Bildschirmfoto 2019 08 17 um 22.01.42Serie: Der 1. FFC Frankfurt geht stark in die neue Bundesliga Jubiläumssaison 2019/2020, Teil 6

Hartwig Handball

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Mühsam schien erst einmal nichts. Das sehr schnelle Spiel war von einem unentwegten Hin und Her geprägt, das einem ausgeglichen vorkam, in dem aber immer wieder die Frankfurterinnen den Takt, sprich das Tor vorgaben. Vom 1:0 über den Ausgleich zum 2:1 und wieder Ausgleich, blieb dann nach dem 3:2 in der 81. Minute den Potsdamerinnen keine Zeit mehr.

Vor dem Spiel war die Jubiläumsveranstaltung zum Dreißigsten der Frauenbundesliga mit großem Hallo im Zelt – sogar der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) war dabei, die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg, viele ehemalige, mit großem Beifall begrüßte FFC-Spielerinnen - abgehalten worden, deren Teilnehmer außerordentlich zufrieden dann auf die Ränge strömten. Mit 2550 Zuschauen waren auf jeden Fall genug Kehlen fähig, die Spielerinnen anzufeuern. Mehr auf der einen Seite, wie es bei Heimspielen üblich ist.

Bildschirmfoto 2019 08 17 um 22.01.19Daß dann vorher und nachher drei Männer beisammenstanden, von denen mit Manager Siggi Dietrich (links im Bild) die zentrale Figur benannt ist, hat dann schon historische Dimensionen . Denn der zweite, Klaus-Peter Müller (von dem man nur Teile des weißen Hinterkopfs sieht), heute Vorstands- und Aufsichtsratsex, hat in seiner aktiven Zeit als Chef der Commerzbank in der Tat Frauenfußball, hier den 1. FFC , sehr tatkräftig unterstützt, wobei ja die finanzielle Unterstützung als Sponsor nur das eine ist, aber der persönliche Einsatz und auch die Anwesenheit bei Spielen, wie heute, genau so viel wiegen. Der dritte ist Fredi Bobic (Mitte), Chef der Frankfurter Eintracht und ab nächstem Jahr, wenn alles so kommt, wie vorgesehen, der Eintrachtmanager, unter dessen Ägide der 1. FFC in die Eintracht eingegliedert wird. Bobic begleitete Axel Hellmann, der noch mehr als früher damit zu tun hat, die Finanzen der Eintracht nach oben zu steigern und sie gleichzeitig für gute Spieler auszugeben.

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Daß der DFB zum 30. Jubiläum der Frauen-Bundesliga das Eröffnungsspiel der beiden 1. FFC Vereine: Frankfurt und Turbine Potsdam ausgewählt hatte, hat historische Gründe. Frankfurt ist der Verein, der als einziger in allen Jahren der Frauen-Bundesliga dabei, also durchgängig dabei war. Er ist außerdem der Verein, der mit sieben Meisterschaften die bislang häufigsten Titel erringen konnte. Gefolgt mit sechs Meisterschaften von Turbine Potsdam. Wir hatten in den vorherigen Artikeln die Geschichte der reinen Frauenfußballvereine, die den Frauenfußball erst einmal populäre gemacht hatten, dargestellt, deren Dilemma darin besteht, daß, nachdem Frauenfußball attraktiv geworden ist, die reichen Männerfußballvereine sich Frauenmannschaften leisteten, bzw. ihre Frauenmannschaften ausgebaut haben und die national und international besten und teuersten Spielerinnen stärker an sich binden können, als es Frauenfußballvereinen finanziell möglich ist. 




Gleich zuerst einmal die Aufstellung auf beiden Seiten, denn man muß anfangen, die Fußballerinnennamen so selbstverständlich zu kennen und zu nennen, wie die männlichen Kollegen:
Auf Frankfurter Seite: Bryane Heaberlin, Leticía Santos, Laura Freigang, Sophia Kleinherne, Geraldine Reuteler, Sandrine Mauron, Janina Hechler, Laura Störzel, Laura Feiersinger, Barbara Dunst, Tanja Pawollek (Kapitänin).
Auf Seiten von Turbine Potsdam: Vanessa Fischer, Johanna Elsig, Anna Gasper, Luca Maria Graf, Viktoria Schwalm, Gina Chmielinski, Anna Gerhard, Nina Ehegötz, Lara Prasnikar, Rahel Kiwic, Sarah Zadrazil (Kapitänin)
Torwart, genau jetzt müßte man Torwärtin sagen, sind für Frankfurt Bryane Heaberlin, die einzige US-Spielerin im Kader, 25 Jahre alt und im dritten Jahr in der Mainstadt dabei, und für Turbine Vanessa Fischer. Die ist Polizeikommissaranwärterin, 21 Jahre alt und spielt im Verein schon seit 2011! Sie hat dort also schon in der Jugend gespielt.


Bildschirmfoto 2019 08 17 um 21.58.18Vanessa Fischer bekommt schon in der 6. Minute überraschend ein Tor. Denn es gibt einen Elfmeter, den Laura Feiersinger sicher verwandelt. Sie ist 26 Jahre und seit einem Jahr in Frankfurt mit dabei. Dazwischen geht es munter hin und her, bis in der 14. Minute Lara Prasnikar nach vorne prescht, sich von niemandem aufhalten läßt und von rechts knallhart ins linke leere Eck schießt. Nicht nur das Eck war leer, sondern das ganze Tor, weil Bryane Heaberlin es, woanders Gefahr witternd, verlassen hatte. Glück dem einen, Pech der anderen. Spielstand 1:1. Lara Prasnikar übrigens ist 21 Jahre und seit 2016 Spielerin in Potsdam. Auch sie ist Studentin und bei der Übersicht der Potsdamerspielerinnen fällt auf, daß es zwei Laras gibt, Lara Schmidt, die aber heute nicht eingesetzt ist. Dafür kann man beim Frankfurter FFC – auch Turbine Potsdam heißt offiziell 1.FFC Turbine Potsdam – in diesem Spiel mit drei Lauras aufwarten.

Und schon fällt drei Minuten später in der 17. Spielminute das 2:1 für Frankfurt, das die Nummer 10 erzielt, Laura Freigang also, 21 Jahre, Studentin und im zweiten Jahr dabei. Sie reagierte auf den Freistoß von  Tanja Pawollek. Doch gleich darauf ist es wieder für die Frankfurter an ihrem Tor gefährlich. Das Spiel ist schnell und schnell wechseln auch die Vorteile und Spielhälften. Ganz schön hart gehen gerade die Potsdamer Spielerinnen vor, was die Schiedsrichterin mit Vorteil für Frankfurt beantwortet, was ein kurzes Ausruhen im Mittelfeld bedeutet, wo das Spiel aber selten länger weilt, weil der Tordrang auf beiden Seiten stark ist. Das 2:1 bleibt Halbzeitstand.

FORTSETZUNG FOLGT

Fotos:
blau: Frankfurt
weiß-grau: Turbine Potsdam
© Redaktion

Info:
2. Spieltag
FC Bayern München - 1. FFC Frankfurt am 23.8. 19.15 Uhr
1. FFC Potsdam - FFUSV Jena am 24. 8. 14 Uhr