b fliegenfischenKirk Wallace Johnson ist dem größten Museumsraub der Naturgeschichte auf der Spur, erschienen bei Droemer Knaur

Elisabeth Römer

Hamburg (Weltexpresso) - Was die nur immer mit dem Fliegenfischen haben. Da fallen den Leuten wohl die außergewöhnlichsten Sachen ein. Weil das Warten in der Natur den Geist beflügelt? Wie die Fische. Also was ist mit diesem, so angepriesenen Buch? Und was hat der eine Wallace mit dem anderen zu tun?

Kirk Wallace Johnsons Buch sei  eine fesselnde Abenteuer-Geschichte mit dem Sog eines Wirklichen-Verbrechen-Falles, ein Ausloten menschlicher Abgründe, eine Liebeserklärung an die Schönheit der Natur, aber auch ein Ausflug in die Naturgeschichte auf der Spur der Entdeckungsreisenden Darwin und Wallace: Packend wie ein Krimi, abenteuerlich wie ein Roman und doch basierend auf einer wahren Begebenheit.

b wallaceWir haben das nur vom Hörensagen, wie Susanne Billig im Deutschlandradio:  "Mit einem wunderbaren Gespür für Spannungsbögen, intelligente Schnitte und thematische Überblendungen zeichnet Kirk Wallace Johnson das Leben der ersten Evolutionsforscher nach, taucht ein in die düstere Welt der Wilderei und des weltweiten Artensterbens, mischt Anekdoten aus seinem Leben hinzu und schildert hautnah Einbrüche und illegale Internet-Verkäufe."

"Es war die seltsamste Geschichte, die mir jemals zu Ohren gekommen ist," erzählt Kirk Wallace Johnson über den Moment, als er esrtmals von dem Diebstahl im Britischen Naturkundemuseum erfährt.Knietief steht er beim Fliegenfischen in der Wathose in einem Fluss, als sein Guide ihm davon erzählt. Seitdem lässt ihn der Fall um die geraubten Federbälge nicht wieder los. Am 28. Juli 2009 bricht  ein junger Mann namens Edwin Rist, Flötist und vom Federnfieber erfasst, in die ornithologische Abteilung des Britischen Naturkundemuseums ein und stiehlt unzählige Vogelbälger, darunter  Federkleider von Paradiesvögeln, einst gesammelt vom Naturforscher Alfred Russel Wallace.

Kirk Wallace Johnson macht es sich von da an zur Lebensaufgabe, dem Fall nachzugehen. Der passionierte Angler nimmt die Spur der Federn auf. Seine leidenschaftliche Detektiv-Suche führt ihn zu Hobbykünstlern, die Fliegen zum Lachsfischen nach historischen Vorlagen binden - aus den kostbarsten Federn der Welt, er vergräbt sich in die Tagebücher Alfred Russel Wallace, beschäftigt sich mit der perversen Faszination für Federn, die Europa und die USA um 1900 erfasste, schildert die Ächtung des Vogelabschlachtens im Zuge des Erstarkens der Frauenbewegung.  Packend erzählt Kirk Wallace Johnson von seiner abenteuerlichen Recherche, der Begegnung mit dem Täter – und wie er die Hintermänner überzeugt, die Federn wieder zurückzugeben. Und die Abbildungen im Bildteil zeugen von der beeindruckenden Schönheit der Köderfliegen, viel mehr aber noch davon, wie atemberaubend das Vogelkleid der zum Teil ausgestorbenen Spezies ist.

Kirk Wallace Johnson liebt Fliegenfischen. Beruflich aber schreibt der engagierte Publizist für den New Yorker, die New York Times oder Washington Post. Mit seiner Stiftung »List Project« setzt er sich für Menschen im Irak ein – oder er steht mit der Angel hüfttief in einem Fluss und geht der Frage nach, wer die Köderfliege gebunden hat.

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