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Kategorie: Bücher
Bildschirmfoto 2020 03 17 um 23.06.00Das beliebte Frankfurter Lesefest hätte ROSEMARIE von Erich Kuby gebracht, Teil 1

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Für den 25. März war die Pressekonferenz für FRANKFURT LIEST EIN BUCH anberaumt. Und sie blieb bis gestern die einzige Pressekonferenz, die nicht abgesagt worden war. Das ließ hoffen und auf jeden Fall besorgten wir uns ROSEMARIE von Erich Kuby, das Buch, um das es gehen sollte, und das der Verlag Schöffling & Co. neu verlegt hat, übrigens in einer richtig schönen handlichen Ausgabe, mit der echten Nitribitt auf dem Titel!

Die Erstausgabe war 1958 im Stuttgarter Henry Goverts Verlag erschienen. Aha. Hatte keiner der vielen Frankfurter Verlage damals damit zu tun haben wollen? Denn die Auswahl, dieses Buch im Jahr 2020 zum Thema FRANKFURT LIEST EIN BUCH zu machen, ist ja auch deshalb eine so gute Idee (gewesen), weil mit dem Lesen und dem Sprechen über das Gelesene das Nachkriegsfrankfurt von 1957 wiederaufersteht, als am 29. Oktober 1957 Rosemarie Nitribitt, als Edelprostituierte bezeichnet, im Neubau gegenüber dem Eschersheimer Turm ermordet wurde. Übrigens: ich kann mich noch genau erinnern. Frankfurt war erschüttert und wir bekamen auf diesem Wege mit, was Edelprostituierte sind und was es mit Damen auf sich hat, die im weißen Mercedes im Schritttempo  die Kaiserstraße entlang fahren...

Und dann - so schnell ging das damals - war gleich ein Jahr drauf, also 1958 das Buch ROSEMARIE erschienen und der Film DAS MÄDCHEN ROSEMARIE  in den Kinos. Am Film von Rolf Thiele hatte Buchautor Erich Kuby mitgeschrieben. Die Außenaufnahmen wurden in Frankfurt gemacht, wo dann am 28. August - Goethes Geburtstag! - die Uraufführung stattfand. Und die Hauptdarstellerin Nadja Tiller wurde zur ROSEMARIE. 

All das also, das Wiederauferstehen des Nachkriegsfrankfurt,  fällt für dieses Jahr aus!! Lesen Sie selbst, was uns  Lothar Ruske, Herz und HIrn von FRANKFURT LIEST EIN BUCH, gestern geschrieben hat: 


Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen in der Presse,
leider muss sich auch Frankfurt liest ein Buch 2020 auf die Corona-Krise einstellen.

Wie Sie alle mitbekommen haben, werden nun reihenweise Veranstaltungen abgesagt und zudem empfohlen, soziale Kontakte soweit wie möglich einzuschränken. Das trifft neben anderen kulturellen Veranstaltungen auch unser Lesefest, das in diesem Jahr zum elften Mal stattfinden sollte.

Wir haben lange überlegt, wie zu verfahren ist. Entschlossen haben wir uns schließlich schweren Herzens dazu, Frankfurt liest ein Buch in diesem Jahr ausfallen zu lassen.

Uns ist bewusst, dass dies keine einfache Entscheidung für die vielen Veranstalter ist, die zusammen mit uns so wunderbare Veranstaltungen geplant haben. Trotzdem hoffen wir auf Ihr Verständnis und freuen uns auf Frankfurt liest ein Buch in 2021.

Die Pressekonferenz am Mittwoch, dem 25.3.2020 wird nicht stattfinden.

Als Anhang finden Sie das Programm, so wie es stattgefunden hätte ... Alles war vorbereitet! Ein Jahr Arbeit – fast 100 wunderbare kreative Veranstaltungen. Oh ja, das schmerzt.

Wir wünschen Ihnen alles Gute und vor allem Gesundheit!


Aber auch Gisela Thomas meldete sich für den Verein FRANKFURT LIEST EIN BUCH, den es seit Jahren gibt und der die Aktion zusammenhält, die konkret Lothar Ruske managed: Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen in der Presse, leider muss sich auch Frankfurt liest ein Buch 2020 auf die Corona-Krise einstellen..... es folgt wortgleich das obige Schreiben. 


FORTSETZUNG FOLGT

Foto:
© Ullstein Verlag

Info: 
Wir achten die so aufwendige Arbeit der Kollegen sehr und möchten daher die vorgesehenen Veranstaltungen gerne in einer Übersicht vorstellen. Dies zusammen mit der Besprechung des Romans, die in den nächsten Tagen folgt.