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Kategorie: Alltag
Bildschirmfoto 2021 08 24 um 02.20.55Aus dem Corona-Newsletter des hr

Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Auch in dieser Woche gab es wieder wichtige Nachrichten zum Thema Corona, die ich im folgenden für Sie zusammengefasst habe. Die Pandemie hat Wirtschaft und Verkehr gebremst und Treibhausgas-Emissionen reduziert. Für einen nennenswerten Effekt beim Klimawandel braucht es aber dauerhafte CO2-Einsparungen, zu diesem Ergebnis sind Forscher aus Kanada bereits im Frühjahr gekommen. Demnach werden die langfristigen Auswirkungen der Reduktion durch die Corona-Einschränkungen auf den Klimawandel wohl "gering", wenn nicht sogar "nicht nachweisbar" ausfallen.

Heute ist großer Klimastreiktag - global, aber auch in Hessen. Die Bewegung Fridays for Future hat dazu aufgerufen. Kurz vor der Bundestagswahl will Fridays for Future auf die Erfüllung der Ziele des Pariser Klimaabkommens drängen. "Klimaschutz und Klimagerechtigkeit stehen auf jedem zweiten Wahlplakat, aber dafür ausreichende Maßnahmen finden sich in keinem einzigen Wahlprogramm", heißt es in dem Demonstrationsaufruf.

In Frankfurt geben voraussichtlich so viele Wähler und Wählerinnen wie noch nie ihre Stimme bei der Bundestagswahl am Sonntag per Briefwahl ab. Das hat die Stadt mitgeteilt. Die Zahl der Briefwähler steigt stetig, die Pandemie gilt als beschleunigender Faktor in diesem Trend.

Auch ein Pandemie-Trend ist der anhaltende Boom bei E-Bikes. Mittlerweile besitzt fast jeder Vierte in Hessen ein Elektrofahrrad (22 Prozent), wie eine Civey-Umfrage für den Energieatlas des Energieanbieters E.ON ergeben hat. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein deutlicher Anstieg (16,7 Prozent). In den Landkreisen Fulda und Kassel war dabei der Anteil mit jeweils 28,2 und 27,1 Prozent am höchsten. 36,4 Prozent der befragten Hessen gaben an, sich als nächstes Fahrrad ein E-Bike anschaffen zu wollen.

Auf Hessens Straßen gab es im Juli knapp 1.670 Unfälle mit Verletzten - so wenige wie in keinem anderen Juli seit 1951. Das hat das Statistische Landesamt mitgeteilt. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sei das ein Rückgang um vier Prozent. "Die Auswirkungen der Corona-Pandemie bleiben damit in der Verkehrsunfallstatistik weiter sichtbar", so die Experten.

Seit März vergangenen Jahres sind in Hessen Corona-Wirtschaftshilfen in Höhe von insgesamt 14,7 Milliarden Euro ausgezahlt worden. Das haben Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), Finanzminister Michael Boddenberg und Innenminister Peter Beuth (beide CDU) mitgeteilt. Die Zuschüsse verteilen sich demnach auf unterschiedliche Programme wie die Soforthilfe, die Überbrückungshilfen I bis III Plus sowie die November- und Dezemberhilfen. Den Großteil der Unterstützung machen den Angaben zufolge mit 9,4 Milliarden Euro die steuerlichen Hilfen wie Stundungen und herabgesetzte Steuervorauszahlungen aus.

Mehr zu diesen Themen und weitere Meldungen finden Sie jederzeit aktuell in unserem Coronavirus-Ticker:
https://www.hessenschau.de/panorama/coronavirus-in-hessen-die-wichtigsten-nachrichten-im-ticker,corona-hessen-ticker-358.html


Elektrische Spannung als Corona-Killer

Coronaviren haben eine große Schwachstelle: das Spike-Protein, also die Stacheln auf der Oberfläche. Das Protein reagiert sehr empfindlich auf elektrische Spannung, wie ein Forscherteam der Universität Kassel herausgefunden hat. Die Viren bleiben weiterhin bestehen, können allerdings nicht mehr an andere Zellen andocken und sind somit unschädlich. Seit Anfang 2020 wird mit aufwendigen Computer-Simulationen daran geforscht.

Therapien und Impfungen greifen ebenfalls das Spike-Protein an. Spike-Proteine reagieren durch Mutationen sogar noch empfindlicher auf die elektrische Spannung, sodass sie sofort inaktiv sind, sobald sie mit einem elektrischen Spannungsfeld in Berührung kommen. Luftfilter könnten ohne großen Aufwand mit einem Spannungsfeld aufgerüstet werden, teilten die Wissenschaftler mit. Sogar eine Mini-Vorrichtung in Masken sei denkbar.


Wirte grübeln über 2G oder 3G

2G oder 3G - unter welchen Corona-Bedingungen sollen Gastwirte für ihre Kundschaft da sein? An dieser Frage scheiden sich nicht nur bei Gästen, sondern auch in den Gastro-Betrieben die Geister.

Seit dem 16. September haben Gastronomen und etwa auch Kultur-Veranstalter die Möglichkeit, ihre Betriebe nicht mehr nach den 3G-Regeln, sondern unter 2G-Bedingungen weiterzuführen. Das ging zwar auch vorher schon per sogenanntem Hausrecht, doch neu ist nun: Dort, wo 2G angewendet wird, müssen keine Masken mehr getragen und keine Abstände eingehalten werden. Zutritt gibt es dann nur noch für Geimpfte und Genesene; ein negativer Test reicht nicht zum Eintritt.

Wie sich nun die Mehrheit der Betriebe aktuell und perspektivisch verhält, ist selbst für den hessischen Landesverband des Hotel- und Gastronomieverbands Dehoga unklar. Doch es zeigt sich: Die Branche ist hin- und hergerissen und sucht einen Weg aus der Corona-Krise. Der Spagat: rentabel arbeiten, aber keine Gäste vergraulen.
 

Keine Quarantäne-Entschädigung mehr für Ungeimpfte

Bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne haben Nicht-Geimpfte ab 1. November keinen Anspruch mehr auf Entschädigung. Es sei mittlerweile ausreichend Impfstoff vorhanden, sodass alle Menschen in Hessen die Möglichkeit hätten, sich impfen zu lassen, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Auf die Maßnahme hatten sich zuvor die Gesundheitsminister von Bund und Ländern verständigt.

Nicht geimpfte Menschen bekommen keine Entschädigung mehr, wenn sie als Kontaktpersonen von Corona-Infizierten oder als Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet im Ausland in Quarantäne müssen und nicht zur Arbeit dürfen. Für vollständig Geimpfte gelten in der Regel keine Quarantäne-Anordnungen. Ausgenommen vom Wegfall des Verdienstausgleichs sind Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Dies muss ärztlich attestiert werden.
 
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