Bild Hessen 2018Empfang der Hessischen Landesregierung auf der BERLINALE 2018

Von Rita Kratzenberg

Berlin (Weltexpresso) - Hessen als blühendes Filmland auf dem wichtigsten deutschen Filmfest zu präsentieren ist Ziel und Zweck des Berlinale-Empfangs der Hessischen Landesregierung. Er ist mittweile schon zu einer Institution geworden. Am Dienstag, in der Mitte des Festivals, begrüßte der hessische Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein wieder zahlreiche Gäste aus der Filmbranche in der Landesvertretung.

Neben TV-bekannten Persönlichkeiten wie Heino Ferch, Maria Furtwängler, Dunja Hayali und Mitri Sirin waren Journalisten, Kinobetreiber und andere Filmschaffende eingeladen, die sich bei Wein aus dem Rheingau und Häppchen angeregt unterhielten. Apfelwein wurde allerdings von manch einem vermisst.

Boris Rhein erklärte, dass die hessische Filmförderung auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2017 zurückblickt. Sie konnte10 Millionen Euro vergeben, in 2018 wird sie um 1,5 Millionen Euro aufgestockt werden. Diese Mittel sollen auch für ein Kinoinvestitionsprogramm eingesetzt werden, mit dem vor allem kleine Land- und Programmkinos ihre Technik auf den neuesten Stand bringen können. „Auch die Festivalförderung, speziell ein Frauenfilmfestival, sowie die Medienförderung und das Filmerbe sollen profitieren“, kündigte er an. Schließlich sitzen in Hessen mit der Murnau-Stiftung und dem Deutschen Filminstitut/Deutschen Filmmuseum wichtige Einrichtungen, die sich um das Filmerbe kümmern. Hier soll also die Digitalisierung der Kopien vorangetrieben werden, um historische Filme für die  Zukunft zu erhalten.

Zu den geförderten Filmproduktionen gehört die TV-Serie „Bad Banks“, die auf dem Europäischen Filmmarkt Weltpremiere feiert. Die Filme „Nur Gott kann mich richten“, „Ostwind – Aufbruch nach Ora“, „Teheran Tabu“ und der Dokumentarfilm „Eingeimpft“ bekamen ebenfalls Unterstützung und werden auf der Berlinale in der Kategorie „Lola at Berlin“ gezeigt. Von der neuen Talentpaketförderung konnten 2017 bereits drei junge hessische Produktionsfirmen profitieren. Sie ermöglicht den Start-ups in den nächsten Jahren gleich mehrere Projekte.

Eine weitere Tradition ist die Vergabe des Leserpreises der in Frankfurt ansässigen Zeitschrift epd-Film durch Redakteur Rudolf Worschech. Dieser Preis in Form einer wertvollen Uhr, die gestiftet wird durch NOMOS Glashütte, ging an den Film „Aus dem Nichts“. In Empfang nahmen ihn der Schauspieler Numan Acar und der Cutter Andrew Bird. Fatih Akın, der sich entschuldigt hatte, und Diane Kruger hätten für ein größeres Fotografenaufgebot gesorgt.


Empfang des Deutschen Filminstituts und des Festivals goEast

Anschließend gaben das Deutsche Filminstitut/Deutsches Filmmuseum und das Festival goEast im nahegelegenen Meistersaal ihren Berlinale-Empfang. Mit Ellen Harrington und Heleen Gerritsen – die Ähnlichkeit der Vornamen ist wohl reiner Zufall – stellten sich gleich zwei neue Direktorinnen vor. Ellen Harrington hielt eine erfreulich kurze Rede – noch auf Englisch. Sie präsentierte einen neuen Werbetrailer, der neben dem Filmmuseum verschiedene hessische Filmfestivals wie Lukas und goEast sowie das Filmarchiv und, nicht zu vergessen, das Filmportal in drei und einer halben Minute eindrucksvoll vorstellte.

Die neue goEast -Chefin Heleen Gerritsen erläuterte, dass der diesjährige Schwerpunkt auf baltischen Filmproduktionen liegen wird. Erstmalig sollen 50 Prozent der Filme im Programm von Filmemacherinnen stammen.

Abschließend erläuterte der Kurator Hans-Peter Reichmann die Ausstellung „Kubricks 2001. 50 Jahre A SPACE ODYSSEY“. Sie findet anlässlich des 50. Jahrestags der Erstaufführung des Films statt. Es werden zahlreiche Originalexponate aus internationalen Sammlungen und dem Stanley Kubrick-Archiv der University of the Arts London zu sehen sein.

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