Bildschirmfoto 2020 07 22 um 00.54.42Lisa Herzogs Geschichte der Märkte bei wgb Academic

Manfred Schröder

Darmstadt (Weltexpresso) - Am 17. August erscheint »Die Erfindung des Marktes« von Lisa Herzog. Hierin werden erstmalig systematisch Smiths und Hegels Konzepte einer Marktgesellschaft verglichen und eine einseitige Interpretation von Smith als reinem Liberalisten und Hegel als Verfechter einer etatistischen Zentralplanung in kritsches Licht gerückt.

Lisa Herzog geht zu den ideengeschichtlichen Ursprüngen des Marktes zurück und zeigt, dass dieser sowohl für Smith als auch für Hegel mit verschiedenen Aspekten von Freiheit wie individueller Autonomie, Authentizität und politischer Selbstregierung verbunden ist. Zudem setzt sie Hegels und Smiths Markttheorien in Beziehung zu den vier zentralen Themen der Politischen Philosophie: Identität, Gerechtigkeit, Freiheit und Geschichte.

Durch ihre Interpretation von Smiths und Hegels Darstellungen des Marktes in ihrem historischen Kontext zeigt Lisa Herzog auf, dass Märkte keine ahistorischen Grundgegebenheiten sind, sondern auf kulturellen und sozialen Vorbedingungen beruhen und von den Theorien geprägt werden, mit denen sie beschrieben werden. Dies eröffnet die Möglichkeit alternativer Bilder und Wirklichkeiten, wodurch der Einzelne fähig wird, sich zu den Märkten zu verhalten. Diese Sensibilisierung für alternative Marktgesellschaften ist für ein tiefgehendes Verständnis des derzeitigen sich durch die Pandemie verschiebenden Verhältnisses von Markt und Staat gewinnbringend. Denn welches Markt-Konzept der eigenen Anschauung zugrunde liegt, bestimmt, wie man die Regulierung durch die Regierung und das Verhältnis zwischen verschiedenen Aspekten von Freiheit beurteilt.

Über das Buch

Lisa Herzog
»Die Erfindung des Marktes. Smith, Hegel und die Politische Philosophie«
wbg Academic
288 Seiten
Erscheinungstermin: 17. August 2020
Preis: 50,00 EUR.
ISBN: 978-3-534-27164-1

 
Über die Autorin 

Lisa Herzog (geb. 1983) ist Professorin für Politische Philosophie an der Universität Groningen. Sie arbeitet an der Schnittstelle von politischer Philosophie und Ökonomie. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Ideengeschichte des politischen und wirtschaftlichen Denkens, die normative Bewertung von Märkten (insbesondere von Finanzmärkten) sowie Fragen der Ethik in Organisationen.
Sie ist Autorin von »Freiheit gehört nicht nur den Reichen: Plädoyer für einen zeitgemäßen Liberalismus«, C.H. Beck 2. Aufl. 2019 und »Die Rettung der Arbeit. Ein politischer Aufruf«, Hanser 2019. 2019 wurde sie mit dem Deutschen Preis für Philosophie und Sozialethik sowie dem Tractatus-Preis für philosophische Essayistik des Philosophicums Lech ausgezeichnet.


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