f konig1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. April 2019, Teil 1

Redaktion

London (Weltexpresso) - WENN DU KÖNIG WÄRST betrachtet eine der berühmtesten Heldengeschichten aller Zeiten auf völlig neue Weise: Die Legende von König Artus und seinen Rittern der Tafelrunde wird auf die moderne Welt übertragen und für ein heutiges Publikum erzählt.

Die Story von WENN DU KÖNIG WÄRST trug Autor und Regisseur Joe Cornish schon seit Kindertagen mit sich herum, seit er in den 80er Jahren John Boormans EXCALIBUR (1987) und Steven Spielbergs E.T. („E.T. - Der Außerirdische“, 1982) gesehen hatte. Beide Filme machten großen Eindruck auf den jungen Cornish und inspirierten ihn zu seiner Idee für einen Film über einen ganz durchschnittlichen Jungen, der das legendäre Schwert entdeckt.

Cornish erinnert sich: „Über meine gesamte Teenagerzeit hinweg zeichnete ich immer wieder einen kleinen Cartoon in meine Schulbücher: das Schwert Excalibur ragte aus einer Badewanne heraus – ein faszinierendes Nebeneinander der häuslichen modernen Welt und des uralten Mythos. Dann legte ich die Idee beiseite, doch seither entwickelte sie sich allmählich immer weiter.“

Cornish arbeitete als Ko-Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in der langjährigen britischen Comedy-Serie „The Adam and Joe Show“. Für sein Regiedebüt ATTACK THE BLOCK (2011), schrieb er auch das Drehbuch. Der Film heimste etliche internationale Preise ein, darunter den Publikumspreis Audience Award des South by Southwest Festival sowie eine BAFTA-Nominierung. Kurz darauf arbeitete er mit Edgar Wright zusammen und verfasste die Story und das Drehbuch zu Marvels ANT-MAN (2015) sowie THE ADVENTURES OF TINTIN („Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn“, 2011) für Steven Spielberg und Peter Jackson, bevor er sich dann wieder in den Bann seiner immer noch sehr verlockenden Geschichte des modernen Schwerts im Stein begab.

Während der Recherchen zum Drehbuch besuchten Cornish und Produzentin Nira Park unterschiedliche Schulen und fragten die Schüler, ob ihnen die Figur von König Artus und die Legende von Excalibur bekannt seien. Sie fanden heraus, dass die Kinder mit dem Bild und der Idee von Excalibur durchaus vertraut waren – d.h. mit der Vorgabe, dass derjenige, der das Schwert aus dem Stein ziehen könnte, zum König würde -, doch es herrschte Verwirrung hinsichtlich der Frage, wie das mit der derzeitigen britischen Königsfamilie zu vereinbaren sei. Cornish fügt hinzu: „Sie wussten von dem Schwert, aber nicht von den Auswirkungen, also dachte ich, das wäre ein cooler und interessanter Ausgangspunkt, auf den man aufbauen konnte.“

Cornish fährt fort: „Die Idee hinter diesem Film ist, dass Mythen und Legenden wie die Geschichte von König Artus nicht wirklich eng auf historischen Fakten basieren. Sie werden geschrieben und wieder umgeschrieben, um den Bedürfnissen der jeweiligen Zeit gerecht zu werden; tatsächlich ist es sogar wichtig, dass unterschiedliche Generationen diese Legenden für sich selbst noch einmal neu schreiben und deuten. Als ich also dieses Drehbuch schrieb, war ich mir dessen sehr bewusst, dass ich mir aus der bestehenden Mythologie genau das heraussuchen konnte, was ich wollte – denn genau das hat Mallory mit der Artus-Sage auch getan, genau wie die französischen Dichter und alle anderen, die dann folgten – diese Legende ist dazu da, damit wir alle sie auf unsere eigene Weise interpretieren.“

Der Kern des Films basiert auf dem Ehrenkodex der Ritter, den der Zauberer Merlin in der Legende dem jungen Artus beibringt. Es geht um die Gesetze, die von den Rittern der Tafelrunde befolgt wurden und die eine ernsthafte moralische Haltung vorschrieben: man soll die geliebten Menschen ehren, ausdauernd sein, nicht übergriffig handeln und stets die Wahrheit sprechen. Im Film nimmt sich Cornish diesen Verhaltenskodex vor und überträgt ihn auf die modernen Kids um zu sehen, ob diese moralischen Werte in der heutigen Welt noch tragen.

Cornish erklärt: „Die Kids in diesem Film begeben sich auf eine Reise. Anfangs sind sie noch ein zusammengewürfelter Haufen, rücksichtslos und sauer aufeinander, doch dann verstehen sie den Wert des grundlegenden moralischen Kodex und wenden ihn auf ihre eigene, ganz moderne Welt an. Ich hoffe, wir haben hier sowohl ein episches Action-Abenteuer voller Spaß, Comedy und Emotion als auch eine Botschaft für die Kids, die den Wert dieser uralten Ideale deutlich macht und zeigt, dass sie auch in unserer heutigen Welt durchaus von Bedeutung sein können.“

Cornish hatte eine sehr klare Vision von der Darstellung der Magie im Film, die sich ganz real, fassbar und echt anfühlen sollte, als könnten die Kids sie wirklich ganz einfach bei sich zuhause durchführen. Der Autor und Regisseur meint: „Die Magie in WENN DU KÖNIG WÄRST ist nicht diese glitzernde, funkelnde, eskapistische Magie, die wir aus vielen Fantasy-Filmen kennen. Im Gegensatz zu den romantisierenden, altertümlichen Büchern mit Zaubersprüchen oder Zauberstäben ist unsere Magie weitaus körperbetonter und zweckmäßiger. Wenn sich in unserem Film etwas verwandelt, kann man das wirklich fühlen. Wenn unser Merlin zaubert, dann durch verzwickte Kombinationen von Handbewegungen, die eine physische Auswirkung auf die umstehenden Figuren und die Umgebung haben.“

Foto:
© Verleih

Info:
LOUIS ASHBOURNE SERKIS
TOM TAYLOR
mit
REBECCA FERGUSON und 
PATRICK STEWART