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Kategorie: Film & Fernsehen

Kinderausstellung vom 27. Mai bis 29. September im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main, Teil 3

 

Anna von Stillmark

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wir schauen uns sehr lange die japanischen Animes an. Wie kommt das, daß diese so männlich geprägte Kultur ausgerechnet im Jugendkult, den ganz Asien nachahmt, die Mädchen und das heißt, die mutigen frechen Mädchen, so zum Vorbild nahm.

 

Auch dieses Kostümspiel COSPLAY, das hier vorgestellt wird, wäre ohne die Initiative der Mädchen überhaupt nicht durchzuführen. Bei den großen Mädchen ist es dann LARA CROFT, die uns hier in Bildern, Filmausschnitten, und als große Standfigur entgegentritt. Nein, mit der will man sich lieber nicht anlegen, denken sich sicherlich so manche Männer.

 

Dazwischen beantworten wir mit unserem Finger Fragen nach unserer Persönlichkeit. Immer zwei Antworten stehen zur Auswahl und am Schluß sind wir Luke Skywalker. Ahh, sagen die Herumstehenden. Das ist eine Auszeichnung! Denn das ist der Wißbegierige und alles Wagende Held aus den Star-Wars- Filmen. Versuchen Sie es selbst. Das Nette an dieser Ausstellung ist, was man alles selber versuchen kann. In Gruppen auch das Kostümschneidern u.a., wozu die Kostümwerkstatt am Schluß dient. Die liegt auf der rechten Seite.

 

Auf der linken Seite finden wir die HELDEN der WIRKLICHKEIT. Denn alles das, was wir hier in der Ausstellung beschrieben, soll für Kinder und Jugendliche den Begriff des HELDEN hinterfragbar machen. Sie aber auch zu Vorbildern werden lassen, wie auf der linken Seite die ALLTAGSHELDEN es vormachen.

 

Ganz am Schluß kommt Tim. Der war erst sieben Jahre, als er im Sommer 2011 im Schwimmbad sah, wie ein 2jähriges Mädchen vom Beckenrand ins Wasser rutschte und unterging. Und obwohl er nicht schwimmen konnte, ging er sofort ins Wasser und tastete nach dem Kleinkind, bekam es zu fassen, zog es nach oben und setzte es auf den Beckenrand. Er hat ihr das Leben gerettet und ja, die Hessische Verdienstmedaille hat er dafür auch erhalten, aber entscheidend ist, daß er genau das Vorbild für Kinder und Jugendliche ist, das alle brauchen: hinschauen, was passiert und eingreifen, wenn es nötig und möglich ist.

 

Und dann ein Höhepunkt im vierten Stock, wohin man mit dem Aufzug fahren muß. Dort ist eine frei Fläche, wie eine Bühne. Wenn man sie betritt, sieht man sich gleich unten im Monitor im Bild, aber in einem ganz anderen. Denn die Kamera, die uns einfängt, wie wir gerade mit dem Besen zwischen den Beinen als Hexe loslegen wollen, die Kamera fügt uns ein in ein Bild, das am Mischpult entsteht und dort von fachkundiger Hand betrieben wird. Uns so befinden wir uns auf einmal im freien Fall, sitzen auf einem Träger, der immer wieder absackt, aber auf einmal läuft die Besatzung über uns hinweg, nein, nein, wir sind immer noch allein auf der Bühne, aber die Kundige am Mischpult macht mit uns, was sie will. Das sieht so urkomisch aus, daß man gar nicht anders kann als laut loszuprusten. Ein Heidenspaß. Und das alles in einer Ausstellung, die eine schöne Mitmachausstellung geworden ist.

 

INFO:

Ausstellungseröffnung am Sonntag, 26. Mai, um 14 Uhr

Kinderfest mit zahlreichen Attraktionen, vom Zauberer über Karikaturisten bis zu Helden-Darstellern, außerdem: Helden-Videos im Filmstudio, Helden- Schminken und Helden-Button-Produktion.

 

16 Uhr: PIPPI LANGSTRUMPF (SE/BRD 1969, R: Olle Hellbom) im Kino des

Deutschen Filmmuseums (begrenztes Kontingent)

 

Wichtig: Anders als sonst, wird das Filmmuseum am darauffolgenden Montag, 27. Mai, geöffnet, damit man gleich nach der Eröffnung am Sonntag die Ausstellung montags sehen kann.

Auf die vielen Veranstaltungen und Kurse als Begleitprogramm einschließlich der Sommerferien haben wir schon hingewiesen und werden dies noch einmal tun.

 

 

www.deutsches-filminstitut.de

www.deutsches-filmmuseum.de