f udoSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 16. Januar 2020, Teil 4

Redaktion

Berlin  (Weltexpresso) - „ICH BIN VON BERUF UDO LINDENBERG. MEINEN JOB GIBT ES NUR EINMAL AUF DER WELT.“ UDO LINDENBERG

Vor ein paar Jahren wurde er 70 Jahre alt. Ruhestand, Ermüdungserscheinungen, kreative Verstaubheit – nichts davon. Im Gegenteil. Udo ist da, er ist entscheidend, er ist erfolgreich, und es ist nicht Nostalgie, keine Denkmalpflege und nie langweilige Geschichtsstunde auf die Zeit zu schauen, in der er zu Udo Lindenberg wurde. Er hat wie kein anderer deutscher Musiker der Nachkriegsgeneration Geschichte geschrieben. Er war am Schlagzeug, als die Tatort-Titelmelodie erfunden wurde. Er rockte in deutsch, als es nur deutsche Schlager gab und schlug immer wieder Brücken zwischen Ost und West, als die Mauer im geteilten Deutschland so hoch wie unversöhnlich schien. Für seine Verdienste und sein Engagement gegen die deutsche Teilung erhielt Lindenberg 2019 den Bundesverdienstorden.

Ein halbes Jahrhundert als Solo -Star, knapp 80 Singles und 50 Studio- und Live -Alben sowie unfassbare 700 Songs – schon die Eckdaten Lindenbergs Karriere sind beeindruckend und greifen dennoch viel zu kurz. Von „Keine Panik auf der Titanic“ bis „Rudi Ratlos“ hat er unseren Wortschatz geprägt. Von „Das Mädchen aus Ostberlin“ bis „Sonderzug nach Pankow“ hat er Ost und West zusammengebracht und Erich Honecker sowohl eine Lederjacke als auch eine Gitarre geschenkt. Vor allem aber war er der erste und wichtigste Pionier des Rocks in Deutschland – Wegbereiter in den 70er Jahren und bis heute Wegbegleiter, zudem versatiler Musiker und gerade durch seine Einzigartigkeit so maßgeblich.

Singer-Songwriter, Punker, Rocker, Musiker, Schlagzeuger und erster Deutschpoet, vor allem aber einzigartig und unvergleichlich. Auch ohne ihn hätte es Marius Müller Westernhagen und Herbert Grönemeyer gegeben, aber Udo Lindenberg hat ihnen den Weg geebnet. Mit ihm im Hintergrund haben die Toten Hosen und Nina Hagen gerockt und sind Ideal, Spliff und Nena auf der Neuen deutschen Welle gesurft. Viel später hat er auch Größen wie Jan Delay, Silbermond oder Clueso mitbeeinflusst und sich des Öfteren mit ihnen zusammengetan.

Udo Lindenberg war nie nur eine Erscheinung seiner Zeit, er war ihr voraus und er ist immer noch eine Referenz.

Er zog mit 15 Jahren allein von der westfälischen Provinz in die Großstadt, um seinen großen Traum zu leben. Er hat das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und wurde zu dem, der er heute ist.

Die grünen Socken, die Zigarre im Mund, das Glas in der Hand, der Hut auf dem Kopf, tief im Gesicht, darunter die Sonnenbrille und der rauchige Slang seiner Stimme – all das sind seine Markenzeichen, doch auch ohne sie wäre er eine Ikone, deren Glanz von Jahr zu Jahr nur mehr zu strahlen scheint.

Foto:
© Verleih
 
Info:
Lindenberg! Mach Dein Ding (Deutschland 2019) 
Filmlänge: 135 Min.
Regie: Hermine Huntgeburth
Drehbuch: Alexander Rümelin, Christian Lyra, Sebastian Wehlings
Darsteller: Jan Bülow, Max von der Groeben, Detlev Buck, Charly Hübner, Julia Jentsch, Ruby O. Fee, Ella Rumpf, Saskia Rosendahl u.a.
 FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 16.01.2020

Abdruck aus dem Presseheft