f downton abbey tease xkdtxgSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 19. September 2019, Teil 8

Redaktion

London (Weltexpresso) -  ...die ersten Ideen für den Film: „Das erste Mal sprachen wir über einen DOWNTON ABBEY-Film, als wir die dritte oder vierte Staffel der Serie drehten. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht genau, wie viele Staffeln es tatsächlich geben würde. Wir waren uns aber einig, dass die Show so beliebt war, dass sie auch auf der Kinoleinwand gut funktionieren würde.“

„Konkrete Gespräche begannen während der fünften und sechsten Staffel. Wir entschieden uns dafür, die Serie nach der sechsten Staffel zu beenden, was viele Leute für etwas zu früh hielten. Ich schätze, wir hätten bestimmt mindestens eine weitere Season drehen können. Aber wir wollten aufhören, solange wir noch Rückenwind hatten. Den Fans sagen zu können, dass wir möglicherweise mit einem Film zurückzukommen, hat den Abschied irgendwie versüßt.“


...Unterschiede zwischen Serie und Film: „Wir wollten im Film Abstand vom Episodencharakter der Serie nehmen und etwas schaffen, dass sich nach großem Kino anfühlt. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass in einer Fernsehserie mit zwanzig Charakteren jeder ein paar Episoden bekommt, in denen er im Vordergrund steht und ein paar, bei denen das nicht der Fall ist. Im Film hat man aber nur etwa zwei Stunden Zeit, um die Geschichten dieser zwanzig Charaktere zu erzählen. Es gibt nicht viele Filme, in denen so viele Figuren vorkommen. Deshalb war es eine echte Herausforderung, ein Drehbuch zu schreiben, das alle berücksichtigt. All unsere Charaktere hatten ihren ganz eigenen wichtigen Teil zur Geschichte beizutragen.“

„Wir wollten, dass die Charaktere sich treu bleiben. Da die Serie seit drei Jahren beendet ist, hatte ich das Gefühl, dass es nun an der Zeit war, den Fans eine Rückkehr nach Downton Abbey zu ermöglichen.“


...den königlichen Besuch: „Wir haben viele verschiedene Ideen für den Film diskutiert. Letztendliche hat sich Julian für den Besuch des Königs und der Königin auf Downton Abbey entschieden. Die Royals zu treffen, ist Ehre, Ereignis und Herausforderung zugleich, deshalb waren wir alle sehr angetan von dieser Idee. Thematisch etablieren wir den Besuch direkt in den ersten Szenen des Films. Schnell wird klar, dass ein Treffen mit der Königsfamilie eine ziemlich aufregende Angelegenheit ist – besonders für die Dienerschaft. Denn die königlichen Bediensteten haben ihre ganz eigenen Vorstellungen davon, wie der Besuch des Königs und der Königin abzulaufen hat. Die Mitarbeiter des Buckingham Palace wollen die Kontrolle übernehmen. Das aber würde bedeuten, dass der Moment des Ruhms für die Downton-Belegschaft verloren geht.“

„Als unsere Helden erfahren, dass ihre Dienste im Grunde überflüssig sind und sie die Königsfamilie kaum sehen, geschweige denn sie bedienen oder für sie kochen werden, ist das für alle eine Katastrophe. Doch dann regt sich Widerstand. Die Dienerschaft wendet eine List an, um dem königlichen Personal das Heft doch noch aus der Hand zu nehmen.“


...die neuen Figuren: „Durch unsere Hauptgeschichte, den Besuch des Königs und der Königin, war es unvermeidlich, die Besetzung dieser Rollen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Geschichte des Königspaars ist eng mit einer Figur namens Lady Bagshaw verknüpft, die von Imelda Staunton gespielt wird. Imelda ist eine Schauspielerin, die wir seit langer Zeit kennen und bewundern. Im wirklichen Leben ist sie mit Jim Carter verheiratet ist, der Mr. Carson spielt. Nun ist Imelda ein wirklicher Teil der Downton-Familie. Simon Jones spielt den König und Geraldine James die Königin. In der Dienerschaft hat David Haig einen umwerfenden Gastauftritt als königlicher Butler. Mit David habe ich seit vielen, vielen Jahren nicht mehr zusammengearbeitet, aber ich habe ihn immer geliebt und bewundert.“

„Für Tom Branson haben wir eine Liebesgeschichte eingebaut, die nicht nur sehr wichtig für die Handlung ist, sondern auch in einer meiner Lieblingsszenen im ganzen Film gipfelt.“


...die Bedeutung des Films für ihn persönlich: „Als die Serie damals zu Ende ging, habe ich viel über die Möglichkeit gesprochen, zu einem späteren Zeitpunkt einen Film zu drehen. Es fühlte sich an wie ein Vertrag, den ich mit den Fans abgeschlossen hatte. Ich wusste damals allerdings nicht, ob ein Film sich wirklich umsetzen lassen würde. Die Voraussetzung war, dass die Terminpläne aller Beteiligten aufeinander abgestimmt sein und wir ein Drehbuch haben mussten, das Hand und Fuß hat. Und dann war da natürlich noch die Frage der Finanzierung. Es gab also eine Menge Hindernisse. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Fans enttäuscht gewesen wären, wenn ich diese Hindernisse nicht überwunden hätte. Das war meine größte Motivation.“

„Über ein Jahrzehnt ist vergangen, seit ich mit Julian Fellowes zum ersten Mal über die Serie gesprochen habe. 2009 befanden wir uns in der Vorproduktion für die Serie; 2019 veröffentlichen wir nun einen Kinofilm. In gewissem Sinne habe ich also über zehn Jahre jeden Tag an DOWNTON ABBEY gearbeitet. Den Film in die Produktion und zur Veröffentlichung zu bringen, ist das Sahnehäubchen auf einem ziemlich großen Kuchen.“


...besondere Erlebnisse am Set: „Ich denke nicht, dass die King’s Troop Royal Horse Artillery schon einmal in einem Film aufgetreten ist. Man sieht sie ab und an im Fernsehen, wenn sie ihre täglichen zeremoniellen Aufgaben verrichten. In unserem Film spielen sie eine historische Reserveeinheit. Weil die Waffen und Uniformen der heutigen King’s Troops im Grunde identisch mit dem sind, was die Mitglieder der Kavallerieregimente in den 1920ern getragen haben, sind die Soldaten praktisch kamerafertig bei uns eingetroffen. Wir konnten diese hochqualifizierte moderne Kavallerieeinheit mehr oder weniger problemlos in unseren Film einbauen zeigen. Allerdings war viel Abstimmungsarbeit nötig, um einen gemeinsamen Termin zu finden.“

„Über hundert Soldaten und ihre Pferde kommen in der Szene vor. Das bedeutete, dass wir Ställe und ein Lager bauen mussten, in dem alle übernachten konnten. Das Ganze war ein riesiger logistischer Kraftakt, aber es lief alles sehr gut. Alle unsere Darsteller in ihren wunderschönen Kostümen und die Soldaten mitsamt ihren Pferden an einem der schönsten Tage des Jahres in einer Szene zu haben, war ein unvergessliches Erlebnis.“


...besondere Szenen im Film: „Das waren zu viele, um sie alle zu erwähnen. Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir aber die Ballsaalszene, die Parade und die Szenen mit Maggie und Michelle. Die vielleicht lustigste Szene im Film ist aber die, in der Mr. Molesley sich vor dem König und der Königin blamiert. Kevin Doyle, der Molesley spielt, ist einer der besten Komiker, die wir haben. Natürlich ist er nicht nur Komiker, sondern in jeder Hinsicht ein brillanter Schauspieler. Trotzdem wird sein komisches Talent in dieser Szene überdeutlich. Molesley ist eine großartige Figur.“


...die Anziehungskraft, die Downton noch immer ausübt: „Ich hatte schon immer das Gefühl, dass die Leute sich sehr für Geschichten interessieren, die in englischen Herrschaftshäusern spielen. Dieser Kosmos ist durch und durch britisch, kommt aber auch in anderen Teilen der Welt hervorragend an. Mit Downton Abbey ist es uns gelungen, dieses typisch britische Genre mit modernen Scripts zu kombinieren, die fast ein wenig Soap-Charakter haben. Downton war keine Buchadaption, wie es so viele andere Shows dieser Art waren. Die Geschichten stammten von einem außergewöhnlichen, fantasievollen Drehbuchautor, der diese Welt sehr gut kennt und genau weiß, wie sie funktioniert.“

„Wir alle folgen Hierarchien, sei es innerhalb unserer eigenen Familien oder am Arbeitsplatz. Wir verstehen, dass die Welt so funktioniert. Und obwohl Downton Abbey eine sehr abstrakte Welt mit ganz eigenen Regeln ist, verstehen Menschen überall auf der Welt, warum sich die Figuren so verhalten, wie sie es tun.“


...den Erfolg von Downton: „Die Idee zu Downton hatte ich schon eine ganze Weile mit mir herumgetragen, weil mich diese Welt sehr interessiert hat. Als ich Gosford Park sah, war ich unglaublich beeindruckt. Julian Fellowes hatte für sein Drehbuch einen Oscar® gewonnen. Einige Jahre später arbeitete ich dann mit Julian an der Adaption eines seiner Romane. Letztlich kam es zwar nicht zur Umsetzung, aber die Idee, eine Serie in einem englischen Landhaus zu machen, hatte ich die ganze Zeit im Hinterkopf. Mir schwebte eine Art Gosford Park mit Episodencharakter vor.“

„Ich glaube, wenn ich Julian nicht dazu überredet hätte, die Geschichte in Angriff zu nehmen, wäre Downton Abbey niemals umgesetzt worden. Ich hätte die Idee einfach nicht weiterverfolgt. Wie so oft im Leben ging es um das richtige Timing: Ich habe Julian die Idee zur richtigen Zeit vorgeschlagen und er sagte ja. Als wir an der ersten Staffel arbeiteten, war jede Entscheidung, die wir trafen, irgendwie die richtige. Angefangen bei den Sendepartnern – ITV in Großbritannien und PBS in den USA – über einen perfekten Cast und wunderbar geschriebene Drehbücher bis hin zu einer absolut professionellen Regie. Wir landeten in jedem Bereich Volltreffer. Das ist es, was Downton Abbey meiner Meinung nach zu einem solchen Erfolg gemacht hat.“

„Die Serie hat beim Publikum einen Nerv getroffen. Die Menschen lieben diese Welt. Gemeinsam mit Julian Fellowes schufen wir brillant gezeichnete Charaktere, die unsere herausragenden Schauspieler perfekt in Szene setzten. Wir haben eine Welt geschaffen, in die die Zuschauer immer wieder zurückkehren wollten. Wenn die Geschichte traurig wurde, spürte das Publikum diese Trauer ebenfalls. Und als am Ende der sechsten Staffel Schluss war, dauerte es nicht lange, bis die Leute Downton Abbey vermissten. Die Fans haben nie die Hoffnung aufgegeben, dass sie eines Tages zurückkehren dürfen. Jetzt haben sie Gelegenheit dazu.“


...die Erwartungen der Zuschauer: „Ich möchte, dass die Leute sich im Kino daran erinnern, weshalb sie die Serie so lieben. Ich möchte, dass sie mehr wollen. Ich denke, dass jeder Zuschauer den Film genießen kann. Für echte Fans aber ist er etwas ganz Besonderes. Diese zwei Stunden verbinden die Zuschauer direkt mit diesem vertrauten Ort, den Menschen und einer ganzen Reihe neuer Geschichten. Downton steckt voller Geschichten. Es gibt dunkle und helle Geschichten, positive und negative. Und doch bleibt am Ende dieses überwältigende Gefühl des Optimismus. Ich hoffe, dass die Leute das Kino mit einem Gefühl der Bereicherung verlassen und spüren, wie sehr sie Downton Abbey lieben.“

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© Verleih

Info:
Regie: Michael Engler
Drehbuch: Julian Fellowes
Darsteller: Hugh Bonneville, Maggie Smith, Imelda Staunton, Michelle Dockery, Elizabeth McGovern, Laura Carmichael, Joanne Froggatt, Jim Carter, Brendan Coyle, Matthew Goode, Penelope Wilton u.a.

Abdruck aus dem Presseheft