Bildschirmfoto 2022 09 10 um 21.14.51Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 8. September 2022, Teil 4: HIVE

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die echte Fahrije Hoti wurde am 18. September 1969 in der Gemeinde Gjakova geboren. Sie arbeitete als Schneiderin, während ihr Mann und Vater ihrer beiden Kinder, Bashkim Hoti, drei Jahre lang im Ausland arbeitete. Aufgrund des Krieges und seiner Arbeit lebten Bashkimi und Fahrijie nur sechs der neun Jahre ihrer Ehe zusammen. Fahrijies Leben verwandelte sich 1998 in eine Tragödie, als serbische paramilitärische Kräfte Prizren und Rahovec besetzten.

Um das Leben ihrer Kinder zu retten, reiste Fahrije mit ihren Kindern am 26. März sofort nach Albanien aus, wo sie drei Monate lang blieb. Ende Juni 1999 kehrte sie in ein zerstörtes Dorf und in ein Leben zurück, in dem ihr Mann, wie viele andere Männer des Dorfes, verschwunden war.

Um ihr Leben nach dem Ende des Krieges wieder in den Griff zu bekommen und ihre Kinder versorgen zu können, gründete sie das Lebensmittelunternehmen „Krusha“, das zu hundert Prozent von Frauen geführt wird und rund fünfzig Mitarbeiter*innen beschäftigt, von denen die meisten während des jüngsten Kosovo-Krieges verwitwet wurden. Mit ihren lokal hergestellten Produkten beliefern diese Frauen etwa 28 Märkte in den großen Städten Kosovos. Ihre Produkte werden auch im Ausland verkauft und sind u.a. seit 2014 auf dem Schweizer Markt erhältlich.

Fahrije Hoti hat ihren Mann seit ihrer Flucht nicht mehr gesehen, und auch 20 Jahre nach Kriegsende sucht sie immer noch nach ihm. Zusammen mit vielen anderen Männern und Jungen steht Bashkim weiterhin auf der Vermisstenliste eines Krieges, der mehr als zehntausend Menschenleben gefordert hat.


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Info:
HIVE (Zgjoi)
von Blerta Basholli, Albanien/Nordmazedonien/Kosovo/CH 2021, 84 Min.
mit Yllka Gashi, Çun Lajçi, Aurita Agushi, Kumrije Hoxha, Adriana Matoshi
Drama / Start: 08.09.2022

Abdruck aus dem Presseheft