duda.newsGemeinsame christlich-jüdische Initiative in Frankfurt am Main 

Roswitha Cousin

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Einen Gedenkgang vom Börneplatz zur Paulskirche zur Erinnerung an die Pogromnacht im November 1938 hatten das Evangelische Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach, die Katholische Stadtkirche Frankfurt, die Jüdische Gemeinde Frankfurt zusammen mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Frankfurt, der Jüdischen Volkshochschule Frankfurt und dem Fritz-Bauer-Institut für Sonntag, 8. November, geplant.

Ihre Teilnahme zugesagt hatten unter anderem der Rabbiner Julian-Chaim Soussan, der evangelische Stadtdekan für Frankfurt und Offenbach, Achim Knecht, sowie Pfarrer Rolf Glaser, Stellvertreter des katholischen Stadtdekans, und Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker. Enden sollte der Gang mit der Vorführung eines Films, der besondere Gedenkorte in der Stadt vorstellt.

Angesichts der Schutzmaßnahmen gegen die weitere Verbreitung der Coronapandemie, wird auf den gemeinsamen Gang durch die Innenstadt verzichtet. Stattdessen wird nun kurz nach der geplanten Startzeit, um 15.15 Uhr, ein rund 20-minütiger Film auf dem YouTube-Kanal der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Frankfurt hochgeladen. Auf diese Weise schließen sich alle Kooperationspartner der Jüdischen Gemeinde an, die sich entschlossen hat, in diesem Jahr keinerlei analoge Veranstaltungen zum Gedenken durchzuführen.

Vorgestellt werden in dem von Leon Spanier gedrehten Film: die Henry und Emma Budge-Stiftung, die von Weinberg-Fenster in der Alten Nikolaikirche auf dem Römerberg, Gräber von Menschen auf dem Neuen Jüdischen Friedhof, die den Freitod der Deportation vorzogen, das Fritz-Bauer Denkmal vor dem Oberlandesgericht sowie die Synagoge am Hochbunker an der Friedberger Anlage. Dabei werden Gedenkstätten gezeigt und erklärt, die außerhalb der Reichweite des normalen Radius liegen und Erinnerungsorte, die nicht gleich ins Auge fallen. So sehr die Organisatoren auch bedauern, dass die gegenwärtige Gesundheitsfürsorge die Absage nach sich zieht, sehen sie in der Präsentation des Films auch eine Chance, diese Orte in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken.

Deshalb laden sie alle Frankfurter Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich diesen Film direkt am Sonntag, 8. November, um 15.15 Uhr oder auch später unter folgendem Link https://www.youtube.com/watch?v=MJdmwN0fY_4&feature=youtu.be auf YouTube anzusehen.

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