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Kategorie: Film & Fernsehen
Bildschirmfoto 2019 07 09 um 01.03.47Nachtrag: Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 27. Juni 2019, Teil 10

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - WAS BEDEUTET DIR DER FILM BZW. DIE ROLLE, DIE DU SPIELST?

Das Drehbuch war mir schon seit vielen Jahren bekannt und ich erinnere mich genau daran, wie ich es das erste Mal gelesen habe: ich kam aus dem Lachen und Staunen gar nicht mehr heraus. Ich fand es verrückt und rührend, absurd und überraschend. Als ich dann die Rolle der Hanna angeboten bekam, habe ich natürlich sofort zugesagt. Hanna hat so viele verschiedene Ebenen, sie ist zutiefst enttäuscht und wütend, gleichzeitig will sie sich damit nicht zufriedengeben, will ihr Leben selbst in die Hand nehmen und sich ihre Unabhängigkeit bis zum letzten Moment bewahren. Das finde ich beeindruckend und mutig. Am mutigsten ist es dann, zuzugeben, dass man sich getäuscht hat; dass man eben doch nicht so unabhängig ist, wie man dachte. All diese Facetten liebe ich an Hanna. Dazu kam, dass ich mit Thelma Buabeng eine großartige Kollegin an meiner Seite hatte, mit der ich die Tiefen der Figuren gemeinsam ausloten konnte. Ganz abgesehen davon hatten wir eine sehr lustige, aufregende Zeit!


WELCHE HERAUSFORDERUNG WAR ES, EIN ROADMOVIE ZU DREHEN?

Eine Herausforderung war es, dieses große schwere Trum von einem Feuerwehrauto zu fahren. Obwohl das auch Spaß gemacht hat. Bei einem Roadmovie hat man naturgemäß ständig wechselnde Spielorte, vieles wird erst spontan vor Ort entschieden, das hängt ja dann auch von den Wetterbedingungen und vielen anderen Dingen ab. Man muss als Schauspielerin sehr flexibel sein, sich auf alle möglichen Änderun- gen einlassen. Das ist einerseits eine Herausforderung, andererseits hält es einen wach und lebendig. Und in dieser wunderbaren Natur in Schweden zu drehen, dass war einfach nur ein Geschenk!


WIE WAR ES MIT EINER SCHAUSPIELERIN ALS REGISSEURIN ZU DREHEN?

Das war eine neue Erfahrung. Katharina war ja nicht nur Regisseurin, sondern gleichzeitig auch noch meine Spielpartnerin. Da musste man dann hin- und herswitchen, sie wahrscheinlich noch viel mehr als ich. Ich hatte vorher die Erwartung, dass das ganz anders ist mit einer Schauspielerin als Regisseurin, dass sie anders arbeitet als Leute, die „nur“ Regisseure sind, das war aber eigentlich nicht der Fall. Diese Aufgabe, alles von außen zu sehen, bringt bestimmte Dinge mit sich, z. B. ganz schlicht die Frage, ob etwas ein gutes Bild ergibt. Da kann man beim Proben noch so sehr sagen: oh, das funktioniert ja gut! Wenn es nicht gut aussieht, kein stimmiges Bild ergibt, dann wird es eben wieder verworfen. Was ich toll fand: wir haben schon vor Beginn der Dreharbeiten geprobt und auch während des Drehens, vor allem am Anfang, immer viel Zeit zum Proben gehabt. Dass Katharina darauf großen Wert gelegt hat, das ist sicher der Tatsache geschuldet, dass sie selbst Schauspielerin ist. Sie weiß, was in Proben alles passieren kann, wie Proben eine Arbeit bereichern und auch noch spontan eine andere Richtung geben können.