OB Feldmann Ansprache DGB Kundgebung Foto RoesslerOberbürgermeister Feldmann spricht auf DGB-Kundgebung auf dem Römerberg

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wenn der 1.Mai wie in diesen Jahr auf einen Sonntag fällt, fühlen sich viele betrogen. Denn diejenigen, die am 1. Mail tatsächlich die historische Tatsache, daß ihre Arbeit einen gesellschaftlichen Feiertag wert ist, durch eine 1. Mai Demo oder sonstige Veranstaltungen der Gewerkschaften Rechnung tragen, sehen die anderen, für sie schon den Alltag über mitkämpfen, mit ihren Familien im Ruhemodus. Schon mal ein Tag. Da es sich aber um einen Sonntag handelt, fällt für die Engagierten auch die Sonntag weg, denn sie haben ja mit Demo und anderen Veranstaltungen genug zu tun. Der zweite Tag. So sollte man also an einem solchen Tag der Arbeit alle die, die öffentlich zum Bewußtsein bringen, um was es im Kampf Kapital und Arbeit eigentlich geht, besonders herausstellen und loben. Das ist auch deshalb richtig, weil Gewerkschafter fast immer den doppelten Druck abkriegen, den von der Belegschaft, was man mit unten charakterisiert und den von oben, von den Boßen, hätte man früher gesagt, heute heißt das vornehmer und unverbindlicher: von der Geschäftsführung  oder -leitung. 


Oberbürgermeister Peter Feldmann hat umfassende strukturelle Veränderungen für die lohnabhängig Beschäftigten in Deutschland gefordert. „Wir müssen gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne kämpfen“, erklärte das Stadtoberhaupt auf der traditionellen Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) auf dem Römerberg am Sonntag, 1. Mai. Hierbei unterstrich er: „Um diese Ziele umzusetzen, brauchen wir starke Gewerkschaften!“

OB Feldmann Alexander Wagner Foto RoesslerFeldmann wies auf die explodierenden Lebenshaltungskosten hin. „Aber die Arbeit ist genauso hart und der Lohn der gleiche“, so der Oberbürgermeister. Diese Entwicklung treffe vor diejenigen, die viel arbeiteten und wenig verdienten. „Diese Menschen arbeiten im Einzelhandel, den Krankenhäusern und Kitas. Sie halten die Läden am Laufen – und wir sind ihnen zu tiefem Dank verpflichtet. Es reicht nicht, das nur mit Applaus zu zeigen. Kämpfen wir dafür, dass unser Dank auch im Geldbeutel sichtbar wird “, betonte das Stadtoberhaupt. Gleichzeitig forderte der Oberbürgermeister, die Sätze der Hartz IV-Leistungen zu erhöhen. „Lasst uns auch an die denken, die keine Lobby haben – Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Aufstocker, Empfänger von Grundsicherung. Von Hartz IV kann doch keiner mehr leben bei diesen Preisen“, so Feldmann.

OB Feldmann spricht bei DGB Kundgebung Foto RoesslerGleichzeitig appellierte er angesichts der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine an den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Schwierigkeiten, vor denen wir stehen, könnten nur als widerstandsfähige Gemeinschaft bewältigt werden. „Das zeigt sich auch im Kampf gegen Krieg, Rassismus, Ausgrenzung, Hass und Hetze“, erklärte das Stadtoberhaupt. Er betonte: „Nationalismus  bedeutet immer Krieg und Leid. Wer Frieden will, braucht eine starke Demokratie und starke Gewerkschaften.“

Der Oberbürgermeister bedankte sich zugleich bei den Initiatorinnen der Kampagne „Omas gegen Rechts“, die ebenfalls an der Kundgebung teilnahm. Diese verteilte Schleifen gegen Spenden und stiftete den Erlös an die Ukrainehilfe des Vereins Ärzte ohne Grenzen.

Fotos:
Oberbürgermeister Peter Feldmann bei der Kundgebung zum Tag der Arbeit auf dem Römerberg
© Stadt Frankfurt am Main, Salome Roessler
Oberbürgermeister Peter Feldmann und Alexander Wagner vom DGB auf der Kundgebung am Tag der Arbeit auf dem Römerberg
©Stadt Frankfurt am Main, Salome Roessler
Oberbürgermeister Peter Feldmann spricht bei der Kundgebung zum Tag der Arbeit auf dem Römerberg
©tadt Frankfurt am Main, Salome Roessler