go 5goEast 5.5.-11.5., 20. Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden, Teil 1

Redaktion

Wiesbaden (Weltexpresso) - Ein schwerer Schlag. Corona und die Folgen sowieso. Aber wir bedauern die notwendige Absage zum persönlichen Kommen nach Wiesbaden, denn in der Tat freut sich die Redaktion das ganze Jahr darauf, weil in Wiesbaden Filme zu sehen sind, die sonst kaum in unsere Kinos kommen, weil unsere Kinolandschaft hauptsächlich aus amerikanischer Dutzendware mit ein paar Höhepunkten besteht und ansonsten filme aus Westeuropa, hauptsächlich Frankreich kommen, von der bundesdeutschen Produktion abgesehen. 

So kann man ganz deutlich sagen, daß ies n den Zeiten vor dem Eisernen Vorhang mehr Filme aus der UdSSR nach Westdeutschland schafften - in die DDR sowieso -, als es heute Filme aus Rußland in der BRD Deutschland zu sehen sind. Man galubt es kaum, aber so ist es. Das fällt noch mehr auf, wenn es um polnische Filme geht und auch die aus der Tschechoslowakei gab es häufiger als heutige aus der Tschechei oder Slowakien in unseren Kinos zu sehen sind. Woran das liegt, daß the american way of life so linientreu bei uns übernommen ist, nicht nur bei uns, in vielen Ländern, wird eines der Rätsel sein, die auf Dauer sicher mehr hinterfragt werden als heute, wo die meisten Leute nicht einmal merken, daß sie längst Amerikaner geworden sind. 

Und weil das Angbot, Filme aus dem Osten sehen zu können,  normalerweise so gering ist, ist uns goEast alle Jahre so lieb. Eben auch deshalb, weil über die Filme diskutiert werden kann, manchmal sogar diskutiert werden muß. Filme zusammen mit anderen zu sehen, sich auszutauschen, Preisträger zu küren, ist die Grundlage jedes Filmfestivals. Doch Corona war dagegen, machte einen Strich durch die Rechnung. Die findige Festivalleitung stellte auf online um und läßt die Filme 'on Demand' laufen. Wir wissen nicht, wie viele auf das Angebot eingingen. Auf jeden Fall ist die Beteiligung der Weltexpressokollegen diesmal ganz gering. Deshalb übernehmen wir die Ankündigungen, die der Redaktion zugeschickt werden. 

Und so ging es los: goEast startete am 5. Mai in ein ganz besonderes Festivaljubiläum. Im Angesicht des Corona-Virus findet ein Teil der Jubiläumsausgabe zunächst online statt. Im Festivalzeitraum vom 5. bis 11. Mai gibt es ausgewählte Programmhighlights für 6,50 Euro pro Film und 3,00 Euro für die Anarcho Shorts on Demand auf der Festivalwebsite. Zusätzlich wird ein breites Onlineangebot kostenfreier Veranstaltungen angeobten. Darunter die Masterclass mit dem tschechischen Regisseur Václav Marhoul, das Werkstattgespräch mit Radu Jude oder den Open Frame Award im virtuellen Caligari, das sich mit eigenen Avataren erkunden lässt.

In diesem Jahr wurde bei goEast eine ganz besondere Eröffnung gegeben: Am 5. Mai um 18:30 Uhr wurde auf allen sozialen Kanälen angestoßen. Ein dazu passendes Cocktailrezept gab es auch. Und das Festival rät: "Behalte unsere Webseite im Blick oder folge uns auf Social Media um auf dem Laufenden zu bleiben!"

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© Veranstalter

Info:
https://www.filmfestival-goeast.de/