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Kategorie: Heimspiel
js straß2Mit unglaublichem Siegeswillen besiegt Eintracht Frankfurt den RC Strasbourg mit 3:0, SPIELBERICHT

Jürgen Schneeberger

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Frankfurter Eintracht ging in das Spiel vor ausverkauftem Haus (48 000 Zuschauer) mit einem 1:0 Rückstand vom Hinspiel an den Start. Viele sprachen vom wichtigsten Spiel der Saison, da es um die Gruppenphase der Europa League ging. Da das Hinspiel in Straßburg mit 1:0 verloren ging, musst das Ergebnis mindestens 2:0 oder 3:1 für die Eintracht heißen. Doch das sollte schwer werden, da Straßburg eine perfekte Kontermannschaft ist.

Also musste Adi Hütter seine Jungs richtig gut einstellen. Das ist aber leichter gesagt, als getan. Der neue Stürmer Bas Dost, ist für das Spiel noch nicht freigegeben. Ante Rebic war zuletzt beim Hinspiel in Straßburg ein Totalausfall (Verletzung/Lustlosigkeit) und Goncalo Paciência spielte zuletzt etwas glücklos.

Trotz allem, ging Adi Hütter mit seinen wahrscheinlich besten Spielern an den Start. Trapp, Rebic, Kostic, Hinteregger, Kamada, Rode, Toure (Abraham verletzt), Hasebe, da Costa Kohr und Paciência sollten die Gruppenphase holen.

Los ging es dann pünktlich um 20:30 Uhr mit dem Anpfiff von Schiedsrichter Orel Grinfeld. Die Stimmung im Stadion ist nicht zu übertreffen. Das Frankfurter Publikum, das heute komplett in schwarz gekleidet war, gab ab der ersten Sekunde Vollgas. Sie wollten und sie waren wieder Frankfurts zwölfter Mann. Besser kann Stimmung in einem Stadion nicht sein. Sie wollten ihre Mannschaft nach vorne peitschen, was ihnen auch von Anfang an gelang.

Die Eintracht lies keinen Zweifel aufkommen, dass es hier nur einen Sieger geben kann und das sollte Eintracht Frankfurt sein.

Aber auch der RC Strasbourg wurde von gut 2800 Fans begleitet. Auch sie waren lautstark in ihrem Block.

Die Eintracht legte gleich mit Vollgas los. Auch der wechselwillige Rebic zeigte sich von seiner aller besten Seite. Auch Daichi Kamada zeigte, warum Trainer Hütter ihm heute wieder das Vertrauen schenkte. Die Eintracht fackelte das reinste Angriffsfeuerwerk ab. Straßburg wusste gar nicht recht, was da gerade geschieht. Sie standen fast nur in ihrem eigenen Strafraum und versuchten, den Ball einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen.

Durch den unglaublichen Druck, den die Eintracht machte, wollte das Hütter Team auch Straßburg zu Fehlern zu treiben. So sollte es dann auch in der 27. Minute geschehen. Rebic hämmert den Ball in Richtung ersten Pfosten, wo Stefan Mitrovic den Ball ganz unglücklich ins eigene Tor lenkt. 
Nun sah es so aus, als würde die Eintracht mit ihrer sehr guten Leistung die Führung ohne Probleme mit in die Halbzeitpause nehmen.

Aber in der 44. Minute, als viele Zuschauer schon am Wurststand standen, um die Pausenwurst zu kaufen, wurde es richtig heftig. Der sehr stark spielende Ante Rebic will noch einen Steilpass vor dem rauslaufenden Matz Sels erreichen. Rebic stößt mit seinem Bein gegen Sels, der extrem theatralisch darauf reagiert und in der Luft ein paar Rollen dreht. Der Schiedsrichter fällt auf so viel Theatralik rein und zeit Rebic die rote Karte.

Jetzt hatte man das Gefühl, dass die extrem verärgerten Frankfurter Fans, jeden Augenblick auf das Spielfeld stürmen und den Schiedsrichter lynchen werden. Gott sei Dank, geschah das nicht. Trotzdem waren alle sehr aufgebracht. Nach drei Minuten Nachspielzeit, ging es dann in die Pause.

Beim Pausenpfiff gab es dann noch weitere heftige Diskussionen, so dass Schiedsrichter Grinfeld die gelbe Karte Adi Hütter zeigte und Bruno Hübner musste auf die Tribüne.

Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Die Eintracht legt sofort wieder mit Volldampf los. Sie machten den Eindruck, als ob sie sich sagen würden, jetzt erst recht. Man hatte nicht das Gefühl, dass die Eintracht einen Mann weniger hat. Dann in der 55. Minute die nächste rote Karte, dieses Mal aber für Strasbourg.  Dimitri Lienard prallt mit Dominik Kohr zusammen, dann greift er mit beiden Händen in Kohrs Gesicht, was eine klare Tätlichkeit ist und Rot bedeutet.

Nun ist das personelle Gleichgewicht wiederhergestellt.

Die Eintracht wird jetzt noch dominanter als bisher und so dauerte es nur bis zur 55. Minute als dann das erlösende 2:0 für die Eintracht gefallen ist.Filip Kostic erzielt mit einem Traumtor das wichtige 2:0. Nach einem Freistoß aus gut 25 Metern hebt Kostic den Ball über die Mauer und unhaltbar für Sels ins Tor. Jetzt steht das Stadion Kopf. Die Eintracht Anhänger rasteten (positiv gesehen) völlig aus. Sie feierten ihre Helden, als ging es um das Europa Pokal Finale. Jetzt wirkte es so, als würden die Eintracht Spieler über den Rasen schweben. Die Erleichterung hier zu führen, ist ihnen deutlich anzumerken.

So kam es auch dann in der 66. Minute zur Entscheidung. Danny da Costa belohnte seine sehr gute Leistung am heutigen Abend mit dem 3:0. Jetzt war natürlich Ausnahmezustand im Waldstadion. Eine riesige Party entstand, die bis lange nach Spielende noch andauerte.

Fotos:
© eintracht.de