js sal2Mit einem Tag Verspätung zieht die Frankfurter Eintracht nach einem 2:2 in Salzburg beim Europa Cup ins Achtelfinale ein, Spielbericht

Jürgen Schneeberger

Salzburg (Weltexpresso) – Nach dem überzeugendem 4:1 beim Hinspiel in Frankfurt, konnte Eintracht Frankfurt ziemlich entspannt die Reise nach Salzburg antreten.  Am Spieltag wollte aber das Wetter nicht ganz mitmachen.

Laut der Wettervorhersage Österreich zog sich ein schwerer Orkan über Salzburg zusammen. Windböen bis zu 120 km/h war für die örtlichen Sicherheitsbehörden Grund genug, das Spiel für Donnerstagabend abzusagen.

Laut der Behörde hieß es...

„Eine sichere An- beziehungsweise Abreise ist nicht gewährleistet.
Durch die für heute prognostizierten extremen Sturmböen für den Großraum Salzburg hätten eine sichere Abreise und der sichere Aufenthalt am Stadiongelände – weder für die Zuschauer noch für die bei dieser ausverkauften Veranstaltung (29.000) im Einsatz befindlichen Personen – nicht gewährleistet werden können“.

So musste also ganz schnell neu organisiert werden, wann das Spiel stattfinden kann.

In den Regularien der UEFA heißt es unter Artikel 25.01:

"Kann ein Spiel nicht wie geplant beginnen oder nicht zu Ende gespielt werden, werden das vollständige Spiel bzw. die verbleibenden Spielminuten grundsätzlich am folgenden Tag ausgetragen."

Und weiter:

"Kann das Spiel nicht am nächsten Tag neu angesetzt werden, legt die UEFA-Administration einen neuen Termin an einem Ausweich- oder anderen Datum fest. Die Neuansetzung kann Abweichungen vom regulären Spielkalender nach sich ziehen."

Schnell war entschieden, dass das die Begegnung auf Freitag um 18 Uhr in der Mozartstadt stattfindet. Viel mehr Alternativen bleiben da fast auch nicht. Der Terminplan der Eintracht ist dicht gestaffelt.

Natürlich ist das für die weit angereisten Fans nicht gerade das, was sie es sich vorgestellt haben. Aber ideenreich, wie sie nun mal sind, haben sich gut 1000 Frankfurter Fans zusammengetan und sind kurzer Hand zum Eishockey Spiel der 2. Österreichischen Eishockey-Liga von RB Salzburg gegen Klagenfurt gegangen.

Bevor das Spiel begann, wurde in der Halle sogar das Vereinslied der Eintracht Frankfurter gespielt, was lautstark mitgesungen wurde. Auch während der Partie sangen sie immer wieder Eintracht-Lieder, unterstützten aber auch das Team aus Klagenfurt lautstark.

Am Ende gewann Klagenfurt die Partie mit 4:3 - und die Frankfurter Fans skandierten lautstark: "Auswärtssieg, Auswärtssieg". Sie feierten die Klagenfurter Spieler danach mehrere Minuten auf dem Eis, die die unerwartet vielen Zuschauer sichtlich genossen.

Aber jetzt wieder zurück zum Fußball...

js salSalzburgs Trainer Jesse Marsch veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Hinspiel in Frankfurt auf vier Positionen: Andre Ramalho, Albert Vallci, Mohamed Camara und Sekou Koita kamen in der Startelf. Für sie musste Maximilian Wöber (verletzt), Patrick Farkas, Masaya Okugawa (beide auf der Bank) und der ehemaligen Bremer Zlatko Junuzovic (verletzt) draußen bleiben.

Nach der letzten schrecklichen Heimspielniederlage in der Bundesliga, gegen Union Berlin, was mit 1:2 verloren ging, mischte Adi Hütter sein Team mächtig durch. André Silva, Stefan Ilsanker, Djibril Sow, Sebastian Rode und Almamy Toure waren in der Startelf.  Erik Durm, Makoto Hasebe, Dominik Kohr, Timothy Chandler und Goncalo Paciencia durften erst mal auf der Bank Platz nehmen.

Pünktlich konnte der französische UEFA Schiedsrichter Benolt Jean Bastien die Begegnung eröffnen.

Um das 1:4 vom Hinspiel in Frankfurt wieder aufzuholen, musste  RB mächtig aufs Gas treten. Erwartungsgemäß begannen die Österreicher extrem druckvoll. Ja man hatte schon das Gefühl, als wollten sie die Eintracht einfach überrennen. Nach nur drei Minuten schon, gab es den ersten großen Aufreger. Nach einem Zweikampf zwischen Sekou Koita und Martin Hinteregger, kam Koita zu Fall im Strafraum und die RB-Fans wollten sofort einen Elfmeter. Aber nicht mit Schiedsrichter Bastien. Er stand sehr günstig und konnte die Situation sehr gut einschätzen.

Gefühlt hat RB im Minutentakt eine Chance, die alle vom hervorragenden Frankfurter Schlussmann Kevin Trapp zunichte gemacht wurde. Mit ganz tollen Reflexen und mega guten Paraden bringt er die Salzburger zur Verzweiflung.

Doch in der 10. Minute gab es dann für Trapp nichts mehr zu halten. Mit Vollspann hämmert Andreas Ulmer nach Vorlage von Patson Daka den Ball aus halblinker Position in den linken Torwinkel. Diese Granate war für Trapp unhaltbar.

Durch dieses Tor wurde aber die Eintracht irgendwie aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Jetzt war das Spiel nicht mehr so einseitig wie vor dem RB Tor. Jetzt wurde ein richtig gutes Spiel daraus. Und dann in der 30. Minute war es dann soweit. Nach einer Kostic Flanke kommt das Spielgerät direkt auf den Kopf von Andre Silva, der den Ball nur noch in der linken Ecke einnicken muss.

Dieses Tor ist für die Eintracht der Befreiungsschlag. Jetzt müsste RB noch 4 Tore erzielen, um zu gewinnen. Kaum vorstellbar, den die Eintracht spielte jetzt richtig gut mit.

Nach 45+1. Minute ertönte dann der Pausenpfiff. Nachdem die Österreicher in den ersten 15 Minuten ein wahrliches Feuerwerk abzogen, war die 1:0 Führung absolut verdient, aber auch das 1:1 der Eintracht war zu diesem Zeitpunkt verdient. So konnten beide Teams zufrieden zum Pausentee.

Beide Teams kommen unverändert aus der Pause zurück.

Das Spiel wird immer besser und schneller. Viele Konter waren zu sehen und beide Teams lkamen zu großen Laufleistungen.

Bis zur 72. Minute sahen die 29.000 Zuschauer (ausverkauft) ein sehr abwechslungsreiches Spiel. Dann ein Eckball für RB, Jerome Onguene köpft den Ball von Dominik Szoboszlai ins Tor zum 2:1.

Die Eintracht ließ sich aber auf keinen Fall aus der Ruhe bringen. Sie spielt im aller Ruhe weiter und belohnt sich mit dem Ausgleichstreffer.

Nach einem langen Kostic Sprint, kommt der Ball wieder mal zu Andre Silva, der nicht lange fackelt und einfach auf das Tor schießt. Sein Schuss wird vom Salzburger Stankovic abgefälscht und fliegt unhaltbar für Salzburgs Schlussmann ins Tor.

Nun hat die Eintracht den Salzburgern endgültig den Stecker gezogen und sich das Ticket für das Achtelfinale am 12.März in Frankfurt und am 19. März in Basel gelöst.

Im DFB-Pokal geht es für die Eintracht am Mittwoch, den 4. März, gegen Werder Bremen weiter.


Fotos:
J.S. & Eintracht.de