Bildschirmfoto 2022 05 01 um 01.56.5830 Jahre Literaturhaus Frankfurt am Main

Klaus Hagert

Frankfurt am ain (Weltexpresso) - Als sei es gestern. gewesen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, daß wir eine der ersten waren, die mit der neuen Leiterin des neuen Literaturhauses Frankfurt, damals noch in der Bockenheimer Landstraße ein Interview führten. Und jetzt ist es schon lange im Ostend, ds Haus der Literatur. „Nichts ist widerlicher als eine sogenannte Dichterlesung.“ So, in weiß auf schrillem Pink, plakatierte das Literaturhaus Frankfurt am Main vor einigen Jahren. Ein Zitat aus Thomas Bernhards „Alte Meister“ warb im Frankfurter Stadtzentrum für eben dieses Objekt der angeblichen Abscheu: die Lesung.
 
30 Jahre Literaturhaus Frankfurt am Main

 Als ein zentrales Organ der Literaturvermittlung gilt das Literaturhaus Frankfurt bereits seit über 30 Jahren; seit der Eröffnung im Januar 1991 ist es der Ort in Frankfurt für die Begegnung und Auseinandersetzung mit den Literaturen, Künsten, Medien und Wissenschaften unserer Gegenwart.

„Eine der bedeutendsten Kulturstätten Frankfurts feiert Jubiläum: Seit nunmehr 30 Jahren begeistert uns das Literaturhaus Frankfurt für das geschriebene und gelesene Wort“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. „Mit seinen vielfältigen Begegnungs- und Vermittlungsangeboten fördert es den Dialog zwischen allen Teilgruppen unserer Stadtgesellschaft und prägt unsere demokratisch-pluralistische Debattenkultur im besten Sinne. Diesen Weg gilt es so erfolgreich wie bisher weiterzugehen. Alles Gute dafür.“

Unter dem Motto „30 Jahre Literaturhaus Frankfurt“ lädt das achtköpfige Team des Literaturhauses zwischen Mai und Juli das weit über Frankfurt hinausreichende Publikum, die Frankfurterinnen und Frankfurter selbst, die Mitglieder, Partner, Förderer, die Wegbereiter und -begleiter, die Autorinnen und Autoren, Pressevertreter, Verlagskollegen sowie Freunde zum Jubiläumsprogramm ein. In ausgesuchten Veranstaltungen mit Philip Waechter, Fatma Aydemir, Petra Gerster und Christian Nürnberger, den Lyrikerinnen Simone Lappert, Katrin Pitz und Judith Zander, Andreas Steinhöfel und Melanie Garanin sowie Verena Auffermann spiegelt sich die programmatische Vielfalt wider, die das Haus auszeichnet: ob Kinder- oder Sachbuch, Roman oder Lyrik, ob Wohnzimmerlesung oder Jubiläumsflussfahrt.

Dass Dichterlesungen boomen, dass die Institution „Literaturhaus“ seit ihrer Gründung Mitte der 80er Jahre zu einem Markennamen und europäischen Exportschlager geworden ist, ist auch dem Literaturhaus Frankfurt zu verdanken – einem wichtigen Ort der Literaturvermittlung, regional und überregional. Die von Hartwig hervorgehobenen „vielfältigen Vermittlungsangebote“ zeigen sich unter anderem in dem Pilotprojekt „Literatur ein Einfacher Sprache“, dem Festival für kulturelle Diversität „WIR SIND HIER.“, der literaturbasierten Intervention „Shared Reading“ oder dem „KOLLEG SCHÖNE AUSSICHT“, dem Literaturhaus für Lehrerinnen und Lehrer.

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