Drucken
Kategorie: Heimspiel

Letzte Neuigkeiten zum Europa League Heimspiel Maccabi Tel Aviv am 24. Oktober, Teil 1

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Da gibt es im Eintracht Museum, das Matthias Thoma vorbildlich leitet, einfach weil er ununterbrochen interessante Geschichten und interessante Leute rund um den Fußball in Frankfurt zum Sprechen bringt, auch eine kultur-fußball-historische Begleitung zu den gegenwärtigen Spielen gegen Maccabi Tel Aviv.

 

 

Gerne klären wir die häufig gestellte Frage, weshalb es so oft Maccabi heiße oder auch Makkabi, wie der TuS Makkabi Frankfurt oder Makkabi Czernowitz oder Maccabi World Union. Letzterer ist der internationale Dachverband und benutzt die beiden 'cc', die auch in Israel üblich sind, während aus dem jüdischen Schtetl Osteuropas das Makkabi herrührt. Das 'kk' ist hebräischen Ursprungs, das 'cc' aramäisch, die Sprache, die auch Jesus Christus sprach und die allesamt Untergruppen der semitischen Sprachen sind.

 

Aber so gelehrt wollten wir es nicht machen, sondern nur weitergeben, daß Makkabi eine Eigenschaft ausdrückt: der Hammergleiche und verwendet wurde als Beiname, wenn im Kampf der Juden gegen die Seleukiden, das war die geteilten Reiche nach Alexander des Großen Tod, also hellenistische Herrschaft, wenn gegen die ein Jude besonders tapfer und erfolgreich war, wie beispielsweise Judas Makkabäus. Der Makkabäeraufstand gegen den Seleukidenkönig wird nach ihm benannt, denn damals sollten die Juden ihrem Gott abschwören, was zum Aufstand führte, in dem der Vater unseres Judas geschlagen wurde, was 165 v. Chr. Zur Eroberung Jerusalems führte. Das wiederum brachte Judas Makkabäus so auf, daß er erneut in die Schlacht zog und den Seleukiden solche Blessuren brachte, daß die dringlichst um einen Waffenstillstand baten, in dem verhandelt werden sollt.

 

Die Verhandlungen ergaben dann sowohl die Rücknahme des Religionsverbots wie auch die Nichtbestrafung der Aufständischen. Leute, hier geht’s nur um Fußball, noch dazu mit Freunden, denn die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts mit den Verbrechen der Nationalsozialisten ist Anlaß genug, auch im Sport das Freundschaftliche zu pflegen.

 

Deshalb wird heute ein Freundschaftsabend im Stadion im Eintrachtmuseum stattfinden. Am 23. Oktober freut sich das Museum auf die Eintrachtanhänger der jüdischen Gemeinde Frankfurt, Sportler von Makkabi Frankfurt, auf Vertreter der Städtepartnerschaft, die Einblicke in das Leben in Tel Aviv geben.

 

Unter dem Motto „Willkommen, Tel Aviv“ bietet sich zudem allen, die die Eintracht auch nach Israel begleiten wollen, zahlreiche Reiseinfos.

 

Programm:

 

Die jüdische Geschichte der Eintracht – Im Gespräch mit Zeitzeugin Hilde Kremer

 

Frankfurt in Tel Aviv: Von Bildungsreise bis Bembelbar

 

Makkabi Frankfurt – ein großer Eintracht-Fanclub? Talkrunde mit Alon Meyer (Vorstand Makkabi Frankfurt) und Roy Rajber (Jugendwart Makkabi Frankfurt, DFB-Israelexperte)

 

Kletzmer-Musik mit Roman Kuperschmidt

 

Start: 19.30 Uhr, Eintritt frei

 

 

Schon am 18. Oktober fand statt: „Die Eintracht und Israel“

Im Vorfeld der Europa League Partie gegen Maccabi Tel Aviv kam Professor Moshe Zimmermann. Der Experte für Politik, Geschichte und Gesellschaft, der bei Tel Aviv lebt, ist seit 1986 Direktor des „Richard-Koerbner-Center for German History“ an der Hebräischen Universität Jerusalem. 2005 wurde Moshe Zimmermann in die „Unabhängige Historikerkommission Auswärtiges Amt“ berufen, um die Geschichte des Amtes im Nationalsozialismus zu untersuchen. Die vielbeachtete Studie wurde 2010 als Buch veröffentlicht.

 

Im Eintracht Frankfurt Museum sprach Moshe Zimmermann am 18. Oktober über die Verbindungen der Eintracht zu Tel Aviv, vor allem aber über die Sportbeziehungen zwischen Deutschland und Israel.

 

P.S. Ganz schön schwierig für die Eintrachtfans von der Makkabi Frankfurt. "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.." ist viel gehört, viel gelesen, wenn es darum geht, zu wem man hält. Das Hemd ist näher als die Hose? Oder auch der Rock? Wir halten dann temporär immer zu dem Schwächeren...

 

www.eintracht.de