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Kategorie: Alltag

München, Nürnberg, Frankfurt...die Katzenherrschaft geht voran. Wir stimmen zu

Eike Holly

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Eigentlich sollten heute unsere drei Redaktionskatzen über das kommende Ereignis in Frankfurt schreiben, aber, wie es so Katzenart ist, tun sie sowieso nicht, was man von ihnen verlangt, und außerdem dreht sich ihre Welt nicht um die Katzen, sondern immer nur um die eine: sie selbst.


Also werden wir uns auf den Weg machen, wenn es denn so weit ist. Denn auch in Frankfurt soll ein Katzencafé Einzug halten, das die Münchner Gastronomen – vergleiche die Webseite CAFÉ KATZENTEMPEL – für Frankfurt planen. Dort heißt es erst einmal: „Lieber Besucher, Miau und herzlich willkommen im ersten Katzencafé Deutschlands.“

Nein, wir kennen auch kein Katzencafé, außer unserer Redaktionsküche, wo jemand, der sich nicht direkt in das künftige Katzencafé traut, hier bei uns schon mal üben kann. Üben? Natürlich, wie das so ist, wenn man einen Kuchen mit Sahne beispielsweise lieber selber essen möchte, statt ihn von der nächstbesten Katze aufschlecken zu lassen, wobei regelmäßig die Obstanteile zurückbleiben, aber die möchte man dann…

Wie gut, daß die Inhaber des Katzencafés und der Webseite. Thomas Leidner und Kathrin Karl das alles selber wußten, bevor sie die Idee des Katzencafés in die Tat umsetzten: in der Türkenstraße in München, absolut zentral. Sie wußten, daß Katzen über Tische und Bänke gehen und wer das nicht aushält, soll lieber wegbleiben. Genauso wie diejenigen, die wie wir, jede Katze auf den Arm nehmen möchten. Nein, das Hochnehmen ist nicht erlaubt, aber natürlich das Streicheln der liegenden oder vor einem auf den Tisch hupfenden Katzen. Und auch wenn eine Katze sie erwählt, also auf den Schoß springt, was tatsächlich einem Olympiasieg, zumindest einem Sieg in der Vortentscheidung gleichkommt, dann dürfen sie sich erwählt empfinden und das genießen!! Aber nur dann!

So weit sind wir also schon, daß uns eher durch den Kopf geht, wie man die Katzen vor den besuchenden Menschen schützen muß, als daß uns Gesichtspunkte von Hygiene wichtig wären, wenn so eine fremde Katze vor uns auf den gedeckten Tisch hupft. Wer allerdings weiß, wie sauber sich Katzen grundsätzlich halten – und wie verdreckt die Eingänge sind, wo sich unsere Redaktionskatzen von der Pirsch in den Gartengrundstücken zurück ins Haus navigieren: Dreck heißt hier Erde, Blätter, öfter auch Mäuse – wer also weiß, wie sauber auf jeden Fall Stubenkatzen sind, der kann in jedem Katzencafé sich wohlfühlen und essen und trinken.

Wir wissen über die Frankfurter Pläne, über die heute in der Frankfurter Rundschau groß mit herrlichen Bildern berichtet wird, wenig. Aber die Redaktionskatzen haben uns die Frankfurtbeilage - aufgeschlagen auf F9 und vom verdienstvollen Thomas Stillbauer verfaßt -  so demonstrativ auf die Tasten des Rechners gelegt, daß der Aufforderungscharakter schon klar war. Auch wir sollen von den Plänen berichten, was hiermit geschehen ist.

Gleich wollen wir auch noch auf der Webseite der Pioniere aus München nach Bildern schauen. Da fällt unser Blick aber erst einmal auf die Selbstbeschreibung: „Im Katzentempel können Sie nicht nur die Gesellschaft von sechs wundervollen Katzen genießen, sondern auch ausgiebig Frühstücken, Mittag- und Abendessen. Oder Sie kommen einfach nur zu Kaffee und Kuchen vorbei.


Unsere Katzen kommen bei uns an erster Stelle, neben etlichen Klettermöglichkeiten haben unsere Samtpfoten den ganzen Tag Beschäftigung und unsere Gäste dürfen mit Ihnen spielen was das Zeug hält. Langeweile kommt da definitiv nicht auf. Sollte es den Katzen doch mal zuviel werden, können sie sich jederzeit in ihr eigenes Zimmer zurückziehen oder einfach ein paar Ebenen nach oben steigen und auf die Gäste herabblicken.“

Ach, wenn wir Rentner wären oder keine Katzen vor Ort hätten, wir würden sofort die Bude stürmen und dann gleich dableiben, zumindest vom Frühstück bis zum Abendessen. Was uns dabei natürlich als Katzenkenner interessiert, ist das, was nachts passiert. Da sehen wir sofort den Film vor uns: NACHTS IM KATZENCAFÉ. Ja, ja, der Titel ist geklaut von NACHTS IM MUSEUM, aber was in dem Film ja erst durch das unwahrscheinliche Lebendigwerden der ausgestellten Tiere passiert, das ist hier durchgängig Programm. Jeder weiß, daß Katzen nachtaktive Tiere sind, die den Tag gewissermaßen herunterschlafen. Obwohl es da gehörige Unterschiede gibt.

Da haben wir eine, die durchratzt, den ganzen Tag. Eine andere hat einen vierstündigen Wechselturnus und ein Dritter, der schläft nachts richtig viel, straft also dem Adjektiv 'nachtaktiv' Lügen.  Aber, was muß uns das Katzencafé die Nacht über kümmern, erst einmal gilt es, den Tag zubewältigen. Und sich über die Hintergründe noch stärker zu informieren. Das wollten wir das nächste Mal tun. Denn jetzt hat es uns einfach gejuckt, den vorangehenden Katzenbilderartikeln noch einen, der nichts mit Filmen zu tun hat, hinzuzufügen.

 

Und natürlich können wir uns nicht verkneifen, wieder mal den Spruch von Hunden, die Herrchen haben und Katzen, die Personal haben, hier anzubringen. Aber der Witz ist ja, daß dies im Café dann sich verdoppelt. Da gibt es nicht nur das Personal, das bedient, sondern auch noch das Personal, das die Kuchen unter Aufsicht der Herrschaft ißt. Tolle Zustände. Demnächst also mehr. Und auch darüber, daß die Katzen aus dem Tierschutz kommen, der die Wacht über sie hält. Und daß sie Ayla, Balou, Gizmo, Jack, Robin und Saphira heißen...also, wie man sieht, sind auch Flüchtlinge dabei!

P.S. Ach nein, wir wollen dem beabsichtigten Katzentempel in Frankfurt keine Konkurrenz machen mit unserer Redaktionsküche...anders herum. Vielleicht verlegen wir so manche Sitzung nach dort, wenn denn ein Platz im Zentrum gefunden ist! Das zumindest haben wir eben lautstark den hiesigen Dreien gesagt, damit wir unterdrückten Redaktionskollegen den Katzen gegenüber auch mal eine echte Drohgebärde hinlegen. Die antworteten nur, wo den in diesem Artikel Tommy bliebe, unser Bratkartoffelverhältnis. Also die vierte Katz! Mißtrauisch beäuft von den drei Hausherren. Auch darüber das nächste Mal mehr.

 

Foto: von der Webseite (c) Katzentempel

Info: http://www.katzentempel.de/