Drucken
Kategorie: Film & Fernsehen
f Bis dann mein Sohn Szenenfoto 9Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 14. November 2019, Teil 12

Redaktion

Peking (Weltexpresso) - Der vielfach preisgekrönte chinesische Regisseur Wang Xiaoshuai erzählt die Geschichte zweier Familien vor dem Hintergrund der politischen und sozialen Umwälzungen in China. „Bis dann, mein Sohn“ ist meisterhaftes Kino, ein zutiefst berührendes Familenepos über Freundschaft und Veränderung, Verlust, Trauer und neue Hoffnung – und nicht zuletzt die Geschichte einer lebenslangen Liebe, die das Versprechen von den guten und den schlechten Tagen auf trotz allem beglückende Weise einlöst.

Das Leben Yaojuns und Liyuns in Südchina zu Beginn des neuen Jahrtausends ist der perspektivische Fluchtpunkt der Narration.

Von hier aus erzählt der Film ihr Leben im wesentlichen chronologisch, bevor er im letzten Teil ins Jahr 2011 springt: Ein Weben der Erinnerung, dessen Chronologie durch den Unfalltod Xingxings durchbrochen wird. Dieser Verlust ist zu groß, als dass sich die Erinnerungssplitter nahtlos in die lineare Zeit einfügen ließen. Das Vergehen der Zeit wird spürbar im Heranwachsen der Kinder, in den Spuren, die das Alter in die Gesichter eingräbt, in der äußeren Sichtbarkeit der Umwälzungen, die China während dieser Zeitspanne erlebt.

Aus dem großartigen Ensemble ragen Wang Jingchun als Yaojun und Yong Mei als Liyun noch einmal heraus. Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin wurde Wang Jingchun mit dem Silbernen Bären als bester Darsteller und Yong Mei mit dem Silbernen Bären als beste Darstellerin ausgezeichnet. Für die herausragende Kameraarbeit zeichnet der Koreaner Kim Hyun-seok verantwortlich, für den Schnitt der langjährige Editor von Apichatpong Weerasethakul, Lee Chatametikool.