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Kategorie: Film & Fernsehen
kursk 22 1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 11. Juli 2019, Teil 1

Redaktion

Paris  (Weltexpresso) – „Über die Kursk-Tragödie wusste ich nur sehr oberflächlich Bescheid“, erläutert Regisseur Thomas Vinterberg. „Aber was mir von der Berichterstattung im Gedächtnis geblieben ist, ist das Klopfen. Dieses Klopfen an den Wänden der Kursk war ein Schrei nach Hilfe.“ Der dänische Mitbegründer der „Dogma 95“-Bewegung und Regisseur von viel beachteten Arthouse-Filmen wie „Das Fest“ oder „Die Jagd“ entwickelt üblicherweise selbst seine Projekte und schreibt auch die Drehbücher dazu.


"Aber dies war eine Einladung von Hauptdarsteller Matthias Schoenaerts, mit dem ich „Am grünen Rand der Welt“ gedreht hatte. Er bat mich, das Drehbuch zu lesen. Und mit ihm als Hauptfigur klang das für mich absolut überzeugend“, berichtet der Regisseur. „Das Drehbuch von Robert Rodat war brillant, weil es das sehr universelle Thema der Zeitknappheit behandelt - und jedem von uns geht die Zeit aus. Der Film behandelt naturgemäß politische Themen und er bietet eine wunderbare Liebesgeschichte. Vor allem aber eröffnet sich die großartige Möglichkeit darüber zu reflektieren, was passiert, wenn die Zeit knapp wird. Mit großem Mut zeigen diese Seeleute wie es ist, Abschied zu nehmen. Das schildert das Drehbuch sehr bewegend und sehr schön. Als ich das Skript gelesen hatte, war ich von dem Projekt völlig überzeugt.“

Entscheidend war es, die wahre Geschichte zu einem Drama für die große Leinwand zu machen. „Robert Rodat sucht bei seinem Drehbuch nach Wahrhaftigkeit“, erläutert Vinterberg. „Das ist eine sehr große Aufgabe, schließlich weiß niemand genau, was an Bord passierte. Alle Seeleute kamen ums Leben. Deswegen war für dieses Szenario der Rat von vielen Experten gefragt. Zugleich erlaubten wir uns künstlerische Freiheiten. Zum Beispiel hat die Hauptfigur in Wirklichkeit keine Kinder, im Film hingegen schon. Unser Film sollte ein Porträt sein von allen Soldaten der Kursk und von den 71 Kindern, die ihre Väter verloren. Mit Bob Rodat arbeitete ich über ein Jahr lang an dem Drehbuch. Ich wollte, dass es ein Thomas Vinterberg Film wird, und nicht nur ein Film. Das ging nur, indem ich ihn zu meinem ganz eigenen Projekt machte.“


Vom Buch auf die Leinwand

Oscar©-Nominiee Robert Rodat („Der Soldat James Ryan“) sicherte sich für sein Drehbuch die fachkundige Mithilfe von Commodore David Russell, der damals die Rettungsaktion der British Royal Navy leitete und der zuvor schon als Berater für den Tatsachen-Roman „A Time to Die: The Untold Story of the Kursk Tragedy“ von Robert Moore tätig war. Im Film spielt Russell eine zentrale Rolle und wird vom britischen Oscar©-Preisträger Colin Firth („The King’s Speech“) verkörpert.

„Der Film folgt dem Buch in den zentralen Punkten und liefert eine sehr genaue Beschreibung der Ereignisse, wie ich sie erlebte“, attestiert David Russell. „Das war notwendig, denn die Geschehnisse sind bekannt und sie sind historische Fakten. Bei dem Film handelt sich nicht um eine Dokumentation, deshalb nimmt sich das Drama künstlerische Freiheiten. Aber der Film entspricht dem Geist des Buches. Und das Buch schildert sehr genau die damaligen Ereignisse. In diesem Sinn ist der Film sehr wahrhaftig, er bietet einen künstlerischen Blick auf das, was geschehen ist.“

Foto:
© Verleih

Info:
BESETZUNG
Mikhail Averin                 Matthias SCHOENAERTS
Tanya Averin                   Léa SEYDOUX
Commodore David Russell          Colin FIRTH
Admiral Viacheslav Gruzinsky      Peter SIMONISCHEK
Anton Markov                August DIEHL
Vladimir Petrenko          Max VON SYDOW
Pavel Sonin                   Matthias SCHWEIGHÖFER

STAB .      
Regie .         Thomas VINTERBERG
Drehbuch .  Robert RODAT   
Basierend auf dem Buch „A Time to Die” von Robert MOORE

Abdruck aus dem Presseheft