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Kategorie: Heimspiel
rheinmaintv.deAus dem Corona-Newsletter des hr

Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Keine Sorge: Es ist nicht schon wieder Freitag. Oder sollte ich vielleicht schreiben: Tut mir leid, es ist nicht bereits Freitag? Wie auch immer: Sie erhalten diesen Newsletter außer der Reihe, weil am Wochenende ein paar Dinge passiert sind, die Sie wissen sollten und die am Freitag "zu alt" wären. Legen wir los:

Neue Corona-Regeln ab Donnerstag

Wie erwartet hat das hessische Corona-Kabinett die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde vom vergangenen Donnerstag umgesetzt. Die neuen Regeln gelten ab dem kommenden Donnerstag (25.11.). Ab dann wird die 2G-Regel stark ausgeweitet. Das gilt für Freizeit- und Kulturveranstaltungen, Gastronomie, Sport in Innenräumen und einiges mehr. Auf Wunsch können Betriebe aber auch die "2G plus"-Regel einführen: Geimpft oder genesen in Verbindung mit einem aktuellen Negativ-Corona-Test. Gastwirte und Apotheker fürchten nun, dass der Druck zu mehr gefälschten Impfpässen führen wird. Die 2G-Regel gilt auch für alle medizinisch nicht notwendigen körpernahen Dienstleistungen - ausgenommen Friseure.

Weitere wichtige Änderungen sind die Homeoffice-Pflicht, die automatisch mit Inkrafttreten des Bundesinfektionsschutzgesetzes gilt, sowie die 3G-Regel im Fern- und Nahverkehr. RMV und NVV haben aber bereits angekündigt, dass die entsprechenden Kontrollen nur stichprobenartig möglich sein werden. Ob es eine Impfpflicht für Mitarbeitende in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geben wird, ist noch unklar. Die vollständige Liste aller neuen Maßnahmen und Regeln finden Sie hier.

Weihnachtsmärkte sind von den neuen Maßnahmen bislang nicht betroffen. Sie können wie geplant stattfinden. Wobei Frankfurt bereits eine Maskenpflicht für den heute startenden Weihnachtsmarkt beschlossen hat, und auch für den Weihnachtsmarkt in Offenbach wurden die Regeln verschärft.


Weniger Biontech-Impfdosen

Und dieses Thema sorgte am Wochenende für viel Aufregung: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angekündigt, dass in nächster Zeit weniger Biontech-Impfdosen zur Verfügung stehen werden. Stattdessen soll vermehrt der Impfstoff von Moderna zum Einsatz kommen. Mit 90 Prozent Anteil an den Impfstoffbestellungen ist Biontech der mit Abstand beliebteste Impfstoff bei den Deutschen. Gründe für die Limitierung sind eine stark gestiegene Nachfrage in den vergangenen Wochen und die verfügbare Menge an Biontech-Dosen einerseits sowie das ablaufende Haltbarkeitsdatum der eingelagerten Moderna-Impfdosen andererseits.

Der Impfstoff von Moderna ist ebenso wie der von Biontech ein mRNA-Impfstoff. Beide sind von der Wirksamkeit her vergleichbar. Das Vakzin von Biontech sei der Mercedes und der von Moderna der Rolls-Royce, sagte Spahn. Beide Impfstoffe seien sehr sicher. Eine Kreuzimpfung mit beiden Impfstoffen ist laut des Charité-Experten Leif Erik Sander kein Problem, es können sich also auch Biontech-Geimpfte mit Moderna boostern lassen.

 
Impftempo in Hessen soll erhöht werden

In Hessen will man das Impftempo nun noch einmal deutlich erhöhen: "Wir werden bis spätestens 5. Dezember mindestens 400.000 Impfungen pro Woche möglich machen", kündigte Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) am Sonntag an. Das sei fast das Doppelte der etwa 220.000 Impfdosen, die zur Hochzeit im Frühsommer in den Impfzentren verabreicht worden seien. Um das zu schaffen, gibt es an immer mehr Orten in Hessen neue Impfangebote. Ab heute zum Beispiel in Wiesbaden, Kassel und im Main-Kinzig-Kreis.

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