fm golemVorführung und Vortrag zur Filmarchitektur von Hans Poelzig am 20. August im Deutschen Filmmuseum Frankfurt

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Der Golem, wie er in die Welt kam“ ist ein Klassiker des Weimarer Kinos der 1920er Jahre. Der Film spielt im Prag des ausgehenden 16. Jahrhunderts und handelt von Rabbi Löw, der eine mächtige Lehmfigur, den Golem, erschafft und sie zum Leben erweckt, um drohendes Unheil von der jüdischen Gemeinde abzuwenden.

Regisseur Paul Wegener, ein Pionier des phantastischen Films, gewann den Architekten Hans Poelzig - der Architekt, der in Frankfurt dann 1928 auch das IG-Farbengebäude schuf, erst Konzernzentrale, dann amerikanisches Headquarter, jetzt Universität - zur Mitarbeit, weil das junge Medium Film in den Zehnerjahren des 20. Jahrhunderts zunehmend eine enorme Faszination auf Künstler aller Gattungen ausübte.
Poelzig, der gerade durch die spektakuläre Neugestaltung des Großen Schauspielhauses Berlin (1918/19) für Aufsehen gesorgt hatte, war der erste „echte“ Architekt, der für den Film arbeitete. Seine für den Golem entstandene expressive Architektur besonders des Prager Ghettos schafft einen im Film zuvor nicht gekannten plastischen Raum, dessen starke Aufladung mit Bedeutung ihn zum Handlungsträger werden lässt – nicht zuletzt wegen seiner ausdrucksstarken Architektur wurde „Der Golem, wie er in die Welt kam“ zu einer Ikone der Filmgeschichte.

Wann:  Sonntag, 20. August 2017, 11.00 Uhr, Matinée
Wo:      Deutsches Filmmuseum, Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main

Das Deutsche Filmmuseum zeigt, in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Kulturelles Frankfurt den „Golem“ in einer Matinée im hauseigenen Kino (Eintritt 9 €, ermäßigt 7 €). Direktorin Claudia Dillmann wird mit einem kurzen Vortrag zur Filmarchitektur von Hans Poelzig in den Film einführen.

Foto: Golem ©DIF