cE 190406JHFCSGE031 0afc8ea2d8Schwache Eintracht schlägt noch schwächere Schalker mit 2:1, Spielbericht

Jürgen Schneeberger

Gelsenkirchen (Weltexpresso) – Um zum 28. Spieltag der 1. Fußball Bundesliga zu kommen, mussten erst mal 250 km Fahrstrecke hinter sich gebracht werden. Die schöne Veltins Arena von Schalke 04 in Gelsenkirchen ist der Ort, wo die Frankfurter Eintracht ihr großes Ziel, nämlich die Champions League Plätze zu erreichen, wieder ein Stück näherkommen will.

Also machte ich mich auf den Weg und erreichte mein Fahrziel in gut 2,5 Stunden. Die Fahrt ging staufrei über die Bühne. Das Spiel selbst  konnte planmäßig von Schiedsrichter Sascha Stegemann freigegeben werden.

Vor 61.842 Zuschauern, schickte Huub Stevens seine Mannschaft im Vergleich zur Niederlage gegen Werder Bremen (DFB-Pokal) auf zwei Positionen verändert ins Spiel. Sebastian Rudy fand sich erst mal auf der Bank wieder. Für ihn durfte Jeffrey Bruma zeigen, was in ihm steckt. Der muskulär angeschlagene Salif Sané war erst gar nicht von Huub Stevens berücksichtigt worden. Er wurde durch Daniel Caligiuri ersetzt.

E 190406MHS04SGE026 3e99ddede8Auch Trainer Adi Hütter musste auf drei Positionen umbauen. Der verletzte Sebastian Rode, der Probleme mit der Wade hat, und Sebastien Haller, der über Bauchmuskelprobleme klagte, fuhren erst gar nicht mit nach Gelsenkirchen. Auch Evan Ndicka sollte wohl hinsichtlich dem am Donnerstag bevorstehenden Viertelfinalespiel in der Europa League gegen Benfica Lissabon, etwas geschont werden. Der wiedergenesene David Abraham, Jetro Willems und Jonathan de Guzman sollten für die drei einspringen.

Los ging es dann genau so, wie sich das wohl jeder dachte. Die Eintracht stürmte gleich los, als ging es um ihr Leben. Gleich in der dritten Minute, sprangen die Eintracht Fans auf, um den frühen Führungstreffer zu bejubeln. Luka Jovic tauchte fast alleine vor Schalkes Schlussmann Alexander Nübel auf, der schoss aus 6 Meter fast ungehindert, direkt auf Nübel. Also die erste große Torchance vergeben....

Weiter ging es... Schalke wirkte nach der vergebenen Torchance, wie ein angeschlagener Boxer, es war nur eine Frage der Zeit, dass die Eintracht den Ball ins Tor bekommt. Hier in der Veltins Arena spielte nur eine Mannschaft und das waren die Jungs von Adi Hütter. Schalke schien mit dem unglaublich schnellen Tempo-Fußball, völlig überfordert zu sein.

So dauerte es dann gerade mal 13 Minuten, bis der bis dahin völlig verdiente Führungstreffer der Eintracht fiel. Nach Vorarbeit von Martin Hinteregger und Filip Kostic, bekommt Ante Rebic den Ball, der geschickt den herausstürmenden Nübel mit großer Übersicht umspielt und den Ball ins leer Tor schießt.

Die nächste Torchance für die Eintracht genau eine Minute später... Martin Hinteregger erobert nach einem Schalker Ballbesitz den Ball, sieht das Schalkes Schlussmann Nübel etwas weiter vor seinem Tor steht und hält einfach mal von der Mittellinie aus drauf. Nübel muss sich mächtig lang machen, um den Ball noch vor der Torlinie zu retten.

js schalke1900 20190406 183120einem etwas heftigeren Foul an Makoto Hasebe schien es so, als ob die Eintracht den Spielbetrieb eingestellt hat.

Dann ganz plötzlich ist Schalkes Embolo einen Schritt schneller als Hinteregger, der dann Embolo nur noch durch ein Foul stoppen kann.

Der Freistoß von Caliguris kommt direkt auf den Kopf von Embolo, den Ball  kann Kevin Trapp gerade noch so abwehren, der Ball aber fällt direkt auf die Füße von Serdar, der sie diese Chance nicht nehmen ließ und in der 21. Minute das 1:1 erzielte. Somit war die Hoffnung der Schalker wiedergeweckt. Mit den tollen Fans im Rücken drehten die Schalker nun mächtig auf und erkämpften sich auch die eine oder andere gute Möglichkeiten.

Das Spiel war plötzlich ein ganz anderes Spiel, es war jetzt nicht so, dass Schalke eine Torchance nach der anderen hatte, aber sie hatten plötzlich etwas mehr Spielanteile und sie legten mal ihre Angst und ihr Verkrampftsein ab.

In der 25. Minute wollte sich dann Hinteregger den Ball erkämpfen, wird aber trotz Chancenlosigkeit von Schalkes Serdar derart brutal von den Beinen geholt, dass er minutenlang behandelt werden muss. Für dieses brutale Foul bekommt Suat Serdar von Schiedsrichter Stegemann die gelbe Karte gezeigt.

Die 30. Minute sorgt für sehr großes Aufsehen... Ante Rebic wird im Schalker Strafraum von Jeffrey Bruma gehalten und gleichzeitig in die Hacken getreten, natürlich kommt Rebic zu Fall und bekommt keinen Elfmeter von Schiedsrichter Stegemann zugesprochen. Große Enttäuschung bei den Frankfurtern. Aber der Schiedsrichter bekam aus Köln (Videoassistent) einen Hinweis, sich noch einmal die Szene etwas genauer anzusehen. Also bemühte sich Herr Stegemann zur Videoarea und sah sich das alles noch einmal in aller Ruhe an. Doch auch jetzt entschied sich Stegemann falsch. Er gab den Frankfurtern nicht den 100%igen Elfmeter. Markus Merk von Sky fragt sich noch während dem Spiel, welchen Video Herr Stegemann gesehen haben muss, um sich so falsch zu entscheiden.

In der 37. Minute musste dann der immer noch nicht rundlaufende Martin Hinteregger, nachdem er in der 25. Minute so brutal gefoult wurde, doch ausgewechselt werden. Für ihn kam dann Evan Ndicka ins Spiel.

So geschah dann bis zum Pausenpfiff nicht mehr all so viel.

Nach der Pause gab es dann bei der Eintracht einen Wechsel. Jonathan de Guzman, der die ersten 45 Minuten absolut unglücklich spielte und auch schon seit der 23. Minute mit Gelb belastet war, blieb in der Kabine. Er wurde durch einen weiteren Stürmer ersetzt. Goncalo Paciência sollte nun den Frankfurter Stur verstärken.

So plätscherte das Spiel so vor sich dahin, ohne große Aktionen. Wenn es mal nennenswerte Szenen gab, waren die Torhüter Nübler und Trapp da und machten die Möglichkeiten zunichte.

Man hatte auf den Rängen irgendwie so das Gefühl, dass heute und hier nichts mehr anbrennen wird.

Doch dann, als die offizielle Spielzeit schon seit gut 4 Minuten abgelaufen war, geschah es... Nach einem Eckball der Eintracht, wird Filip Kostic mega brutal von den Beinen geholt, so dass Schiedsrichter Stegemann nichts anderes übrigblieb, als dem schon seit der 25. Minute gelb vorbelasteten Serdar die gelb-rote Karte zu zeigen.

Aus den daraus entstandenen Freistoß entstand folgendes. Der Freistoß wird ausgeführt, der Ball kommt zu Kostic, der fackelt nicht lange und zieht aus gut 20 Meter voll ab. Der Ball fliegt dabei an den ausgestreckten Unterarm von Schalkes Caligiuri, was zur Folge hatte, dass Schiedsrichter Stegemann erneut auf den Videobeweis zurückgreifen musste. Mittlerweile läuft die 99. Spielminute, als der Ball zur Ausführung des Elfmeters vom Schiedsrichter freigegeben wird.

Trotz der langen Wartezeit, die Luka Jovic mit dem Ball am Punkt stand, verwandelte der 22-Jährige eiskalt und besiegelt damit eine weitere Heimniederlage der Königsblauen.

Die Frankfurter Eintracht steht im Viertelfinale der Europa League und muss am Donnerstag bei Benfica Lissabon antreten. Am Sonntag, geht es natürlich auch in der Bundesliga weiter. Am 29. Spieltag ist der FC Augsburg zu Gast im Waldstadion.

Schalke 04 hofft auf drei Punkte am Freitag, beim Spiel in Nürnberg.

Fotos:
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