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Kategorie: Bücher

Neuer Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels

 

Rebecca von der Wien

 

Wien (Weltexpresso) - Der Hauptvorstand des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels (HVB) hatte am 19. März in Wien einen neuen Präsidenten gewählt: Benedikt Föger (43), Verleger des Czernin Verlags und Vorsitzender des Verlegerverbandes, übernimmt nach einstimmiger Wahl diese Funktion.

 

 

Gleichzeitig wurde Alexander Potyka, Verleger des Picus Verlags, zum neuen Vizepräsidenten und Vorsitzenden des Verlegerverbandes gewählt. Föger folgt damit auf Gerald Schantin, Geschäftsführer von Mohr Morawa, der dieses Amt seit 2009 innehatte und sich nun zurückgezogen hat. Sein Hauptengagement sieht Föger „in den Herausforderungen und Chancen, die die digitale Wende an die Verlage stellt, wie auch in einer Stärkung des stationären Buchhandels als Rückgrat der gesamten Buchbranche in Österreich“.

 

Zu den bisherigen Schwerpunkten seiner Verbandsarbeit zählten bereits das Urheberrecht auf europäischer und nationaler Ebene und die enge Zusammenarbeit mit den Autorenverbänden zum Erhalt und zum Ausbau der Literaturvielfalt in Österreich.

 

Benedikt Föger bedankte sich bei seinem Vorgänger Gerald Schantin ausdrücklich für die geleistete Arbeit der vergangenen fünf Jahre und sein außerordentliches Engagement in einer für den Buchhandel und das Verlagswesen sehr fordernden Zeit.

 

Schantin wäre zur routinemäßig 2015 anstehenden Wahl im Hauptverband nicht mehr zur Verfügung gestanden. Da insbesondere auf Bundesebene neue politische Ansprechpartner mit den Herausforderungen der sich stark wandelnden Branche vertraut gemacht werden müssten, ist es sein Wunsch, „seinem Nachfolger schon jetzt die Möglichkeit einer kontinuierlichen Arbeit in diesem wichtigen Aufgabenfeld des Verbandes zu geben“.

 

Ihre Arbeit fortsetzen werden die zwei weiteren Vizepräsidenten des Hauptverbandes: Erwin Riedesser, Inhaber der Buchhandlung Leporello, als Vorsitzender des Österreichischen Buchhändlerverbandes sowie Thomas Eisler, Geschäftsführer der Auslieferung Dr. Franz Hain, als Vorsitzender des Österreichischen Buchgrossistenverbandes.

 

Grundsätzlich ist von außen die Verlagslandschaft Österreichs nicht gut überschaubar. Das liegt daran, daß 'typische' österreichische Verlag, die auch 'typische' österreichische Bücher verlegen, sich seit längerem in deutscher Hand befinden, was aber nur der Eingeweihte weiß. Das liegt nun gar nicht daran, daß da irgendetwas Geheimes dabei wäre. Der normale Leser, der ein Buch aus dem X-Verlag kauft, interessiert sich nur in der Regel überhaupt nicht für den Verlag, sondern für das Buch. Und ein guter deutscher Verlag, der österreichische Dependencen hat, wird den Teufel tun und sich in Österreich als Besitzer des Verlages brüsten. Er wird statt dessen alles tun, ob typisch Österreichisches in seiner Dependece möglich zu machen.

 

 

Die Interessenvertretung

 

Als Dachverband vertritt der HVB die Interessen von rund 600 Unternehmen aus den Bereichen Verlag, Buchgrosso, Buchhandel, Antiquariat und Verlagsvertretung. Er wurde im Jahr 1859 gegründet und ist parteiunabhängig und als Verein auf Basis freiwilliger Mitgliedschaft organisiert.

 

Zu seinen zentralen Aufgaben zählt der Hauptverband die Erhaltung und die Verbreitung des Buches als ein zentrales Kulturgut unserer Gesellschaft. Themenschwerpunkte sind die Sicherstellung von Rahmenbedingungen, die es den Unternehmen ermöglichen, sich wirtschaftlich zu behaupten. Dazu gehören das Urheberrecht, insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung, der Erhalt der Preisbindung, die Sammlung und Bereitstellung von wirtschaftlichen Eckdaten der Buchbranche sowie die Weiterbildung.

 

Durch Marketingaktionen wie die Organisation der BUCH WIEN Internationale Buchmesse und Lesefestwoche, die Herausgabe einer Geschenkanthologie am Welttag des Buches oder das Betreiben eines Bücherschecksystems ist der Hauptverband nachhaltiger Impulsgeber der Branche und des Literaturbetriebs.

 

 

Foto: © HVB/APA-Fotoservice/Schedl

Bildtext: Der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels wählte am Mittwoch Abend den Verleger Benedikt Föger zum neuen Präsidenten. Alexander Potyka (Picus Verlag) folgte als Vizepräsident auf Föger. Erwin Riedesser (Vorsitzender des Buchhändlerverbandes) wurde in seiner Funktion als Vizepräsident bestätigt.

 

www.buecher.at