Drucken
Kategorie: Heimspiel
Saeulen Kinderrechte Bildungsdezernentin Sylvia Weber Oberbuergermeister Peter Feldmann 2 Copyright Stadt Frankfurt am Main Bernd KammererKinderrechte sind wichtig! 50 Säulen in Frankfurt informieren und fordern Kinder zum Mitzumachen auf

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Auch die diesjährige Frankfurter Kinderrechtskampagne „Stadt der Kinder“ mußte wegen Corona um ein Jahr verschoben werden. Statt vieler Veranstaltungen und Aktionen in den Stadtteilen zeigen jetzt gelbe Litfaßsäulen, daß Kinderrechte zentral sind und für alle gelten.

Die Säulen informieren über Kinderrechte, vor allem über die Artikel, die das Recht auf Bildung behandeln. Diese sollten in diesem Jahr im Fokus der Kampagne stehen. Aber auch Tipps gegen Langeweile und Telefonnummern für Sorgen und Ängste sind auf den Säulen zu finden.

„Seit 2017 gibt es unsere Frankfurter Kinderrechtskampagne ‚Stadt der Kinder‘. In diesem Jahr ist aber alles anders. Die Veranstaltungen der diesjährigen Kampagne mussten leider um ein Jahr verschoben werden. Das bedauere ich sehr, denn die Kampagne liegt mir am Herzen. Kinder müssen wissen, dass sie Rechte haben. Denn es gibt leider immer noch zu viele Kinder, aber auch Erwachsene, die nichts oder nur wenig über die Kinderrechte wissen. Das wollen wir ändern!“, sagt Oberbürgermeister und Schirmherr der Kinderrechtskampagne Peter Feldmann.

Ohne Zweifel ist Bildung eines der wichtigsten Kinderrechte. Weit über das Einmaleins und die Rechtschreibung hinaus, geht es darum, Interesse am Lernen und Neugierde auf das Verstehen zu wecken. Und natürlich geht es bei Bildung auch um Chancengleichheit, um die Anerkennung und Förderung individueller Wünsche, Bedürfnisse und Fähigkeiten. All das lohnt sich. Bildung trägt dazu bei, dass Kinder die Welt entdecken und selbstbestimmt ihren Platz darin finden können.

Integrations- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber erklärt: „Die Entscheidung, dass das Recht auf Bildung das Recht des Jahres 2020 ist, fiel schon vor langer Zeit. Ich habe mich darüber sehr gefreut. Denn mit den Artikeln 28 und 29 der UN-Kinderrechtskonvention stellen wir ein Thema in den Mittelpunkt, das mich nicht nur ‚von Amts wegen‘ besonders interessiert. Aber nun, während der Pandemie rückt dieses Thema umso mehr in den Vordergrund, denn gerade dieses Recht hat Brisanz: Wenn Schulen, Kitas, Freizeiteinrichtungen und Vereine nicht normal arbeiten können, muss Bildung ganz neu gedacht werden.“

Außerdem werden die Frankfurter Kinder auf den Säulen aufgefordert, dem Kinderbüro ihre Erfahrungen und Geschichten in dieser besonderen Zeit zu schicken. Das geht ganz leicht: Einfach die Bilder, Zeichnungen, Comics, Sprachnachrichten, Videos, Gedichte auf die Website des Kinderbüros unter https://sagdeinemeinung.frankfurter-kinderbuero.de hochladen.

„Kinder sind wichtig! Wir wollen den Kindern zuhören. Wir müssen uns damit beschäftigen, wie wir die Zeit dieser Pandemie so gut es geht gestalten – auch mit den Frankfurter Kindern. Erwachsene können leichter auf ihre Interessen aufmerksam machen. Kinder brauchen dafür eigene Formen. Ich hoffe, dass sich möglichst viele Kinder an der Aktion des Kinderbüros beteiligen und uns verraten, wie es ihnen gerade geht“, sagt Weber.

Und die Säulen machen auf noch mehr aufmerksam: Wenn die ganze Familie viel gemeinsam Zuhause ist, wenn der gewohnte Tagesablauf auf den Kopf gestellt wird, brauchen Kinder und Eltern manchmal Hilfe. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das war noch nie selbstverständlich. Familien leisten im Moment viel: die Beschäftigung der kleineren und das Homeschooling der älteren Kinder. Gleichzeitig waschen, kochen und putzen. Und die eigene Erwerbstätigkeit kommt dann auch noch dazu – das ist alles andere als leicht. „Das ist belastend, manchmal sogar überlastend, für die Eltern und auch für die Kinder. Da brauchen Familien ein offenes Ohr, das zuhört, Verständnis hat und Tipps gibt “,betonte der Oberbürgermeister.

Darum finden die Frankfurter, egal wie alt sie sind, auf den Säulen Telefonnummern für Sorgen und Ängste. Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist keine Schwäche, sondern eine Stärke.

Foto:
© Bernd Kammerer