nahschuß 3Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 12. August 2021, Teil 13

Redaktion

Berlin Weltexpresso) - Wie sind Sie auf NAHSCHUSS aufmerksam geworden?

Frank Mähr, mit dem uns eine langjährige Zusammenarbeit verbindet, hat uns 2017 angesprochen, als die C-Films Deutschland nach einem Partner in NRW suchte, um die Finanzierung von NAHSCHUSS zu schließen. Frank schickte das Drehbuch und ich war nach der ersten Lektüre emotional so angefasst, dass wir Interesse an einer Koproduktion bekundeten. Als die C-Films Deutschland dann 2018 beschloss, sich auf ihr Kerngeschäft – die Werbung – zurückzuziehen, wurde die Network Movie zum federführenden Produzenten innerhalb der Koproduktions-Gemeinschaft aus C-Films Deutschland und Franks Film-Produktion.


Warum wollte die Network Movie als Produzent in das Projekt einsteigen?

Nicht nur mich, sondern auch meine Kollegen und Partner Wolfgang Cimera, Georg Voskort und Robert Schaefer hat die Qualität des Drehbuchs so beeindruckt, dass wir uns unbedingt für das Projekt engagieren wollten.


Warum ist diese Geschichte für ein heutiges Publikum relevant?

Durch einen nüchternen Erzähl-Duktus und die Kunst der Auslassung gelingt Franziska bei NAHSCHUSS eine Narration jenseits von Stereotypen. Das Leben Franz Walters endet durch einen staatlich angeordneten Schuss. Franziska beschreibt dieses „falsche Leben im Richtigen“ so fein und genau, dass sich unweigerlich die Frage nach den Systemen aufdrängt, denen wir heute verhaftet sind. Der SCHUSS, der Walter tötet, durchschlägt für mich die Wand des Historischen. Und kommt NAH.


NAHSCHUSS ist klar geprägt von der Vision und Handschrift von Franziska Stünkel. Was zeichnet sie als Künstlerin aus? Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit ihr erlebt?

Franziskas Arbeit ist geprägt von der Reflexion. Was sich in ihren Fotografien bildlich manifestiert, habe ich bei der gemeinsamen Arbeit am Drehbuch, am Set und auch im Schneideraum als Interaktion erlebt. Franziska reflektiert ihre Kunst, versteht sich als Teil eines Prozesses und ist konsensorientiert. Egal ob sie an einem Text schraubt oder an der Auflösung einer Szene - im Dialog mit ihrem Gegenüber wird der Text filigraner und die Szene durchlässiger. Teil dieser künstlerischen Prozesse zu sein, ist schön, macht aber auch viel Mühe. Doch da Franziska die Kunst sehr viel ernster nimmt als sich selbst, haben wir bei der Arbeit sehr viel mehr gelacht als gestritten.


Sie können eine sensationelle Besetzung, von den drei Hauptrollen bis hin zu den kleinsten Nebenrollen, vorweisen. War es leicht, die Schauspieler von dem Projekt zu begeistern?

Die beiden Hauptdarsteller Lars Eidinger und Devid Striesow waren bereits vor der Network Movie an Bord – und haben dem Projekt auch in der schwierigen Finanzierungsphase die Treue gehalten. Das ist nicht selbstverständlich und war ein echtes Geschenk für uns. Mit dem überzeugenden Drehbuch war es dann erfreulich einfach, weitere Schauspieler - allen voran die wunderbare Luise Heyer - für unser Projekt zu begeistern.


Die Network Movie ist spezialisiert auf hochwertige Fernsehprodukte. Kinoproduktionen findet man in Ihrem Portfolio dagegen eher selten. Was muss ein Kinostoff mitbringen, um für Ihre Firma spannend zu sein?

Kino ist nicht unsere Kernkompetenz, das stimmt. Allerdings agieren wir innerhalb der Network Movie so, dass wir immer nach dem bestmöglichen Gefäß für die Inhalte suchen, die uns umtreiben. So sind meines Wissens alle unsere Kinofilme „gewachsene“ Projekte. In den meisten Fällen kannten wir Regie oder Autor schon aus einer früheren Zusammenarbeit und waren uns schnell einig, einen Stoff vor uns zu haben, der auf die große Leinwand gehört. Here we go.

Fortsetzung folgt

Foto:
©Verleih

Info:
STAB
Regie & Drehbuch FRANZISKA STÜNKEL

BESETZUNG
Franz Walter LARS EIDINGER
Dirk Hartmann DEVID STRIESOW
Corina Walter LUISE HEYER
Klara PAULA KALENBERG
Schreiber PETER BENEDICT
Professorin Link VICTORIA TRAUTTMANSDORFF
Hagedorn ANDREAS SCHRÖDERS
Renner MORITZ JAHN
Wagner KAI WIESINGER
Panther PETER LOHMEYER
Hans Walter CHRISTIAN REDL
Margit Walter HEDI KRIEGESKOTTE
Bernd HENDRIK HEUTMANN