Bildschirmfoto 2020 05 09 um 23.32.12goEast 5.5.-11.5., 20. Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden, Teil 2

Redaktion

Wiesbaden (Weltexpresso) - goEast on Demand startete mit einem wilden Mix: Neben einem würdigenden Gebet in Bildern, gab es ein verrücktes B-Movie zu sehen, das als erste estnisch-äthiopische Koproduktion in die Filmgeschichte eingehen wird. Dazu auch noch ein abgedrehtes Kurzfilmprogramm.

Endlich auch in Deutschland zu sehen: der Sohn Andrey Tarkovskys hat mit seinem biografischen Filmessay ANDREY TARKOVSKY. A CINEMA PRAYER seinem Vater ein Denkmal gesetzt. Mit persönlichem, oft nie zuvor veröffentlichtem Archiv- und Tonmaterial tritt er an dessen Erbe heran und schafft ein meditatives Porträt über den Künstler und Menschen Andrey Tarkovsky. Eindringlich wird dabei dessen Verhältnis zu Kunst, Religion, Familie und Freiheit beleuchtet.

Weit entfernt von meditativ gibt sich dann das estnisch-äthiopische Exploitation-Mashup JESUS SHOWS YOU THE WAY TO THE HIGHWAY. Hier gilt es für Agent Palmer den Computervirus “Soviet Union“ zu stoppen. In seiner enthemmten Ästhetik ist der Film ein wahnsinniger Ritt durch die Filmgeschichte des B-Movies: wildes Exploitation-Kino mit absurden Martial Arts Elementen in einem auf 35mm gedrehten Retro-Sci-Fi-Setting. Ein verrückter Trip.

Die ANARCHO SHORTS sind zurück und dieses Jahr auch als on Demand: kurz und unangepasst, inhaltlich wie formal radikal. Das Programm erforscht diesmal den urbanen Raum, einer der Filme lässt gar Moskau auf dem Kopf stehen. Auch populäre Genres werden aufs Korn genommen: So hat ein Superheld zunehmend das Problem, dass sich Menschen aus Spaß vom Hochhaus werfen, da sie von ihm gerettet werden wollen; zudem gibt es einen experimentellen Ausflug in den Horrorfilm in drei Episoden. Sieben Filme, die gleichermaßen herausfordern. Alle Filme sind bis zum 11.05. bei goEast on Demand zu sehen.

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Info:
https://www.filmfestival-goeast.de/