kursk 19 1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 11. Juli 2019, Teil 2

Redaktion

Paris (Weltexpresso) – Normalerweise berichten wir nicht über Besetzungsfragen und ihre Auswirkungen. Aber daß diesmal im Presseheft zum Film nicht nur - wie immer - kurze Einzeldarstellungen der Darsteller stehen, sondern eine eigener Bericht vorhanden ist, auf welche Weise es zu dieser Besetzung kam, ist deshalb spannend, weil man nicht glaubt, was man da am Anfang sieht, wenn deutsche, französische, belgische, englische, schwedische Schauspieler auftreten, von denen fast alle Russen spielen. Ma von Sydow beispielsweise bleibt zwar ein schwedischer Schauspieler, hat aber 1997 die französische Dokumentarfilmerin Catherine Brelet geheiratet, lebt in Paris und ist sogar inzwischen französischer Staatsbürger.

Und das sagt das Presseheft: Die Herkulesaufgabe der Produktion legte Luc Besson von EuropaCorp in die Hände von Veteran Ariel Zeitoun („Die Erfindung der Wahrheit“, „Colombiana“, „Bandidas“), der auch selbst als Regisseur tätig ist. „Als ich als Produzent zu dem Projekt kam, waren Colin Firth und Matthias Schoenaerts bereits dabei. Luc, Thomas und ich fanden, dass dies ein europäischer Film ist und wir die besten Schauspieler aus Europa engagieren sollten. Deswegen boten wir Léa Seydoux die weibliche Hauptrolle an.“

Mikhail Averin, der kommandierende Offizier der Kursk, wird gespielt von Matthias Schoenaerts („Der Geschmack von Rost und Knochen“, „Red Sparrow“). „Mikhail ist der Anführer, Verteidiger und geistige Vater dieser Männer“, erläutet der belgische Schauspieler. „Er ist ein sehr erfahrener U-Boot-Fahrer, aber wie seine Crew war er seit zehn Jahren nicht mehr auf einer Mission. Deshalb ist diese Marineübung für alle sehr aufregend. Die Kursk war ein großes Statussymbol für die russische Marine. Sie repräsentierte den alten Ruhm der Nordflotte. Die Besatzung nimmt ihre Arbeit sehr ernst. Gleichwohl sind die Matrosen wie eine Bande Kinder, die begeistert sind, mit diesem großartigen Schiff auszulaufen.“

Mikhails leidenschaftliche Ehefrau Tanya wird gespielt von der „Goldene Palme“-Gewinnerin Léa Seydoux („Blau ist eine warme Farbe“, „James Bond 007: Spectre“). „Ich war hochschwanger, als ich Thomas zum ersten Mal für dieses Projekt traf. Als er mich in diesem Zustand sah, hatte er die großartige Idee, dass Tanya ebenfalls schwanger sein sollte. Mir gefiel das ausgesprochen gut. Sie ist eine Ehefrau und Mutter, die ein einfaches Leben führt. Und plötzlich fällt ihre ganze Welt auseinander.“

Die anderen Frauen und Angehörigen spielen eine wichtige Rolle in dem Film, indem sie gemeinsam dem russischen Staat die Stirn bieten. Tanya wird zu ihrer Anführerin, sie mobilisiert die Bevölkerung und die Presse. Sie sorgt dafür, dass die Geschichte international bekannt wird und will verzweifelt Druck auf die Verantwortlichen ausüben. „Thomas ist ein großartiger Regisseur, das Drehbuch ist sehr gut geschrieben und ich war sehr berührt von dieser Geschichte. Zugleich war ich ein bisschen eingeschüchtert, schließlich handelt es sich um ein Drama, das auf realen Ereignissen und echten Figuren basiert. Mir war es sehr wichtig, die Rolle real und wahrhaftig zu spielen, denn Tanya trägt die ganze emotionale Last in diesem Film.“

Admiral Gruzinsky, der russische kommandierende Offizier der Marineübung, wird gespielt vom preisgekrönten Peter Simonischek („Toni Erdmann“). „Gruzinsky ist fast ein Held, aber er ist keiner“, erläutert der österreichische Schauspieler. „Er riskiert seine Karriere, weil er sich verantwortlich fühlt für die jungen Männer, die 100 Meter unter dem Meer gestrandet sind. Aber er darf ihnen nicht helfen. Er verliert seinen Job.“

Commodore David Russell der British Royal Navy wird gespielt von Oscar©-Preisträger Colin Firth. Er bietet seinem russischen Gegenüber seine Hilfe an und versucht alles in seiner Macht stehende, um die Seeleute zu retten. „David Russell war verantwortlich für den britischen Versuch, der Besatzung der Kursk zu helfen“, erläutert Firth, der sich zur Vorbereitung für seine Rolle den Rat des echten Offiziers Russell holte. „Thomas Vinterberg, David Russell und ich verbrachten fünf Stunden miteinander. Ich wusste nicht, was mich bei dem Treffen erwartete. Wenn ich hochrangige Militärs treffe, denke ich immer, “Ich bin nur ein Schauspieler. Ich gebe vor, Dinge zu tun, aber habe nie etwas getan.

Dieser Typ war dagegen an den Brennpunkten. Er kommandierte Schlachtschiffe und U-Boote im Einsatz. Was ich tue, scheint vermutlich im besten Fall uninteressant. Aber David war sehr zugänglich und sehr entspannt bei allem. Ich dachte, er könnte einschüchternd sein, aber dem war nicht so. Und er ist sehr redegewandt, was hilfreich ist, weil er meine einzige Quelle war. Ich rede in dieser Militärsprache, was in einem Film recht schwierig ist. Das soll nicht nur interessant klingen, sondern auch so, dass man glaubt, ich wüsste, wovon ich da spreche. Dabei war mir David eine große Hilfe.” Admiral Petrenko, der die russische Regierung vertritt, wird von Max von Sydow gespielt. „Max ist eine Legende“, erläutert Thomas Vinterberg. „Da ich selbst aus Skandinavien komme, kenne ich fast all seine Arbeiten - und das sind sehr viele! Ich war schon immer fasziniert von seinem charakteristischen Gesicht und seinem inneren Lodern. Mir gefiel die Idee, den Gegenspieler Petrenko mit einer Person zu besetzen, die ich so mag. Max ist ein liebenswerter Mensch. Im Film mag er das nicht unbedingt sein, aber er strahlt jene Humanität aus, wie es auch Peter Simonischek tut.“

Foto:
© Verleih

Info:
BESETZUNG
Mikhail Averin                 Matthias SCHOENAERTS
Tanya Averin                   Léa SEYDOUX
Commodore David Russell          Colin FIRTH
Admiral Viacheslav Gruzinsky      Peter SIMONISCHEK
Anton Markov                August DIEHL
Vladimir Petrenko          Max VON SYDOW
Pavel Sonin                   Matthias SCHWEIGHÖFER

STAB 
Regie          Thomas VINTERBERG
Drehbuch    Robert RODAT
Basierend auf dem Buch „A Time to Die” von Robert MOORE

Abdruck aus dem Presseheft