Kommentar in der neuesten DOSB-Ausgabe 
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Andreas Silbersack

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Sport ist und bleibt ein Hoffnungsträger unserer Gesellschaft. Das war die zentrale Botschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der digitalen Verleihung der „Sterne des Sports“ Anfang letzter Woche in Berlin. Wie eine lange Reihe seiner Vorgänger hat auch Steinmeier durch Schirmherrschaft und Teilnahme an zentralen Veranstaltungen seine große Nähe zum Sport bewiesen.

Mit der von höchster Stelle gewürdigten Arbeit der Vereine bekommt der Sport in Zeiten der Corona-Pandemie ein wohltuendes und von manchem geradezu herbeigesehntes Gütesiegel, denn es ist weit mehr als ein gutes Omen, wenn das Staatsoberhaupt als Kronzeuge gesamtgesellschaftlicher Bemühungen des Sports in Erscheinung tritt. Doch es genügt vermutlich nicht, sich mit dieser Erkenntnis selbstzufrieden zurückzulehnen.

Die Botschaft, was der Sport bewirkt, muss vielmehr laut und deutlich und immer wieder verkündet werden, denn wer sein Licht unter den Scheffel stellt, der gerät möglicherweise rasch ins Hintertreffen. In Deutschland finden im Jahre 2021 Bundestagswahlen und zahlreiche Landtags- und Kommunalwahlen statt. Nicht die schlechteste Gelegenheit, sich auch dann seines Wertes zu besinnen und nach Verbündeten Ausschau zu halten. Ganz gewiss nicht selbstgefällig aber durchaus selbstbewusst muss im Superwahljahr der Austausch mit den Partnern aus Politik und Gesellschaft gesucht werden.

Im DOSB, seinen Mitgliedsorganisationen, den Landessportbünden, olympischen und nicht-olympischen Fachverbänden, den Verbänden mit besonderen Aufgaben, den kleinen Einsparten-Vereinen und anderen Zusammenschlüssen, wie etwa dem Freiburger Kreis. Das Spektrum der Aufgaben und Wirkungsfelder reicht weit über die Ambitionen des Spitzensports hinaus. Ob Vorschulerziehung, Schulsport, Jugendhilfe, Seniorenpolitik, Sportstättenversorgung, Integration und Inklusion, Gesundheitspolitik, Sozialengagement, Kulturpflege oder Naturschutz. Bei angemessener Förderung wird der Sport nach dem Re-Start aus der CoronaPandemie ungeahnte Kräfte für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung mobilisieren können.

Die „Sterne des Sports“ boten mit ihren in diesem Jahr schwerpunktmäßig gewürdigten Initiativen und Aktionen zu Kindern und Kinderschutz zahlreiche Beispiele dafür. Das gesellschaftliche Leben in Städten und Gemeinden braucht für Partizipation und Demokratieerhalt die kreativen Ideen der Vereine in diesen Tagen nötiger denn je. „Wir können das Engagement der Ehrenamtlichen gar nicht genügend würdigen“, sagte Bundespräsident Steinmeier und meinte dabei jene, „die sich um mehr kümmern als sich selbst“.

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Bundespräsident Steinmeier
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Info:
Andreas Silbersack DOSB-Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung