Drucken
Kategorie: Alltag
E 17 9 20 kolnSchwache Partie im Rhein Energie Stadion: Eintracht Frankfurt 0 :1 gegen den 1.FC Köln, Spielbericht

Jörg Dachstein

Köln  (Weltexpresso) - Ehrlich gesagt, weiß ich noch nicht mal, wer schlechter war:  der 1. FC Köln oder die Frankfurter Eintracht. Beide Mannschaften zeigten sich von einer völlig ideenlosen und langweiligen Seite. Es war ein Spiel, welches eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte.

Man könnte die Anspannung beider Mannschaften deutlich spüren. Die Eintracht wollte für ihre Fans Wiedergutmachung für die verloren gegangenen Heimspiele betreiben. Köln wollte endlich die ersten Punkte einfahren und damit die rote Laterne an den SV Werder Bremen abgeben,  der schon am Dienstag in Wolfsburg seinen zweiten Punkt holte.

Bei herrlichem Wetter und staufreier Autobahn waren die gut 200 Kilometer von Frankfurt nach Köln schnell hinter sich gebracht. Mit großer Vorfreude bereitete ich mich auf das Spiel vor. Schließlich zeigt ja die Bilanz die Kölner als ewige Sieger gegen die Frankfurter. Auch die Pressetribüne ist hervorragend. Sie liegt so dicht am Spielfeld, dass man das Gefühl hat, man steht selber auf dem Rasen. Also schien bis hierher alles perfekt zu sein. Jetzt müssten nur noch die Mannschaften ihren Teil dazu beitragen, damit es ein perfekter Fussballabend wird.

Leider wurde daraus nichts, da beide Mannschaften einen Fehlpass nach dem anderen fertigbrachten. Beide Fanlager gaben für ihre Jungs da unten auf dem grünen Geläuf alles, um sie nach vorne zu peitschen. Größtenteils war es so laut, dass ich meinen Kollegen links neben mir, nicht verstehen konnte, wenn er mir was sagte.

Aber leider änderte das an diesem schlechten Spiel überhaupt nichts. Wir vom Medienbereich waren uns fast alle einig... hier und heute, wird aus dem Spiel heraus kein Tor fallen. Ja man sprach sogar von Spiel als "ARM GEGEN ARMUT"...

Nach der sehr schwachen Leistung bei der Heimspielniederlage gegen Augsburg, wechselte Trainer Niko Kovac bei seiner Eintracht auf drei Positionen aus. Für Salcedo, Willens und den sehr schwachen de Guzmán brachte Kovac Tawatha (der für meinen Geschmack ein sehr gutes Spiel machte), Fernandes und Rebic.

Doch auch die drei Veränderungen könnten das schwer umkämpfte und zerfahrenen Spiel nicht ansehnlicher gestalten.

Kölns Coach Peter Stöger wechselte gleich vier Mann seiner erfolglosen Mannschaft aus. Für Klünter, Maré, Risse und Jannes Horn, durfte Sörensen, Maroh, Rausch und Zöller von Beginn an ran. Aber auch diese vier konnten an der Unsicherheit und Nervosität nichts ändern.

Die spielentscheidende Szene in der 21. Minute führte dann auch zum Endstand. Nach einem ganz schlechten Rückpass von Maroh, schnappte sich Mijat Gacinovic den Ball und sauste mit ihm auf das Kölner Tor los. Keeper Timo Horn rannte ihm ohne Rücksicht auf Verluste entgegen. Er berührt wohl auch etwas den Ball bei seiner Rettungsaktion, aber auch irgendwie Gacinovic, der dadurch das Gleichgewicht verlor und stürzte. Schiedsrichter Martin Petersen aus Stuttgart zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Jetzt konnte man den Haß der Kölner Fans ganz deutlich spüren. Gerade, nachdem es schon am vergangenen Spieltag gegen Dortmund die große Debatte wegen einer Schiedsrichter Entscheidungen gab. Als hätten die Kölner Fans jetzt ihren Blitzableiter für heute gefunden.

Der bis dato erfolglose Stürmer, der bis heute teuerste Einkauf der Frankfurter Geschichte ließ sich nicht die Chance nehmen, um endlich ein Tor zu machen. Also legte es sich das Spielgerät auf den Elfmeterpunkt lief an , schickte Timo Horn in die rechte Ecke und Schoß den Ball ganz exakt in die linke Ecke ein. Was muss dieser Sébastien Baller für ein extrem cooler Typ sein, dachten wohl jetzt alle..... Gerade er, der als Stürmer bis jetzt nur viele Chancen vergab, schoß sein erstes Tor genau vor dem Kölner Block..... Man kann sich, glaube ich, nicht vorstellen wie laut ihn die Kölner Fans dafür auspfiffen und ausbuhten. Einfach unglaublich, was dieser 23 jährige für ein Nervenkostüm hat. Lesen Sie im Anschluss, was dieser Nervenstarker nach dem Spiel zu sagen hatte.

Ansonsten gibt's nicht mehr viel vom Spiel zu berichten, es gab immer mal ein "Schüsschen" auf die jeweiligen Tore von Lukas Hradecky und Timo Horn, aber nicht's, was Gefahr bedeutet hätte.
Frankfurt war zwar die spielerisch etwas bessere Mannschaft, aber nicht so viel besser, als dass diese drei Punkte wirklich verdient  wären.


Foto: © eintracht.de

Info: 
Der 1. FC Köln muss am Sonntag in Hannover um Punkte kämpfen und die Eintracht muss schon am Samstag zu den Bullen nach Leipzig fahren.