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Kategorie: Film & Fernsehen

Im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt am Main

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - überall dabei ist das fünfte bundesweite Filmfestival der Aktion Mensch, das vom 25.-28. April im Kino des Deutschen Filmmuseums gastiert. Es zeigt sechs ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme, die das Thema INKLUSION auf vielfältige Weise behandeln.

 

Wir tun uns schwer mit dem Begriff der INKLUSION, weil wir zwar verstehen, daß für manche der deutsche Begriff BEHINDERUNG negativ besetzt ist, für uns aber nicht, weil er für uns ausdrückt, daß es um Menschen geht, die aus welchen Gründen auch immer vom Normalmaß, das es eh nicht gibt, abweichen, mal mehr,mal weniger und wir eine Gesellschaft von vielen sind, in der an jeweils die mitgedacht werden muß, die infolge körperlicher oder seelischer Schwächen besondere Bedingungen brauchen, wie beispielsweise barrierefreie Zugänge. Das Wort INKLUSION ist uns kalt und fremd und läßt die Empathie vermissen. Gleichwohl wird es von der Aktion Mensch verwendet.

 

Ziel des Filmfestivals ist der gemeinsame Diskurs über eine lebenswerte, gerechte, menschenwürdige und inklusive Gesellschaft. Zu allen Filmvorstellungen gibt es Expertengespräche und Publikumsdiskussionen. Filmvorstellungen sowie die anschließenden Gespräche können von Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam besucht werden. DasFestival ist umfassend barrierefrei organisiert: Es stellt Audiodeskriptionen für sehbehinderte Menschen, Untertitel für hörbehinderte Menschen und eine spezielle Tonspur für Schwerhörige zu den Filmen bereit. Dazu begleitet es die anschließenden Diskussionen mit Gebärdensprachdolmetschern für Gehörlose.

 

 

Festivaleröffnung: Donnerstag, 25. April, 20 Uhr

HUR MANGA LINGON FINNS DET I VÄRLDE Die Kunst sich die Schuhe zu

binden

Schweden 2011. R: Lena Koppel. 100 Min. DCP. DF mit UT

 

Alex’ Leben gerät aus den Fugen, als er seinen Job am Theater verliert. Seine einzige Chance scheint ein Job als Assistent bei einer Gruppe von Menschen mit geistiger Behinderung zu sein. DIE KUNST SICH DIE SCHUHE ZU BINDEN erzählt in ruhigen Bildern und lakonischen Dialogen, wie sich Alex nach einem Fehlstart mit der Gruppe anfreundet.

In Anwesenheit von Schirmherr und Sänger Guildo Horn.

 

 

Freitag, 26.April, 18 Uhr

MENSCH 2.0. DIE EVOLUTION IN UNSERER HAND

Deutschland/Schweiz 2012. R: Alexander Kluge, Basil Gelpke

Dokumentation. 108 Min. DCP. OmU

 

Was ist der Mensch? Was ist Bewusstsein und was ist künstliche Intelligenz? Und wohin entwickelt sich die Robotertechnik? In Alexander Kluges neuem Film kommen Robotiker, Neurologen und Ärzte zu Wort. Die Frage, was den Menschen ausmacht, steht im Zentrum des Films.

 

 

Freitag, 26. April, 20:30 Uhr

SCARLET ROAD Rachels Weg. Aus dem Leben einer Sexarbeiterin

Australien 2011. R: Catherine Scott Dokumentation. 70 Min. DCP. OmU

 

Die Australierin Rachel arbeitet als Sexarbeiterin – sie hat sich spezialisiert auf Klienten, die lange Zeit übersehen wurden: Menschen mit Behinderung. Der Film folgt Rachel zu ihren verschiedenen Kunden und begleitet sie bei ihrer politischen Arbeit, mit der sie Anerkennung fordert für ihren Beruf und für ihre Kunden.

 

 

Samstag, 27. April, 18 Uhr

PANGPANGBRÖDER Zwillingsbrüder. 53 Szenen einer Kindheit

Schweden 2011. R: Axel Danielson. Dokumentation. 80 Min. DCP. OmU

 

Gustav und Oskar sind Zwillinge, aber unverwechselbar: Gustav ist groß-, Oskar kleinwüchsig. Regisseur Axel Danielson hat die Brüder zehn Jahre lang mit der Kamera begleitet und so ein ungewöhnliches Porträt geschaffen.

 

 

Sonntag, 28. April, 20:30 Uhr

DEAF JAM

USA 2011. R: Judy Lieff. Dokumentation70 Min. DCP. OmU

 

Zwei Sprachen, zwei Kulturen, ein Gedicht. DEAF JAM erzählt von der gehörlosen Schülerin Aneta aus New York, deren Eltern aus Israel eingewandert sind. Sie trifft in der Spoken-Word-Slam-Szene auf die hörende Tahani, eine Slam-Poetin, die aus Palästina stammt. Die beiden jungen Frauen bilden ein einzigartiges Performance-Duo, das die gerappte Lautsprache mit der Gebärdensprache verbindet.

 

www.deutsches-filminstitut.de

www.deutsches-filmmuseum.de