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Kategorie: Alltag
josefDie 7. Europäische Woche des Sports findet vom 23. bis 30. September statt: Mitmachen! Teil 3

Roswitha Cousin

Frankfurt am Main – Das war tatsächlich eine inhaltsreiche Pressekonferenz, die auf dem Podium jeweils die Repräsenten ihrer Organisationen unter der Moderation von Jörg Hahn versammelte: Jens-Uwe Münker, Hessisches Ministerium des Innern und Sport, Roland Frischkorn, Vorsitzender Sportkreis Frankfurt e.V., Mike Josef, Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main, Dezernent für Planen, Wohnen und  - neu - Sport, Michaela Werkmann, Vizepräsidentin Deutscher Turner- Bund e.V., und Ferdinand Huhle, Mainova, Leiter Konzernkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Das einzig Lächerliche an dieser sinnvollen Woche ist, sie auf Englisch auszudrücken. MACH MIT wäre viel sinnvoller und verständlicher. So klingt das nach einem Yoghurt-Werbespruch oder ähnliches.  

alleBesonders gespannt war man auf Mike Josef (Titelbild), der zwar schon länger als Stadtrat agiert, der aber nach der Neuwahl von Dezernenten der Stadta, die SPD behielt ihre fast vollständig, ab sofort auch den Sport betreut. Daß er damit Schwierigkeiten bekäme, glaubt derjenige, der den Vormittag miterlebte, auf jeden Fall nicht! Denn astorer, der betonte, daß diese eine der ersten Pressekonferenzen in seinem neuen Amtes sei, erwies sich kundig und engagiert dazu. Sein jugendliches und auch späteres Fußballspiel, qualifiziert ihn zwar nicht automatisch als Sportdezernent, aber es schadet auch nicht. Auf jeden Fall darf man von ihm etwas erwarten. Das spürte man. Doch es ging der Reihe nach. Jörg Hahn befragte als erstes Uwe Münker am nächsten Tisch, der für das Hessische Ministerium des Inneren und für Sport sprach. Schon eigenartig, daß der Name des zuständigen Ministers nicht fiel, aber auch richtig, weil es keine Empfehlung für den Sport gewesen wäre. Der CDU-Innenminister Peter Beuth hätte mit rechtsradikalen Zuständen im Polizeibereich genug zu tun. Hätte. 

Münker referierte den eklatanten Bewegungsmangel aller, die Situation im Sport nach der Coronakrise, die zwar noch nicht beendet ist, aber Sport nach der 3 G Regel wieder möglich macht. In den Hallen mit Maske, aber draußen ohne. Schwierig wird es also wieder im Winter. Mike Josef erkärte, wie im Dezernant der Bereich Sport aufgegliedert ist. Frankfurt ist SPORTHAUPTSTADT, es gibt eine Stabsstelle M 24, die Sportfamilie, Gespräche mit Vereinsvertretern. Er differenzierte auch stark, was man im Alltag vergißt, nämlich die unterschiedliche Organisation und auch unterschiedliche Förderung des Breitensports und den Spitzensports, das was man Amateursport und Profisport nennt.

Josef zeigte sich besonders zufrieden damit, daß in Frankfurt innerhalb der Mädchen und Jungen zwischen sieben und vierzehn Jahren drei Viertel in diskuSportvereinen sind und dort trainieren und Sport betreiben. Das mag man fast nicht glauben. Und auch die Zahl, die vor Corona galt, ist in unseren Augen phänomenal: 262 Mitgliedschaften in Sportvereinen, das bedeutet, daß jeder dritte Frankfurter, jede dritte Frankfurterin in einem Sportverein ist, auch dort Sport betreibt. Wichtig war ihm, auch die Vieflältigkeit des Sports herauszustellen. Wettkampf ist das eine, aber Sport, gerade Mannschaftssport geht über die sportliche Leistung weit hinaus. Im Sport werden mitmenschliche Verhaltensweisen eingeübt, die auch im täglichen Leben das Zusammenleben von Menschen wichtig sind. Dabei geht es auch um den Spaß, den die Ausübenden haben. 

Michaela Werkmann erläuterte ihre Facharbeit und inwieweit der Deutsche Turner Bund bei den diesjährigen Aktivitäten dabei sei, wobei es vor allem um das Familiensportfest am 25. September geht. Daß ein Turnerbund sich um Bewegung kümmert, wundert einen nicht, was aber Ferdinand Huhle für die MAINOVA und ihren Einsatz für Sport der BEvölkerung erzählte, läßt einen den Hut ziehen. Auf jeden Fall waren der Aktivitäten so viele, daß wir sie hier unmöglich aufzählen können. Daß diskals Letzter jeweils Roland Frischkorn zu Wort kam - es waren jeweils mehrere Fragerunden im selben personellen Ablauf - hat unserer Vermutung nach mit Zweierlei zu tun: als Vorsitzender des Sportkreises Frankfurt ist er für den Frankfurter Sport der Fachkundigste und er ist auch der, der besonders gerne über Sport und die Notwendigkeiten, ihn zu betreiben, redet. Er war der einzige, der zumindest in einer Nebenbemerkung vom Sportunterricht der Schulen sprach, der die knapp zwei Stunden über den Sport in Frankfurt keiner Erwähnung wert war. Sagt das nun etwas über den Sport oder über den Schulunterricht aus?

Übrigens ist die kurze Bemerkung aus dem Rund, daß Sport häufig ausfalle, nicht ganz richtig. Denn es fällt weit weniger aus als das Fach Musik. Noch in den Fünfziger und Sechziger Jahre waren diese beiden Fächer diejenigen, die am häufigsten ausfielen, sofern sie überhaupt in der Stundentafel vorkamen. Dann allerdings hatten die Sportfunktionäre eine stärkere Lobby als die Musikbranche. Die dritte Sportstunde kam und sehr viel mehr Einstellungen von Sport-, denn von Musiklehrern, die auch heute fehlen, extrem fehlen. Richtig ist, daß überhaupt kein Unterricht ausfallen sollte, der in der Stundentafel vorgesehen ist. 

Auf jeden Fall erläuerte Roland Frischkorn die aktuellen Verhältnisse, die Notwendigkeiten und das Zusammenspiel aller zum bestmöglichen Gelingen insbesondere dieser Europäischen Woche des Sport, des Familiensportfests und was auch ab dem 1. Oktober zu tun nötig ist. 


Foto:
©Redaktion

Info:
Europäische Woche des Sports vom 23. bis 30. September
www.sportkreis-frankfurt.de
www.beactive-frankfurt.de
www.frankfurter-familiensportfest.de
Im Vorfeld haben sich schon bekannte Persönlichkeiten für die Bewerbung der Europäischen Woche des Sports engagiert, das ehemalige Frankfurter Stadtoberhaupt Petra Roth, Susanne Fröhlich, die Autorin und Moderatorin, EZB-Basketballer Thorsten de Sousa, dazu Topsprinterin Lisa Mayer und der Leichtathletik-Erfolgstrainer Günter Eisinger.

Der Sportkreis Frankfurt e.V. ist die Dachorganisation der Frankfurter Turn- und Sportvereine und dem Landessportbund Hessen angeschlossen. Er vertritt die Interessen der rund 420 Frankfurter Turn- und Sportvereine mit über 252.000 Sportlerinnen und Sportlern nach innen und außen. Dabei unterstützt er die Vereine zum Beispiel bei Zuschüssen, Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliedergewinnung und Weiterentwicklung von Sportangeboten.Mike Josef, Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main, Dezernent für Planen, Wohnen und Sport, Michaela Werkmann, Vizepräsidentin Deutscher Turner- Bund e.V., und Ferdinand Huhle, Mainova, Leiter Konzernkommunikation und Public Affairs.