Ringvorlesung zu "Asterix & Die Kelten“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Teil 2/2
Gerhard Wiedemann
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die öffentliche Ringvorlesung "Asterix & Die Kelten“ beginnt also am Dienstag, den 24. Januar 2012, mit dem Vortrag "Asterix – Comic. Kult. Klassiker.“ Der Koordinator des Bachelor Optionalbereichs an der Universität des Saarlandes, Dominik Schmitt, erklärt, warum Asterix zu einer Kultfigur wurde und wie sich der Comic von René Goscinny und Albert Uderzo zur Schul- und Universitätslektüre entwickelt hat.
Am Dienstag, den 31. Januar 2012, referiert der offizielle deutsche Asterix-Übersetzer Klaus Jöken im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Jöken ist auf Comic-Übersetzungen spezialisiert. Außer den Abenteuern von Asterix und Obelix übersetzt er auch "Lucky Luke“ ins Deutsche. In seinem Vortrag stellt er die programmatische Frage "Kann man Asterix übersetzen?“. Die Vorlesung von Klaus Jöken bietet die einmalige Chance, aus erster Hand zu erfahren, worin die Kunst einer ‚guten‘ Asterix-Übersetzung besteht. Klaus Jöken gehört zu dem Beraterteam der Ausstellung "Asterix & Die Kelten“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte.
Dr. Marcus Junkelmann ist einer der bekanntesten Wissenschaftler der experimentellen Archäologie. Dabei geht es darum, archäologische oder historische Forschung im konkreten Experiment nachzuprüfen. Vor 25 Jahren marschierte Marcus Junkelmann unter historischen Bedingungen von Verona über die Alpen nach Augsburg. Bei seinen "Gewaltmärschen“ demonstrierte der Historiker, dass die Ausrüstung römischer Soldaten durchaus funktionstüchtig war. Kleidung, genagelte Sandalen, Zelte oder Kochgeräte hatte Marcus Junkelmann nach alten Abbildungen und Funden rekonstruiert. Am Dienstag, den 7. Februar 2012, wird er mit dem Vortrag "Römer im archäologischen Experiment“ über seine Forschungen berichten.
Am Dienstag, den 14. Februar 2012, widmet sich Prof. Dr. Bernhard Maier dem spielerischen Umgang mit der keltischen und lateinischen Sprache in "Asterix“. Der Vortrag "Beim Teutates – Beim Jupiter: Asterix zwischen Gallisch und Latein“ erklärt, was die keltischen Namen und Wörter in den Asterix-Comics über die Kultur der Gallier verraten. Bernhard Maier lehrt an der Universität Tübingen und ist einer der renommiertesten Forscher zur keltischen Kultur.
Der Vortrag von Michael F. Walz analysiert am Dienstag, den 28. Februar 2012, den außergewöhnlichen internationalen Erfolg von Asterix, der in der Unterhaltungsindustrie seinesgleichen sucht. Michael F. Walz ist langjähriger Herausgeber der Asterix-Publikationen in deutscher Sprache und ist heute Geschäftsführer der Asterix-Lizenzagentur. Den verlegerischen Erfolg von Asterix sieht er als einen außergewöhnlichen deutsch-französischen Glücksfall.
Der historische Hintergrund der Asterix-Comics ist Thema des Vortrags von Prof. Dr. Heinrich Schlange-Schöningen am Dienstag, den 6. März 2012. Heinrich Schlange-Schöningen ist Professor für Alte Geschichte an der Universität des Saarlandes. Er spricht über die Hintergründe des Gallischen Krieges und den Aufstand der Gallier unter Vercingetorix. Die Zuhörer erfahren, in welcher Weise Gallien nach dem Krieg zu einer römischen Provinz umgewandelt wurde und wie die französische Geschichtsschreibung die Geschichte der Gallier und Römer später bewertet hat. Damit erklärt der Vortrag auch die Geschichte der archäologischen Exponate in der Ausstellung "Asterix & Die Kelten“.
Am Dienstag, den 13. März 2012, stellt Stefan Engeländer die Frage, wie ‚französisch‘ die Asterix-Comics von René Goscinny und Albert Uderzo sind. Inwiefern ist der Erfolg der Comic-Serie durch französische Besonderheiten begünstigt worden? Oder haben die Abenteuer von Asterix und Obelix vor allem eine universale Botschaft, die überall verstanden wird? Stefan Engeländer sammelt seit vielen Jahren Asterix-Artikel und ist einer der Leihgeber der Ausstellung "Asterix & Die Kelten“.
Einen kunstgeschichtlichen Blick auf die Asterix-Serie bietet am Dienstag, den 20. März 2012, der Vortrag "Aus dem Museum – ins Museum: Asterix, Obelix und die Kunst“. Prof. Dr. Henry Keazor, Professor für Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes, erklärt, wie die Asterix-Comics auf Werke der bildenden Kunst Bezug nehmen. Der Vortrag zeigt die Anspielungen auf Kunstwerke der Antike und der Neuzeit und erläutert die Funktion dieser kunstgeschichtlichen Verweise in den Asterix-Heften.
Den letzten Vortrag der Ringvorlesung "Asterix & Die Kelten“ hält am Dienstag, den 27. März 2012, Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. In seinem Vortrag "Historizität und Fiktion. Asterix und die ganze Wahrheit“ stellt er die Frage, welchen Beitrag die Comic-Serie "Asterix“ für die Erfahrung der gallo-römischen Wirklichkeit geliefert hat. Kann es sein, dass ein fiktiver Comic hier mehr geleistet hat, als die wissenschaftlichen Fakten der Archäologie?
Ringvorlesung zur Ausstellung "Asterix & Die Kelten“
Dienstag, 24. Januar 2012: Dominik Schmitt: Asterix – Comic. Kult. Klassiker.
Dienstag, 31. Januar 2012: Klaus Jöken: Kann man Asterix übersetzen?
Dienstag, 7. Februar 2012: Dr. Marcus Junkelmann: Römer im archäologischen Experiment
Dienstag, 14. Februar 2012: Prof. Dr. Bernhard Maier: Beim Teutates – Beim Jupiter: Asterix zwischen Gallisch und Latein
Dienstag, 28. Februar 2012: Michael F. Walz: Die spinnen, die …
Dienstag, 6. März 2012: Prof. Dr. Heinrich Schlange-Schöningen: Cäsars Krieg in Gallien
Dienstag, 13. März 2012: Stefan Engeländer: Asterix – Vive la France
Dienstag, 20. März 2012: Prof. Dr. Henry Keazor: Aus dem Museum – ins Museum: Asterix, Obelix und die Kunst
Dienstag, 27. März 2012: Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig: Historizität und Fiktion. Asterix und die ganze Wahrheit
Beginn der Vorlesungen: 19 Uhr
Vor den Vorlesungen ab 18 Uhr: Themenrundgänge durch die Ausstellung "Asterix & Die Kelten“
Eintritt frei
Asterix & Die Kelten
Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Gebläsehalle
17. Dezember 2011 bis 9. April 2012
Kulturhistorische Ausstellung. Zeichnungen und Bilder der Asterix-Väter René Goscinny und Albert Uderzo treffen auf keltische und römische Exponate aus der Zeit des Gallischen Krieges und der gallo-römischen Epoche
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr