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Kategorie: Bücher
db19 Jury19 c Sascha Erdmann 500x500Der Deutscher Buchpreis 2019, Teil 8: Die sechs Finalisten

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Heute wurde die Auswahl der kurzen Liste der sechs Autoren, drei Schriftsteller, drei Schriftstellerinen, aus der im August bekanntgegebenen  Zwanzigerliste zum  Deutscher Buchpreis 2019 von der Jury bekanntgegeben: 

Raphaela Edelbauer, DAS FLÜSSIGE LAND  (Klett-Cotta, August 2019)
Miku Sophie Kühmel,  KINTSUGI (S. Fischer, August 2019)
Tonio Schachinger, NICHT WIE IHR (Kremayr & Scheriau, August 2019)
Norbert Scheuer, WiINTERBIENEN (C.H.Beck, Juli 2019)
Saša Stanišić, HERKUNFTerkunft (Luchterhand, März 2019)
Jackie Thomae, BRÜDERHanser Berlin, August 2019).

Damit sieht man auf den ersten Blick, daß die Auswahl drei Autoren und drei Autorinnen betrifft, daß kein Verlag zwei Ausgewählte vorweisen kann, daß nur ein österreichischer Verlag aus Wien dabei ist, was erwähnenswert ist, weil wir immer auf den Verlag JUNG UND JUNG aus Salzburg setzen, der schon zweimal Buchpreisträgerinnen zum Erfolg führte, in diesem Jahr mit Eva Schmidts DIE UNTALENTIERTE LÜGNERIN auch einen interessanten Roman vorlegt, bei dem uns nur eines fehlte: unsere eigene Empathie für die Hauptperson, die selbst über keinerlei Empathie verfügt (Besprechung fast fertig). Man sieht aber auch, daß ein altes Urteil mitsamt Vorwurf sich wieder einmal bewahrheitet, daß die gerade erschienenen Romane  gehäuft ausgewählt sind. Nur ein Buch aus dem März, aus dem letzten Quartal 2018wieder  keines, eins aus dem Juli, vier (!!) aus dem August. Keines aus dem September. 

Auf einen Blick sieht man auch, daß mit Raphaela Edelbauer, Miku Sophie Kühmel und Tonio Schachinger gleich drei der Debütanten direkt zu den Finalisten gehören. Das zeigt erneut auf, was ja dieses Jahr die Auswahl prägte, daß man auf neue Gesichter, ev. auch neue Themen (?) setzt. Von den sechs Ausgewählten sind zwei aus Österreich!

Wir müssen uns mit der Auswahlliste in Ruhe beschäftigen. So sehen wir erst einmal, daß in WELTEXPRESSO von den Ausgewählten nur DAS FLÜSSIGE LAND von Raphaela Edelbauer von Klett-Cotta als Besprechung vorliegt.
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/16821-raphaela-edelbauer-das-fluessige-land-klett-cotta-august-2019


Jackie Thomaes BRÜDER wird morgen als Besprechung erscheinen, einschließlich ihres erfolgreichen Auftritts bei der Veranstaltung von Börsenverein und Deutscher Bank in der Deutschen Bank in Frankfurt, die als sogenanntes blind-date mit gutem Gespür Jackie Thomae brachte, deren Romen das bringt, was sich Leute unter einem Roman vorstellen, nämlich Figuren, deren Werden und Leben sinnlich erlebbar wird. Alles andere, auch eine differenziertere Analyse dessen, was unter den Tisch fiel, demnächst. 


Hier die Stellungnahmen der Jury

Jörg Magenau (freier Literaturkritiker), Sprecher der Jury des Deutschen Buchpreises 2019, zur Auswahl: „Die Shortlist bietet sechs herausragende Fundstücke, sechs Romane, die formal und stilistisch und in ihrer Klangfarbe unterschiedlicher nicht sein könnten, und die doch ein großes Thema eint: In allen geht es um familiäre Zusammenhänge, um den Ort in der globalen Welt, von dem aus das eigene Dasein zu begreifen ist. Dass dabei vor allem die Identität des Mannes problematisch geworden ist, beschreiben sie mal aus weiblicher, mal aus männlicher Perspektive. Vielleicht hat der Generationenwechsel, der sich mit drei Debüts im Finale andeutet, damit zu tun, dass die Jüngeren bei diesen Themen schärfer hinschauen. Die Jury war geeint in Leselust und konstruktivem Streit. Wir hoffen, dass es auch allen anderen Leserinnen und Lesern so gehen wird.“

Über die Jury

Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 203 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2018 und dem 17. September 2019 erschienen sind.

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2019 gehören neben Jörg Magenau an: Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Björn Lauer (Hugendubel Frankfurt), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) und Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin).


Das Verfahren

Mit dem Deutschen Buchpreis 2019 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2019 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Foto:
Jury 2019
© Sascha Erdmann

Info:
Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland. Interessierte können die Preisverleihung per Livestream unter www.deutscher-buchpreis.de verfolgen.
Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur übertragen die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Livestream auf www.deutschlandradio.de/debatten.
Ab 1. Oktober 2019 werden Auszüge aus den Shortlist-Titeln in englischer Übersetzung und ein englischsprachiges Dossier zur Shortlist auf dem Internetportal www.new-books-in-german.com präsentiert.

Bitte schauen Sie in der Rubrik BÜCHER, welche Artikelund welche Besprechungen  zum Deutschen Buchpreis schon vorliegen, hier die erste Besprechung
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/16821-raphaela-edelbauer-das-fluessige-land-klett-cotta-august-2019