f glam2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 8. Mai 2019, Teil 5

Redaktion

Los Angeles (Weltexpresso) - Auf den ersten Blick ist Josephine Chesterfield eine anspruchsvolle Frau mit scheinbar aristokratischer Herkunft. Doch hinter der Fassade verbirgt sich eine meisterhafte Verbrecherin, die gemeinsam mit ihrem Butler Albert (Nicholas Woodeson) und der korrupten Polizeichefin Brigitte Desjardins (Ingrid Oliver) immer wieder clevere Betrugsszenarien ausheckt.

Die Opfer der Hochstapeleien sind stets wohlhabende Männer, die Josephine in wechselnden Rollen um den Finger wickelt. Das Ganze läuft so erfolgreich, dass Josephine sich bereits ein stattliches Anwesen in Beaumont-sur-Mer ergaunern konnte.

Nachdem Hathaway das Drehbuch gelesen hatte, entwickelte sie eine Hintergrundgeschichte für ihre Figur, um sich optimal auf die Rolle vorzubereiten. „Ich liebe es, wenn Drehbücher mich zum Rätselraten animieren“, so die Schauspielerin. „Ich kann mir vorstellen, dass Josephine als junge Frau viel gereist ist und ein Talent für Sprachen hat. Außerdem fasziniert mich, dass sie offenbar viel Zeit alleine in diesem Palast verbringt, den sie für sich errichtet hat. Warum tut sie das? Was ist mit ihr geschehen? Scheinbar fällt es ihr schwer, Vertrauen zu Menschen zu fassen. Diejenigen, die sie näher an sich heranlässt, wählt sie sehr genau aus. Josephine trägt viele Masken und ist eine Meisterin der Täuschung. Diese Maskerade ist aber auch der Grund, weshalb sie durch die Welt reisen kann. Als jemand, der ein öffentliches und ein privates Leben führt, ist mir das nicht ganz fremd. Ich musste sehr hart dafür arbeiten, diese beiden Dinge miteinander vereinbaren zu können.“

Wie ihr das gelungen ist und wie es ihre Sichtweise auf Josephine beeinflusst hat, verrät Hathaway ebenfalls: „Schon früh in meiner Karriere hat man mir beigebracht, dass mein öffentliches Leben mit meiner eigentlichen Person nichts zu tun hat. Deshalb hatten mein öffentliches und mein tatsächliches Ich eigentlich nichts gemeinsam; nicht den Kleidungsstil, noch nicht einmal die Art zu sprechen. Das machte es zugleich aber auch schwierig, herauszufinden, wer ich tatsächlich war. Das alles ging mir im Kopf herum, als ich über Josephine nachdachte.“

Je mehr Hathaway grübelte, desto tiefer tauchte sie in die Psyche ihrer Figur ein. „Wenn Josephine zu Hause ist, dann ist sie genau der Mensch, der sie sein möchte. Diese Person schützt sie um jeden Preis und schirmt sie sehr sorgfältig von der Außenwelt ab. Deshalb wirkt ihr öffentliches Ich so kühl, abweisend und arrogant. Wir haben Witze darüber gemacht, dass sie nur sehr vornehme Rollen annimmt. Darauf habe ich mich konzentriert. Josephine bedient ein ganz bestimmtes Weiblichkeitsklischee. Ich denke, das ist einer der Gründe, weshalb sie sich ältere Männer als Ziele aussucht: Diese Gruppe hat oft sehr festgefahrene, limitierte Ansichten darüber, wie Frauen funktionieren. Es hat mich gereizt, das auszuloten.“

Josephines arrogante Seite kennt allerdings auch Grenzen. „Wir durften sie nicht zu hochmütig wirken lassen“, verrät Hathaway. „Wir haben ihr Wesen etwas aufgeweicht, weil sie sonst wie eine Karikatur gewirkt hätte – eben wie eine klischeehafte, hochnäsige Britin.“ Andererseits hat Josephine auch einige Gründe dafür, arrogant zu sein – schließlich ist sie eine Meisterin ihres Fachs. „Sie ist eine erstklassige Trickbetrügerin. In diesem Metier macht ihr niemand etwas vor. Sie schafft es schließlich immer wieder, reichen, gutgläubigen Männern enorme Geldsummen aus der Tasche zu ziehen“, so Addison.

Als wir Penny das erste Mal begegnen, ist sie voll in ihrem Element: „Sie versucht gerade, einen Typen in einer New Yorker Bar um 500 Dollar zu erleichtern“, sagt Addison. „Weil ihr die Polizei dazwischenkommt, landet sie schließlich in Beaumont-sur-Mer. Die erste Begegnung zwischen ihr und Josephine findet in einem Zug statt.“ Wilson erklärt detaillierter, wie Penny ihre Brötchen verdient: „Pennys Masche ist es, Männer hereinzulegen, die sie beim Online-Dating trifft. Doch irgendwann kommt ihr das Gesetz auf die Schliche. Also beschließt sie, sich aus dem Staub zu machen und in Europa ganz neu anzufangen.“

Wilson war begeistert von ihrer Rolle. „Ich spiele gerne den handfesten Bauerntrampel. Außerdem bietet die Rolle der skrupellosen Betrügerin eine Menge Möglichkeiten für physische Komik.“ Als Penny erkennt, wie erfolgreich Josephine ist, entwickelt sie sich zu einer eifrigen Schülerin.

Zwar weigert sich die weltgewandte Britin zunächst, Penny in die hohe Kunst des Trickbetrugs einzuweihen. Doch als die ungehobelte Australierin droht, Josephine auffliegen zu lassen, bleibt ihr keine Wahl. „Sie bringt ihr bei, wie man sich kleidet und wie man die Schwachstellen seiner Zielperson herausfindet“, so Addison. „Außerdem stehen Dinge wie Messerwerfen, Champagner eingießen und Lehrstunden in allgemeiner Eleganz auf dem Programm. Letzteres ist für Penny natürlich besonders schwierig, weil sie so eine zappelige Chaotin ist.“

Hathaway hatte großen Spaß an ihrer ungewöhnlichen Mentoren-Rolle: „Es findet da eine wunderschöne Verwandlung statt, fast wie in My Fair Lady“, so die Schauspielerin. „Ich finde, der Film zeigt sehr anschaulich, dass wir zwar alle nach Veränderung streben – doch letzten Endes ist doch viel wichtiger, dass wir mit uns Selbst im Reinen sind.“

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Info:
BESETZUNG

Rolle                               Schauspieler                          Synchronstimme
Penny                             REBEL WILSON                     Uschi Hugo
Josephine                       ANNE HATHAWAY                 Marie Bierstedt
Thomas                          ALEX SHARP                          Henning Nöhren
Mathias                          CASPER CHRISTENSEN        Stefan Gossler
Brigitte                            NGRID OLIVER                       Meike Finck
Albert                             NICHOLAS WOODESON        Michael Tietz
Howard Bacon               DEAN NORRIS                        Bodo Wolf
Jeremy                           TIMOTHY SIMONS                 Sascha Rotermund
Shiraz                             HANNAH WADDINGHAM       Christin Marquitan

Abdruck aus dem Presseheft