f midw1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 7. November 2019, Teil 7

Redaktion

Los Angeles (Weltexpresso) - Im vorherigen Artikel hatten wir etwas zur Sehnsucht nach Helden geschrieben und sind bis zur Antike gelangt. Aber bei diesem Film geht es doch auch um etwas anderes, das auffällig ist. Je stärker sich die USA mit sich selbst beschäftigen, desto größer soll also Amerika (wieder) sein. Dazu gehört, daß für die orientierungslos gewordene amerikanische Gesellschaft die Vergangenheit vorzeigbar grandios werden muß. Seit Jahr und Tag erhalten wir aus Hollywood opulent gestrickte Historienfilme, die die Größe der USA wiedererwecken sollen. Da gleichzeitig die Hollywood-Industrie welteumspannend die Kinos beherrscht, sind die Filme, teils auch durch Knebelverträge, auf der ganzen Welt zu sehen, so daß diese Welt inzwischen sich besser in der amerikanischen Geschichte auskennt, als in der eigenen. Das gilt zumindest für Deutschland. Nun also wieder einmal Amerika und die Weltgeschichte aus amerikanischer Sicht.

Und so tönt es vom Filmemacher, der ja auch einen gut gemachten Film in die Welt bringt.:  „Ich bin begeistert davon, dass wir diese Geschichte tatsächlich erzählen können, denn junge Menschen wissen heute manchmal nicht mehr, wer für ihre Freiheit gekämpft hat“, kommentiert Roland Emmerich. „Ich glaube, dass unsere Welt ohne diese Generation, die im 2. Weltkrieg gekämpft hat, ganz anders aussehen würde. Es gab damals viel Leid und große Härten, viele Menschen mussten sterben. Aber ihr Tod war nicht sinn- oder grundlos, denn die Welt wurde damals vom Kampf gegen den Faschismus beherrscht. Manchmal geraten diese Dinge heute in Vergessenheit, Filme aber können sie lebendig in Erinnerung rufen. Wir wollten diesen Kampf und alle, die dabei so viel gegeben und geopfert haben, ehren.“

Dominant in Emmerichs kreativer Vision war ein neuer Blick auf diese entscheidende Schlacht. Der Film sollte einer neuen Generation von Zuschauern davon erzählen – mit Charakteren, die starke und enge Bindungen verbanden. „Unser Film folgt drei Handlungsarmen, blickt aus drei miteinander verwobenen Perspektiven auf diese Schlacht“, erläutert Emmerich weiter. „Ein Blickwinkel ist der der Piloten auf dem Flugzeugträger USS Enterprise. Der Fokus liegt dabei auf Dick Best, Clarence Dickinson und Bruno Gaido, allesamt historische Figuren. Ein zweiter Handlungsarm beleuchtet den entscheidenden Beitrag, den Edwin Layton, Offizier des Geheimdienstes der U.S. Navy, Joseph Rochefort, ein Spezialist für das Entschlüsseln von Codes, und Admiral Chester W. Nimitz, der in Pearl Harbor stationiert war, leisteten. Auch diese Männer sind historische Figuren – wie auch vier japanische Führungskräfte, die die dritte Perspektive repräsentieren: Admiral Isoroku Yamamoto, sowie die Offiziere Tamon Yamaguchi, Kaku Tomeo und Chūichi Nagumo.“

„Die Schlacht um Midway gehört zu den faszinierendsten Geschichten des 2. Weltkriegs“, kommentiert Harald Kloser, einer der Produzenten des Films, der seit über 15 Jahren mit Roland Emmerich zusammenarbeitet. „Midway veränderte den Kriegsverlauf im Pazifik entscheidend, ist im Grunde verantwortlich für die Erhaltung von Demokratie und Freiheit - nicht nur in den USA, sondern in der ganzen westlichen Welt. An diesem Tag wurde die Freiheit gewonnen.“

Marco Shepherd, einer der Ausführenden Produzenten des Films, bestätigt, dass Roland Emmerich seit fast zwei Jahrzehnten MIDWAY – FÜR DIE FREIHEIT auf die Leinwand bringen wollte. „Roland war schon immer fasziniert von den Geschichten hinter diesen Männern, die sich opferten und ihr Leben riskierten, um in dieser unglaublichen Seeschlacht mitzukämpfen“, erläutert Shepherd. Drehbuchautor Wes Tooke sprach mit Emmerich erstmals über diesen Stoff, als beide gemeinsam an einem anderen Projekt arbeiteten. „Roland erwähnte damals, wie fasziniert er schon immer von der Schlacht um Midway gewesen war“, blickt Tooke zurück. „Und das wiederum faszinierte mich, weil mein Großvater in der U.S. Navy gedient hatte. Von dem Moment an, als er mir davon erzählte, wollte ich involviert sein. Seit meiner Kindheit übt Militärgeschichte eine große Faszination auf mich aus, ganz besonders der 2. Weltkrieg und der pazifische Kriegsschauplatz. Das epische Ausmaß dieser Ereignisse und die Veränderungen in den sechs Monaten zwischen Pearl Harbor und Midway gehören zu den spannendsten Entwicklungen der Kriegsgeschichte. Ich wusste, dass Roland diese Geschichte auf eine völlig neue Art und Weise erzählen konnte.“

Vom Mut dieser jungen Männer, die sich damals den Herausforderungen des Krieges stellen mussten, waren die Filmemacher massiv beeindruckt. „Was mich wirklich berührt hat, waren der absolute Willen und der Mut all derer, die unter dem Angriff auf Pearl Harbor gelitten hatten“, betont Shepherd. „Diese Schlacht hat viele andere Geschichten inspiriert, ganz besonders im Science-Fiction-Genre, für das Roland gefeiert wird. Man kann in diesem Film sogar Anspielungen auf „Independence Day“ finden. Vor allem aber geht es bei diesem Film um den Kampf gegen eine Ideologie, die damals die ganze Welt zu verschlingen begann.“

Dennis Quaid verkörpert Admiral William „Bull“ Halsey. Er war sich absolut sicher, dass Emmerich, unter dessen Regie er schon im Welthit THE DAY AFTER TOMORROW („The Day After Tomorrow“, 204) gespielt hatte, in jeder Hinsicht und auf allen Ebenen die Erwartungen an diesen Stoff erfüllen würde. „Roland zeigt den Zuschauern immer etwas, was sie bisher so nicht gesehen haben. Und er bleibt dabei immer absolut glaubwürdig“, hebt Quaid hervor. Ich wusste, dass er diese filmische Magie, seinen besonderen Stil und sein meisterliches Können auch in MIDWAY – FÜR DIE FREIHEIT einbringen würde. Und es ist ja wirklich eine unglaubliche Geschichte.“

Im Unterschied zu Emmerichs Science-Fiction-Filmen ist MIDWAY – FÜR DIE FREIHEIT fest in historischen Fakten verwurzelt, die im Verlauf der Handlung enthüllt werden. Was die Verfilmung dieser Geschichte für Drehbuchautor Wes Tooke so faszinierend machte, waren neue historische Erkenntnisse. Diese nämlich ermöglichten es, die Schlacht noch deutlicher und vollständiger zu zeigen. „Es gab viele Forschungsergebnisse über die japanische Militärgeschichte, die bisher in den USA nicht bekannt waren“, erläutert Tooke. „Zu Beginn dieses Projekts war ich total fasziniert, als ich diese Welle von neuer wissenschaftlicher Forschung zu diesem Thema entdeckte. Endlich wurde die japanische Perspektive dieser Geschichte auf Englisch so vermittelt, wie das zuvor nicht möglich gewesen war.“

„Roland bestand darauf, dass wir nichts unversucht lassen durften, um jeden Aspekt dieses Films so korrekt und authentisch wie möglich auf der Leinwand zu zeigen“, setzt Tooke seine Ausführungen fort. „Alles, was wir an historischen Ereignissen auf der Leinwand sehen können, basiert auf Fakten und folgt absolut korrekt der Chronologie der Ereignisse. Es beginnt mit Pearl Harbor im Dezember 1941 und endet mit der Schlacht um Midway im Juni des folgenden Jahres. Wir erleben hier die dramatischsten sechs Monate in der Kriegsgeschichte.“

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Info:
Midway - Für die Freiheit (USA 2019)
Regie: Roland Emmerich
Drehbuch: Wes Tooke
Darsteller: Woody Harrelson, Patrick Wilson, Luke Evans, Mandy Moore, Ed Skrein, Nick Jonas, Aaron Eckhart, Dennis Quaid, Tadanobu Asano u.a.

Abdruck aus dem Presseheft