f systemsprengerVeranstaltungen mit Gästen im Januar im Filmmuseum Frankfurt

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Reihe „Was tut sich – im deutschen Film?“ widmet sich einmal pro Monat dem aktuellen deutschen Kino. Im Januar begrüßt das DFF zwei Gäste, die beide sehr spannende Filme im Gepäck haben: Am Sonntag, 12. Januar, ist Produzent Jonas Weydemann mit SYSTEMSPRENGER zu Gast. Am Dienstag, 14. Januar, präsentiert Regisseur Christian Alvart seinen Thriller FREIES LAND.

SYSTEMSPRENGER war die große Überraschung auf der letzten Berlinale. Ich weiß noch, wie alle um mich herum nicht fassen konnten, daß ein deutscher Film so ehrlich und so eruptiv die Probleme des Mädchens zeigen konnte und wie unglaublich die junge Hauptdarstellerin dies wiedergab. Deshalb waren die, die den Film gesehen hatten, auch mit der Oscarnominierung für den besten ausländischen Film - man muß sich mal die Ignoranz vorstellen, die wir alle mitmachen, daß die Oscars ja nur für amerikanische Produktionen möglich sind und gerade mal ein Film den Auslandsoscar erringen kann - einverstanden. Daraus ist nun nichts geworden die Konkurrenz ist groß. Was außerdem für den Film spricht, das ist, daß auch beim zweiten Mal der Film so unmittelbar und frisch anspricht, wie beim ersten Sehen. Kommen Sie also!

Produzent Jonas Weydemann über SYSTEMSPRENGER
am Sonntag, 12. Januar, 20:15 Uhr


SYSTEMSPRENGER
Deutschland 2019. R: Nora Fingscheidt
D: Helena Zengel, Albrecht Schuch, Gabriela M. Schmeide. 120 Min. DCP
Vorfilm: DER CONNY IHR PONY (DE 2008. R: Robert Pohle, Martin Hentze. 5 Min. 35mm)

In ihrem Debüt erzählt Nora Fingscheidt die Geschichte der schwer traumatisierten Benni. Die Neunjährige ist laut, rebellisch und unberechenbar. Ihr aggressives Verhalten führt dazu, dass sie von einer Pflegefamilie und Wohngruppe zur nächsten zieht, dabei wünscht sie sich nichts mehr als die Zuneigung ihrer Mutter. Ein einfühlsames Plädoyer für die vermeintlich Dysfunktionalen, grandios gespielt von Helena Zengel.

Nach dem Film spricht Urs Spörri (DFF) mit Produzent Jonas Weydemann.

Jonas Weydemann (geboren in Hamburg) produziert mit der Firma Weydemann Bros. gemeinsam mit seinem Bruder vorwiegend Filme zu gesellschaftspolitischen Themen. Nach LOS ÁNGELES (DE/MX 2014) und ALS PAUL ÜBER DAS MEER KAM (DE 2017) ist SYSTEMSPRENGER ihr bislang größter Erfolg. Der Film geht mit mehr als 500.000 Besuchern nun ins Rennen um eine Oscar®-Nominierung.



f freies landRegisseur Christian Alvart über FREIES LAND
am Dienstag, 14. Januar 20:15 Uhr

FREIES LAND
Deutschland 2020. R: Christian Alvart
D: Trystan Pütter, Felix Kramer, Nora Waldstätten. 129 Min. DCP
Vorfilm: DIE TOCHTER (DE 2019. R: Falk Schuster, Alexander Lahl, Max Mönch. 6 Min. DCP)

In Ostdeutschland ermitteln 1992 die beiden grundverschiedenen Kommissare Patrick Stein und Markus Bach in einem Fall zweier spurlos verschwundener Schwestern. Hinweise führen sie in eine abgelegene Gemeinschaft im Grenzgebiet an der Oder, wo die Menschen eigenen Regeln zu gehorchen scheinen. Die Ermittler versuchen mühsam, das sorgfältig gespannte Netz aus Lügen und Verbrechen zu entwirren. Doch während sie den Tätern allmählich auf die Spur kommen, geraten sie selbst in Lebensgefahr.

Nach dem Film spricht Rudolf Worschech (epd film) mit Christian Alvart.

Christian Alvart (geboren 1974 im hessischen Jugenheim) gelang der Durchbruch mit ANTIKÖRPER (2005). Alvarts Weg führte nach Hollywood, wo er den Horrorthriller CASE 39 (2009) mit Renée Zellweger und Bradley Cooper inszenierte. Es folgte PANDORUM (2009) mit Dennis Quaid und Ben Foster, ehe er zurück in Deutschland vor allem durch die Tatort-Beiträge mit Til Schweiger in der Hauptrolle für Furore sorgte. Im Kino blieb Alvart zuletzt mit STEIG. NICHT. AUS! (2018) und ABGESCHNITTEN (2018) präsent, außerdem schrieb und inszenierte er die Serie DOGS OF BERLIN (2018).

Auch ein starker, sehr ungewöhnlicher Film!

Fotos:
© dff