3797 Kiefer Bad Herrenalb Foto ZollerKamerateam filmt Attraktion im Nordschwarzwald

Sabine Zoller

Bad Herrenalb (Weltexpresso) - „Heute ist Geburtstag, Sie sind genau zum richtigen Zeitpunkt da“, begrüßt Bernhard Lohner das dreiköpfige Kamerateam der Landesschau vor der Klosterkirche in Bad Herrenalb und deutet lachend auf die „Wunderkiefer“, die seit nunmehr 200 Jahren als besonderes Wahrzeichen der Stadt historisches Gemäuer ziert. Verwundert strecken sowohl Kameramann Jac-Uwe Otto und sein Kollege vom Ton, Tobias Weis, die Köpfe in den Nacken, um das ungewöhnliche Naturgebilde zu betrachten, während sich Redakteur Bernhard Basler um die Faktenlage kümmert.

Das Naturwunder ragt nicht nur stattliche zwölf Meter in die Höhe, sondern thront zudem - scheinbar ohne Kontakt zum Erdreich - auf dem knapp sechs Meter hohen Torbogen der romanischen Vorhalle, die als „Paradies“ zum einstigen Zisterzienserkloster Bad Herrenalb zählt. Mit Blick nach oben stehen die staunenden Besucher und lauschen den Erklärungen, die der Herrenalber Stadtführer nun von sich gibt. Bernhard Lohner ist die Freude am Vermitteln von Wissen förmlich anzusehen, denn langsam gestikulierend beginnt er über das „Wunder“ zu sprechen. „Zwischen 1820 und 1822 ist die Geburtsstunde der Kiefer datiert“, so Lohner, der seine Ausführungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauert. „Durch Bohrungen am Baumstamm konnte das Alter anhand der Jahresringe ermittelt werden. Und weil wir nun das Jahr 2021 schreiben, können wir in den 200. Geburtstag der Kiefer feiern.“

Der Ruheständler hat sich mittlerweile eine umfassende Bibliothek zugelegt, um daraus immer wieder auf das erforderliche Wissen zurückgreifen zu können und zählt zu den Stadtführern der Siebentäler Stadt. „Das außergewöhnliche Wachstum ist der zweischaligen Bauweise der Mauer geschuldet, wodurch die Kiefer ihre Wurzeln links und rechts des Stammes durch das Mauerwerk bis in den Boden hineintreiben konnte.“  Weil einst die mittelalterlichen Baumeister die Hohlräume nur mit Bruchsteinen füllten, ergaben sich Zwischenräume, die nun die Kiefernwurzeln nutzen, um an Wasser und Nährstoffe zu gelangen. „Damit ist auch in Zukunft das Wachstum der Kiefer garantiert“ so Lohner, der dem Kamerateam gerne bescheinigt, dass der Baum Wind und Wetter standhält und sicherlich noch weitere 100 Jahre fest verwurzelt auf seinem ungewöhnlichen Standort weiterhin Besucher aus nah und fern begeistert. Lohners Ausführungen sind Grundlage für einen TV Beitrag, der in der SWR Landesschau zu sehen ist.

Foto:
Die Wunderkiefer im Paradies von Bad Herrenalb
©SZ

Info:
In diesem Link ist der kurze Beitrag zu sehen
https://www.ardmediathek.de/swr/video/landesschau-baden-wuerttemberg/landesschau-baden-wuerttemberg-vom-2-2-2021/swr-baden-wuerttemberg/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEzOTg2ODY/