Zombieland2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 7. November 2019, Teil 1

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Zehn Jahre ist es her, dass sich Wichita (Emma Stone), Little Rock (Abigail Breslin), Columbus (Jesse Eisenberg) und Tallahassee (Woody Harrelson) im Amerika der Zombieapokalypse zusammengeschlossen haben.

Die vier haben es von Kalifornien ins Weiße Haus geschafft und haben sich dort häuslich eingerichtet. Columbus und Wichita unterhalten eine Art Beziehung und Tallahassee fühlt sich väterlich für Little Rock verantwortlich. Die ist allerdings inzwischen erwachsen geworden und will endlich mal Gleichaltrige kennenlernen.

Als Columbus Wichita einen Heiratsantrag macht, klauen sie und Little Rock wegen Wichitas Bindungsangst das von Tallahassee präparierte Auto und hauen einfach ab. Unterwegs trifft Little Rock den trampenden Hippie Berkeley (Avan Jogia). Sie brennt kurz entschlossen zusammen mit Berkeley im Auto durch und lässt Wichita zurück. Zur gleichen Zeit treffen Columbus und Tallahassee in einem Einkaufszentrum auf die etwas nervige Madison (Zoey Deutch) und nehmen sie mit ins Weiße Haus. Dort hat Columbus einen One-Night-Stand mit ihr. Doch dann ist Wichita wieder da und bittet die Männer, ihr bei der Suche nach Little Rock zu helfen.

Bei ihrer Reise, die sie unter anderem nach Graceland führt, treffen die Vier nicht nur auf weiter entwickelte Zombies, sondern auch auf andere Überlebende. Doch sind alle Überlebende auch wirklich Menschen? Und werden sie Little Rock nicht nur finden, sondern auch überreden können, sich ihnen wieder anzuschließen?


Vor zehn Jahren kam der Film "Zombieland" in die Kinos. Regisseur Ruben Fleischer lieferte damals eine ziemlich abgedrehte Zombie-Satire, die durch die herrlichen Gags und die vier glänzend aufgelegten Hauptdarsteller (und einen tollen Cameo von Bill Murray) zu einem echten Kultfilm geworden ist. Besonders erinnern sich die Fans an Columbus aufgestellte Überlebensregeln und Tallahassees Suche nach den Twinkies.

Jetzt gibt es also eine Fortsetzung mit dem gleichen Regisseur und auch den gleichen Hauptdarstellern. Columbus stellt immer noch Verhaltensregeln auf, die wiederum als Running Gags ein prägender Teil des Films sind. Leider wird über Tallahassees Obsession für Twinkies nicht mehr gesprochen, allerdings hat er dieses Mal eine Passion für Elvis Presley, incl. dass Woody Harrelson in ein Elvis-Kostüm gesteckt wird.

Die Zombiejäger treffen draußen auf drei Arten von Untoten: die langsamen, nicht gerade cleveren Homers (nach Homer Simpsons), die gerissenen Hawkings (nach Stephen Hawking) und die blitzschnellen und leisen Ninjas. Allerdings tritt diese Kategorisierung nur kurz am Anfang auf; sie spielen dann aber im Laufe des Films keine Rolle mehr.

Den vier Darstellern des schrägen Quartetts aus dem ersten Film, Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Abigail Breslin und Emma Stone, merkt man den Spaß an der Fortsetzung an. Doch neben den Vieren gibt es noch ein paar Neuzugänge, deren Rollen unterschiedlich gut ausgearbeitet sind.

Das Highlight ist ganz sicher Zoey Deutch als Madison, die als pink gekleidetes, ewig plapperndes Dummchen jede Szene beherrscht, in der sie mitspielt. Allerdings geht die hirnlose, wasserstoffblonde Barbiepuppe dem Zuschauer recht bald auf die Nerven und so hofft man nach nicht allzu langer Zeit, dass sie doch recht bald von einem Zombie gebissen, zum Zombie mutiert und dann eliminiert wird.

Der zweite Neuzugang ist Rosario Dawson als Nevada, die die Reisenden in einer Kneipe in Graceland aufgabeln und die als Love-Interest von Tallahassee aufgebaut wird. Dawson verleiht ihrem Charakter ganz sicher jede Menge Charme, eine unvergleichliche Coolness und eine große Menge Kampfmoral. Damit ist sie eine hervorragende Ergänzung für die vier Zombiejäger.

Die Rollen von Luke Wilson als Albuquerque und Thomas Middleditch als Flagstaff sind recht klein, auch wenn Flagstaff ähnliche Regeln wie Columbus aufstellt. Die beiden sind allerdings Auslöser für einige gut gelungene Actionsequenzen.

Insgesamt bringt "Zombieland: Doppelt hält besser" nicht allzu viel Neues. Doch ganz sicher funktioniert auch zehn Jahre nach "Zombieland" das Zusammenspiel des Vierergespanns immer noch ausgezeichnet. Auch wenn es dieses Mal mehr Szenen zwischen den Charakteren und weniger Schlachten mit den Zombies gibt, haben die Verfasser des Drehbuchs, Rhett Reese, Paul Wernick und Dave Callaham, sowie Regisseur Ruben Fleischer die verrückte, Blut spritzende Welt des ersten Films zurückgebracht. Wie im ersten Film durch die Wiederinbetriebnahme des Vergnügungsparks werden auch dieses Mal die Zombies der weiteren Umgebung durch die Lichter einer Feier und durch ein Feuerwerk angelockt und es kommt zu einem spannenden und auch witzigen finalen Kampf.

Es ist ein Film entstanden, der sicher die Fans von "Zombieland" oder Anhänger von Horrorkomödien zufrieden stellen wird, denn sowohl der Plot als auch die Story vermitteln das erwartete "Zombieland"-Gefühl. Ob er aber neue Fans gewinnen wird, sei dahingestellt, denn dafür gibt es insgesamt zu wenig neue Ideen. Wenn der Film aber erfolgreich sein sollte, wird es vermutlich doch noch einen dritten Film geben, auf den die Fans dann aber sicherlich nicht noch einmal zehn Jahre warten müssen.

Noch ein Tipp: Wer den ersten Film geliebt hat, sollte unbedingt auch bei diesem Film bis zum Ende des Abspanns sitzen bleiben, denn da kommt noch etwas!

Foto: v.l.n.r.: Columbus (Jesse Eisenberg), Tallahassee (Woody Harrelson), Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) © Sony Pictures Germany

Info:
Zombieland: Doppelt hält besser (USA 2019)
Originaltitel: Zombieland: Double Tap
Genre: Horror, Action, Komödie, Fantasy, Sequel
Filmlänge: 96 Min.
Regie: Ruben Fleischer
Drehbuch: Rhett Reese, Paul Wernick, Dave Callaham
Darsteller: Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Abigail Breslin, Emma Stone, Rosario Dawson, Zoey Deutch, Avan Jogia, Luke Wilson, Thomas Middleditch u.a.
Verleih: Sony Pictures Germany
FSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 07.11.2019