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Kategorie: Film & Fernsehen

Filmreihe von Mittwoch, 2. April, bis Samstag, 5. April

 

Roman Herzig

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der gebürtige Frankfurter Bernhard Sinkel gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Jungen Deutschen Films der 70er Jahre. Sein Langfilmdebüt gab Sinkel 1973 mit dem Fernsehspiel CLINCH.

 

Noch im gleichen Jahr begann er mit der Arbeit an seinem ersten Kinofilm LINA BRAAKE ODER DIE INTERESSEN DER BANK KÖNNEN NICHT DIE INTERESSEN SEIN, DIE LINA BRAAKE HAT (BRD 1975). Fürs Fernsehen inszenierte Bernhard Sinkel in den 1980er Jahren drei preisgekrönte Miniserien. Als sein zentrales Werk gilt der mit Burt Lancaster und Julie Christie international besetzte Vierteiler VÄTER UND SÖHNE

(BRD 1986), der an die Verstrickungen des IG-Farben-Konzerns während der Nazizeit angelehnt ist. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt alle vier Teile als Frankfurt-Special in Anwesenheit von Bernhard Sinkel.

 

 

Mittwoch, 2. April, 20:30 Uhr

DER KINOERZÄHLER

Deutschland 1993. R: Bernhard Sinkel D: Armin Mueller-Stahl, Martin Benrath, Otto Sander. 99 Min. 35mm

 

Deutschland in den 1930er Jahren: Der alte Kinoerzähler des Apollo-Kinos erkennt, dass seine Kunst des Stummfilmerklärens dem Untergang geweiht ist. Der filmbesessene Kauz glaubt aber fest daran, dass mit der Machtergreifung der Nazis der „Deutsche Stummfilm“ wieder an Bedeutung gewinnen wird. Und tatsächlich: Das Apollo stellt ihn wieder ein.

 

 

 

Dienstag, 8. April, 20:30 Uhr

LINA BRAAKE ODER DIE INTERESSEN DER BANK KÖNNEN NICHT DIE INTERESSEN SEIN, DIE LINA BRAAKE HAT

BRD 1975. R: Bernhard Sinkel, Alf Brustellin D: Lina Carstens, Fritz Rasp, Herbert Bötticher. 88 Min. 35mm

 

Als Lina Braakes Vermieter stirbt, fällt das Haus der Bank zu. Die 81-Jährige wird in ein Altersheim abgeschoben. Dort lernt sie den 84-jährigen Gustaf kennen. Sie schmieden einen Plan, um Rache an der Bank zu nehmen.

 

 

 

FRANKFURT-SPECIAL: VÄTER UND SÖHNE (BRD 1986, R: Bernhard Sinkel), angelehnt an die Geschichte der IG-Farben

 

In seinem starbesetzten Vierteiler VÄTER UND SÖHNE erzählt Bernhard Sinkel vom glanzvollen Aufstieg und dem tragischen Untergang eines Konzerns, dessen Geschichte klar an die der IG-Farben angelehnt ist – ein Stück Frankfurter (Film-)Geschichte, wiederzuentdecken auf großer Leinwand. Im Anschluss an jede Vorführung kommt Bernhard Sinkel zum Publikumsgespräch. Obwohl die Teile chronologisch aufeinander aufbauen, steht jede Folge als Spielfilm für sich.

Donnerstag, 3. April, 20:30 Uhr

VÄTER UND SÖHNE. 1. TEIL: LIEB VATERLAND – 1911 BIS 1916

BRD 1986. R: Bernhard Sinkel

D: Burt Lancaster, Julie Christie, Bruno Ganz. 128 Min. DigiBeta

 

Geheimrat Deutz regiert die Farben- und Teerfabrik Carl Julius Deutz mit unerbittlicher Autorität. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht, ist Deutschland von ausländischen Rohstoffen abgeschnitten. Die deutsche Chemieindustrie wird zur Großproduktion von Giftgas gezwungen. Gegen den Widerstand des Geheimrats findet die verhängnisvolle Gründung der Interessengemeinschaft („IG“) der deutschen Teerfarbenindustrie statt.

 

 

Bernhard Sinkel spricht vor dem Film mit Urs Spörri (Deutsches Filmmuseum). Filmbeginn: ca. 21 Uhr

 

 

 

Freitag, 4. April, 18 Uhr

VÄTER UND SÖHNE. 2. TEIL: DER KONZERN – 1923 BIS 1929

BRD 1986. R: Bernhard Sinkel

D: Bruno Ganz, Julie Christie, Burt Lancaster. 124 Min. DigiBeta

 

Trotz der schweren Wirtschaftskrise kann Finanzdirektor Körner die Firma Carl Julius Deutz über Wasser halten. Zukunftspläne wie die Herstellung von Benzin aus Kohle und synthetischem Kautschuk verlangen jedoch die Fusion aller Mitglieder der Interessengemeinschaft. Der Geheimrat und Gründer der Firma wehrt sich gegen den Verlust der Eigenständigkeit.

 

Zu Gast: Bernhard Sinkel

 

 

Samstag, 5. April, 17 Uhr

VÄTER UND SÖHNE. 3. TEIL: MACHT UND OHNMACHT – 1932 BIS 1938

 

BRD 1986. R: Bernhard Sinkel

 

D: Bruno Ganz, Martin Benrath, Herbert Grönemeyer. 129 Min. DigiBeta

 

Die Führung der IG beschließt, die Nationalsozialisten zu unterstützen. Hitler will die Herstellung von Benzin aus Kohle politisch absichern. Im Gegenzug liefert der Frankfurter Betrieb den Nationalsozialisten alles, was diese für die Kriegsvorbereitungen benötigen.

 

Zu Gast: Bernhard Sinkel

 

 

Samstag, 5. April, 19:30 Uhr

VÄTER UND SÖHNE. 4. TEIL: AUF EHRE UND GEWISSEN – 1941 BIS 1947

 

BRD 1986. R: Bernhard Sinkel.

D: Bruno Ganz, Herbert Grönemeyer, Katharina Thalbach. 139 Min. DigiBeta

 

Chemiker Beck beschäftigt sich mit dem Aufbau einer Anlage zur Gewinnung von Flugbenzin und synthetischem Kautschuk. Billige Arbeitskräfte bezieht er vom nahegelegenen Lager Auschwitz und gründet das firmeneigene KZ Monowitz. Georg Deutz hat sich als Filmregisseur bei der UFA mit dem Regime arrangiert. Ist das drohende Kriegsende auch das Ende für die IG Farben?

 

Zu Gast: Bernhard Sinkel

 

www.deutsches-filminstitut.de www.deutsches-filmmuseum.de