E wolfsbDie Eintracht aus Frankfurt überrollt Wolfsburg im eigenen Stadion mit 1:3, Spielbericht

Jürgen Schneeberger

Wolfsburg (Weltespresso) - Trotz der ca. 400 km zwischen Frankfurt und Wolfsburg, zogen gut 3000 Frankfurter Fans in die VW-Stadt. Der letzte Sieg der Eintracht war am 25. Dezember 2012 in Wolfsburg. An jenem Samstag waren der Japaner Takashi Inui und Fußballgott Alex Meier die Torschützen zum 2:0 gewesen.

Jetzt, mit dieser ja fast makellosen Auswärtsbilanz in der gegenwärtigen Bundesligasaison, reiste die Eintracht nach Wolfsburg. Es war das Spiel zwischen dem Tabellenneunten und dem Tabellenzwölften. Der Marschbefehl von Eintrachttrainer Niko Kovac lautete..... die Wölfe müssen auf Distanz gehalten werden.

Wegen der Verletzung eines Wolfsburger Spielers gegen Borussia Dortmund im letzten Spiel, mußte Trainer Martin Schmidt auf einer Position wechseln.... Der am Knie verletzte Daniel Diva konnte nicht auflaufen, dafür kam von Beginn an der Belgier Landry Dimata. Ansonsten konnte Trainer Martin Schmidt auf die Mannschaft zurückgreifen, die in Dortmund noch ein 0:0 erkämpft hatte.

Trainer Niko Kovac konnte wieder seinen französischen Verteidiger Simon Falette,  der beim Freiburgspiel seine  Gelbsperre absitzen musste, einsetzen. Er ersetzte den angeschlagenen Marco Russ. Auch der gegen Freiburg spielende und völlig unauffällige Branimir Hrgota konnte mal wieder seine Chance nicht nutzen und musste seinen Platz erneut an  Ante Rebic abgeben.

E wolfVor 24.450 Zuschauern Pfiff Schiedsrichter Markus Schmidt aus Stuttgart die Partie pünktlich an.

Die Eintracht ließ von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass Sie hier mit drei Punkten im Gepäck nach Hause fahren möchte. Beide Teams begannen von Anfang an sehr stürmisch. Dadurch, daß beide Teams einen außerorddentlich offensiven Drang hatten, entwickelte sich ein sehr abwechslungsreiches Spiel.

Die Eintracht kam sofort brandgefährlich mit guten Möglichkeiten zum Torschuss. Die Wolfsburger dagegen wirkten sehr harmlos und ängstlich bei ihren Abschlüssen. In der 13. Minute wurde es zum ersten Mal für das Frankfurter Tor etwas brenzlig. Nachdem die Frankfurter in ihrer Hintermannschaft ein wenig unkonzentriert hin und her liefen, nutzte Yunus Malli die Möglichkeit aus 11 Metern und schoss aufs Tor. Doch, da war dann noch Lukas Hradecky, der das Spielgerät ohne große Probleme von seinem Tor fernhalten konnte.

Der gute und sichere Auftritt der Frankfurter Eintracht verunsicherte die Wölfe ständig mehr. Durch ein sehr gutes Umschaltspiel machte die Eintracht sämtliche Hoffnungen auf einen Punktgewinn der Wölfe zunichte.

Die Eintracht steht jetzt hinten bombensicher und vorne mit brandgefährlichen Aktionen vorm Wolfsburger Tor.

Immer und immer wieder liefern die Frankfurter Schüsse auf das VFL Tor. Wolfsburgs Schlussmann Koen Casteels musste einige Male Kopf und Kragen riskieren um sein Tor sauber zu halten.

In der 18. Minute dann die längst verdiente Führung der Eintracht. Marius Wolf stürmte auf das Wolfsburger Tor zu, kurz vorm Schlussmann Casteels legt der den Ball direkt dem mitlaufenden Sebastian Haller vor, der mit einem wunderschönen Schuss das 0:1 erzielte.

Jetzt wirkten die Wölfe noch unsicherer. Man konnte spüren, dass dieser Treffer tief ins Mark ging. Die Wolfsburger -  immer noch in Schockstarre -,  mußten gleich darauf das nächste Eintrachttor durch Timothy Chandler in der 22. Minute hinnehmen. Die Eintracht stürmte nach unglaublich schnellem Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff mit Rebic in Richtung Wolfsburger Tor. Rebic spielt auf Wolf und Wolf bereitete in diesem Spiel sein zweites Tor vor, in dem er direkt auf Timothy Chandler spielt, der es dann recht einfach hat, völlig freistehend, den Ball über die Torlinie  zu drücken.

Aber dem nicht genug, die Eintracht schien das dritte Tor unbedingt haben zu wollen. Sie spielten weiter wie im Rausch und machten ständig weiter sich verstärkenden Druck aufs Wolfsburger Tor. Immer und immer wieder erarbeitete sich die Eintracht gute Torchancen, die sie aber dann nicht effektiv umsetzen konnte.

Dann kommt der Pausenpfiff von Schiedsrichter Markus Schmidt. Sicherlich dachten in der Pause die Frankfurter Fans.... Hoffentlich kann meine Mannschaft die zweite Hälfte auch so gut gestalten und das Ergebnis halten. Nur allzu oft haben sie erlebt, wie ihre Mannschaft eine Halbzeit sehr guten Fußball spielte und dann die zweite Halbzeit völlig versiebte.

So eröffnet Wolfsburg mit dem Anstoß die zweite Spielhälfte.

Sofort konnte man sehen dass die Eintracht da weitermacht, wo sie vor 15 Minuten aufgehört hat. Sie kämpften, machten und ackerten. Man konnte es fühlen, dass diese zweite Hälfte für die Eintracht gut verlaufen sollte.

Die Eintracht sehr eifrig und kampfbetont, Simon Falette schien bei seiner Verteidigungsarbeit etwas zu motiviert zu sein. Er holte 17 Meter vorm Tor Renato Steffen von den Beinen, der flog nicht schlecht in den Frankfurter Strafraum. Schiedsrichter Markus Schmidt entschied sofort auf Freistoß für den VfL Wolfsburg. Maximilian Arnold legt sich den Ball bereit und schoss direkt aufs Tor. Ein wunderbarer Schuss direkt ins Lattenkreuz unhaltbar für Frankfurts Lukas Hradecky.

Dieser Anschlusstreffer versetze die Frankfurter Fans in großen Schrecken. Werden die Wolfsburger jetzt alles geben und alles nach vorne werfen, um wenigstens den Ausgleich zu erzielen?

Die Antwort gab es genau eine Minute später. Nany Landry Dimata, der in der ersten Hälfte mit Gelb verwarnt wurde, holte völlig ungestört und unüberlegt Omar Mascarell fast an der Mittellinie von den Beinen. Schiedsrichter Markus Schmidt blieb keine andere Chance als ihn jetzt mit Gelb-Rot vom Platz zu stellen.

Heute sollte es wohl für die drei Punkte reichen, werden sich wohl jetzt die Fans gesagt haben.

Die Eintracht spielt weiterhin sehr überzeugend mit tollem Kombinationsfußball und mit großer Ballsicherheit einen schönen Angriffsfußball.

Die 85. Minute brachte dann das endgültige Aus für die Wölfe. Sebastian Haller bereitete dieses 1:3 vor. Er brachte den Ball zu Joker Luka Jovic, der den Ball während des Fallens aus kurzer Distanz ins Tor bringt.

Es klappt also doch noch, die Eintracht kann zwei Halbzeiten hintereinander guten schönen und erfolgreichen Fußball spielen. Diese 1:3 Sieg ist für die Frankfurter Eintracht absolut verdient. Es ist in dieser Saison der sechste Auswärtssieg.

Fotos:
© Jürgen Schneeberger


Info: 
Die Eintracht aus Frankfurt spielt ihr nächstes Bundesligaspiel am Freitag den 26.1. zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach.
Die Wölfe können sich hingegen etwas länger ausruhen, sie spielen am Sonntag den 28.01. bei Hannover 96.