Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 23. November 2017, Teil 8

N.N.

USA (Weltexpresso) - Jegliche Ähnlichkeit zwischen den in DETROIT gezeigten Ereignissen und den aktuell in den USA geführten Diskussionen über institutionellen Rassismus sind natürlich vollkommen beabsichtigt, geben die Filmemacher zu. „Ich halte es für wichtig, diese Geschichte jetzt zu erzählen“, sagt Produzent und Drehbuchautor Mark Boal. „Denn wer auf die Vergangenheit blickt, bekommt oft auch eine neue Sicht auf die Gegenwart. So kann man die Frage stellen, was sich alles verändert hat. Und natürlich auch, was sich eben nicht verändert hat.“

Die Ereignisse des Sommers 1967 in Detroit und anderen amerikanischen Großstädten waren, so Boal, „nicht ein Einzelfall der Geschichte. Sie waren Teil eines zusammenhängenden Ganzen. Und über dieses große Ganze müssen wir uns viel mehr bewusst werden.“

Auch die Hauptdarsteller zogen ihre Lehren aus der Arbeit an DETROIT. „Ich bin stolz darauf, mit Filmemachern zusammengearbeitet zu haben, denen es mit ihrer Arbeit um mehr geht, als um Unterhaltung; die Aufmerksamkeit schaffen wollen für Probleme, die wahrhaftig sind und immer noch in unserer Gesellschaft existieren“, sagt Will Poulter. „Wir können uns als Menschheit nur weiterentwickeln und vorankommen, wenn die Medien und die Kunst ihr Augenmerk auf diese Themen richten.“

„Am Ende der Dreharbeiten wusste ich nicht genau, wie es mir gehen sollte“, gibt Algee Smith zu. „Einerseits war ich froh, an einer derart wichtigen Geschichte mitgewirkt zu haben. Aber andererseits schmerzte mich das Wissen, dass Menschen so etwas wirklich durchleiden mussten. Die Ungerechtigkeit, die diesen Ereignissen folgte, machte mich wütend. Das war eine wirklich verwirrende Gefühlslage. Aber letztlich bin ich vor allem dankbar, dass diese Geschichte endlich erzählt wird.“

Regisseurin Bigelow fasst zusammen: „Wenn es das Ziel der Kunst sein soll, Veränderung zu bewirken, und wenn wir uns wirklich ernsthaft mit dem Thema Rassismus auseinanderzusetzen wollen, dann müssen wir bereit sein zuzuhören. Ich hoffe sehr, dass dieser Film zumindest einen kleinen Teil zu dieser Auseinandersetzung beitragen kann – und wir einen Weg finden, die Wunden heilen zu lassen.“

Foto: © Verleih

Info:

Regie:
Kathryn Bigelow
Drehbuch:
Mark Boal

Besetzung

Dismukes        John Boyega
Krauss             Will Poulter
Larry                Algee Smith
Fred                Jacob Latimore
Carl                 Jason Mitchell
Julie                 Hannah Murray
Demens           Jack Reynor
Karen               Kaitlyn Dever
Flynn               Ben O’Toole
Auerbach        John Krasinski
Greene            Anthony Mackie
Vanessa          Samira Wiley