c rwohltmalhkeDer 14. Deutsche Buchpreis im Frankfurter Römer, Teil 2/2

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wie immer waren sie in Scharen gekommen, diejenigen, die gewerblich mit Büchern und Preisen zu tun haben, aber auch herausgehobene Enthusiasten, wenn der Börsenverein den 'besten' deutschsprachigen Roman des Jahres, diesmal 2018, auszeichnet. Wie immer findet diese Preisverleihung am Vorabend der Buchmesse im Frankfurter Römer in Anwesenheit der Bilder der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches statt. Mehr als 300 Literaturfreunde waren gekommen. Die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2018 ist Inger-Maria Mahlke. Sie erhält die Auszeichnung für ihren Roman „Archipel“ (Rowohlt).

Die Begründung der Jury:
„Der Archipel liegt am äußersten Rand Europas, Schauplatz ist die Insel Teneriffa. Gerade hier verdichten sich die Kolonialgeschichte und die Geschichte der europäischen Diktaturen im 20. Jahrhundert. Inger-Maria Mahlke erzählt auf genaue und stimmige Weise von der Gegenwart bis zurück ins Jahr 1919. Im Zentrum stehen drei Familien aus unterschiedlichen sozialen Klassen, in denen die Geschichte Spaniens Brüche und Wunden hinterlässt. Vor allem aber sind es die schillernden Details, die diesen Roman zu einem eindrücklichen Ereignis machen. Das Alltagsleben, eine beschädigte Landschaft, aber auch das Licht werden in der Sprache sinnlich erfahrbar. Faszinierend ist der Blick der Autorin für die feinen Verästelungen in familiären und sozialen Beziehungen.“

Der Jury
für den Deutschen Buchpreis 2018 gehören an: Christoph Bartmann (Goethe-Institut Warschau), Luzia Braun (ZDF), Tanja Graf (Literaturhaus München), Paul Jandl (freier Kritiker), Uwe Kalkowski (Literaturblog „Kaffeehaussitzer“), Christine Lötscher (freie Kritikerin), Marianne Sax (Bücherladen Marianne Sax, Frauenfeld).

„Der Deutsche Buchpreis markiert in jedem Jahr einen Höhepunkt in der öffentlichen Beschäftigung mit Büchern. Die Diskussionen um die nominierten Titel zeigen uns immer aufs Neue, was das eigentlich Wertvolle an Kultur ist: Kultur funktioniert, weil sie vielfältig ist. Sie funktioniert im Austausch und in gegenseitiger Anregung“, sagt Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Für die Auszeichnung waren außerdem nominiert: María Cecilia Barbetta, „Nachtleuchten“ (S. Fischer), Maxim Biller, „Sechs Koffer“ (Kiepenheuer & Witsch), Nino Haratischwili, „Die Katze und der General“ (Frankfurter Verlagsanstalt), Susanne Röckel, „Der Vogelgott“ (Jung und Jung) und Stephan Thome, „Gott der Barbaren“ (Suhrkamp).

Die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Roman des Jahres wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 199 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2017 und dem 11. September 2018 erschienen sind. Aus diesen Romanen haben die Jurorinnen und Juroren eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt und daraus sechs Titel für die Shortlist gewählt.

Mit dem Deutschen Buchpreis 2018 zeichnet die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Foto:
Cover

Info:
Unter www.deutscher-buchpreis-blog.de veröffentlichen die „Buchpreisblogger“ Rezensionen zu allen Titeln der Longlist sowie Hintergrundinformationen und kritische Debattenbeiträge. Mehr ist auf der Facebook-Seite des Deutschen Buchpreises und unter dem Hashtag #dbp18 zu finden.
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