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Kategorie: Film & Fernsehen
Bildschirmfoto 2020 07 21 um 08.30.32100 Jahre tschechoslowakischer, tschechischer und slowakischer Animationsfilm im Österreichischen Filmmuseum Wien

Anna von Stillmark

Wien (Weltexpresso) - In einer Retrospektive, wie es sie in dieser Größe noch nie gegeben hat, präsentiert das Filmmuseum eine umfassende und facettenreiche Auswahl von tschechoslowakischen, tschechischen und slowakischen Animationsfilmen der letzten 100 Jahre. Unsere Kolleg*innen Eliška Děcká, Martin Mazanec und Matěj Strnad vom Nationalen Filmarchiv Prag nehmen die lange und international hochgeschätzte Tradition des Animationsfilms zum Anlass, die Geschichte des tschechoslowakischen Animationsfilms noch einmal völlig neu zu erzählen, indem Klassiker, etwa von Jan Švankmajer, Jiří Trnka, Hermína Týrlová und Karel Zeman, auf (vermeintliche) Randerscheinungen und Gegenwartskunst treffen.

3. September bis 19. Oktober 2020
ANIMACE / ANIMÁCIA
100 Jahre tschechoslowakischer, tschechischer und slowakischer Animationsfilm
 
WOMEN MAKE FILM Dokumentarfilm und Carte blanche
Carte blanche: JERUSALEM CINEMATHEQUE
LANGE NACHT DER MUSEEN
In Person: PHILIPP FLEISCHMANN
Kinoreal: MARK JENKIN
Buchpräsentation und Filme: GUY DEBORD
JEAN-GABRIEL PÉRIOT
WAS IST FILM PROGRAMM 1–14


Fünf thematische Kategorien führen als Wege durch die verschiedenen Aspekte des Programms, das von abendfüllenden Filmen bis zu Kurzfilm-Zusammenstellungen reicht. Das Kapitel Folklore & Science-Fiction & Legenden widmet sich der nationalen Mythologie und den kollektiven Traumwelten der (ehemaligen) Tschechoslowakei. Puppe(n) konzentriert sich auf Animationstechniken unter besonderer Berücksichtigung von Puppentrickfilmen. Die Kategorie Politik liefert einen Kommentar zur künstlerischen Freiheit, ihrer Unterdrückung und den daraus resultierenden Traumata. Unter dem Begriff (Un)Wirklichkeit werden Werke versammelt, in denen die Möglichkeiten des Allegorischen ausgeschöpft werden. Abgeschlossen wird die Auswahl durch eine „Laboruntersuchung“ zum Medium selbst und seinen surrealen Bestrebungen – willkommen im Anima(Lab).

Die Retrospektive findet mit Unterstützung des Tschechischen Zentrums Wien, der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien, des Slowakischen Instituts in Wien und der Botschaft der Slowakischen Republik in Wien statt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Slovak Film Institute gestaltet, das gemeinsam mit dem Národní filmový archiv (NFA) so gut wie alle Filmkopien dieser Schau zur Verfügung stellt.

Foto:
© Tři muži (Drei Männer), 1959, Vladimír Lehký