F altstadtaFrankfurter Magistrat beschließt feierliche Eröffnung des DomRömer-Quartiers 

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Hat sich das eigentlich außerhalb der Region FrankfurtRheinMain herumgesprochen, welche Sisyphostat die Stadt Frankfurt unternommen hatte und dann auch noch so schlau war, rechtzeitig die Löcher zu stopfen, damit alles nicht vergeblich blieb. Und das haben sie nun davon: die neue alte Altstadt ist fast fertig. Alles steht schon da, kann von außen besichtigt werden, jetzt geht es um die Fertigstgellung im Inneren. 

Nach dem Krieg war dieses Gebiet durch die fast völlige Zerstörung der Altstgadt im Zweiten Weltkrieg (englische Fliegerbomben im März 1944 gab den Rest) flach gelegt. Nur an den Rändern, an der Braubachsstraße entstanden Gebäude, auch in den 80ern das sogenannte Technische Rathaus, das vom Baustil her wie auch das Historische Rathaus auf der anderen Seite Richtung Main im Stil des Brutalismus gebaut worden waren. So spricht man erst heute.  Damals sprach man von Betonbauten und Fertigteilen, die alles billiger und schneller machen. Auch schneller im Abbruch, denn tatsächlich sind beide Gebäude flachgelegt worden. Das neue Historische Museum ist längst eingeweiht und die Stelle, wo das  alte junge Rathauses steht, gehört heute zum Neubaugebiet der wiederaufgebauten Altstadt.

Die Schlachten sind geschlagen. Wir persönlich waren völlig gegen eine solche Rekonstruktion. Wir waren vor allem gegen die billige Art, wie der Riegel zwischen Römer und Dom in den 80ern erstellt wurde. Da ist nur von außen ein wenig Fachwerk zu sehen und an den Seiten sieht man schlecht gemachte Moderne. Im Inneren auch. Häßlich. Das gilt für die nun seit Jahren gebaute Rekonstruktion der Fläche zwischen Dom und Römer nicht. Das ist hervorragend gemacht. Und wenn die neuen alten Häuser schon da stehen, wäre es albern noch heute dagegen zu protestieren. Man kann sie in ihrer handwerklichen Qualität sogar schön finden. Ein wenig zu aufgebretzelt sieht alles noch aus. Aber das wird im Laufe der Jahre das schon noch verwohnter werden.

Und so spricht die Stadt: Mit der Entstehung der neuen Frankfurter Altstadt (DomRömer-Quartier) mitten im Herzen Frankfurts wird das bunte Treiben und Leben in den Kneipen und Betrieben wieder zurückgeholt und frisches Leben in den geschichtsträchtigen Ort gebracht. In 35 Altstadthäusern werden 200 Menschen in rund 80 Wohnungen ein neues Zuhause finden. Gastronomie, Gewerbe und Handel werden auf rund 30 Erdgeschossflächen zur Belebung der Frankfurter Innenstadt beitragen.

Aufgrund der herausragenden Bedeutung der Neuen Altstadt und des Quartiers für die Geschichte Frankfurts, plant die Stadtverwaltung zur offiziellen Eröffnung im September 2018 eine große Feier. An dem Wochenende der Festivitäten werden rund 500.000 Menschen erwartet. Zahlreiche Institutionen wie das Institut für Stadtgeschichte, das Stadthaus, das Historische Museum, die Schirn, das Archäologische Museum und das MMK Museum für Moderne Kunst werden in die Feierlichkeiten mit einbezogen. Zudem ist ein breit gefächertes kulturelles und musikalisches Begleitprogramm vorgesehen.

In seiner Sitzung am Freitag, 24. November, hat der Magistrat der Stadt Frankfurt einstimmig der Magistratsvorlage M 231 und dem zugrundeliegenden Stadtverordnetenbeschluss vom 25. Februar 2016 zugestimmt. Insgesamt werden rund 1,5 Millionen Euro für die Durchführung der Feierlichkeiten bereitgestellt. Betraut mit der Organisation der zweitägigen Veranstaltung ist die städtische Tourismus- und Congress GmbH Frankfurt (TCF).

Nach der Fertigstellung des DomRömer-Quartiers sind unter anderem Preview-Tage der offenen Tür geplant, damit trotz der begrenzten Fläche und engen Gassen möglichst viele Interessierte im Rahmen spezieller Führungen über das architektonische, kulturelle und geschäftliche Angebot der neuen Altstadt informiert werden können.

Foto: südlich des Hühnermarkts © stadt-frankfurt.de