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Kategorie: Film & Fernsehen

Prominente Gäste im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main

 

Helga Faber

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Natürlich verbindet man mit Filmmuseum in erster Linie den Begriff „Museum“ und das stimmt ja auch für die Ständige Ausstellung, in der die Geschichte des Films, seines Personals, seiner Technik und der Produkte: die Filme eine Rolle spielen. Darüber hinaus aber sind nicht nur die Filmvorführungen im Kino des Museums rühmenswert, sondern auch die flotte Erfüllung sonstiger Museumsaufgaben, wie Dranzubleiben an der aktuellen Filmdiskussion, besser: diese  von Frankfurt aus beeinflussen.

 

 Darum gibt es die Reihe „Lecture & Film“, wo Sounddesigner André Bendocchi-Alves amDonnerstag, 5. Januar, um 20 Uhr zur Bedeutung des Filmtons referiert. Eine Lesung mit Krimiautor  Udo Scheu im Gespräch mit FAZ-Reporter Thomas Kirn findet am Montag, 9. Januar, um 19.30 Uhr statt. Unter „Specials“ spricht Sophie Rois mit Jim Rakete – dessen große Sonderausstellung der Großfotos von Filmstars als Sonderausstellung noch läuft, und die in Tom Tykwers Film DREI am Donnerstag, 12. Januar, um 20 Uhr mitspielt.

  

Lecture: Der Filmeditor und Sounddesigner André Bendocchi-Alves begann sein künstlerisches Schaffen 1988 und gilt als einer der Pioniere der digitalen Filmtonbearbeitung. Er hat bereits bei mehr als 130 Filmen Tongestaltung, Tonmischung oder Tonschnitt übernommen und mit vielen namhaften Regisseuren zusammengearbeitet. Zu seinen Werken zählen unter anderem Wim Wenders’ LISBON STORY (D 1994), Volker Schlöndorffs DIE STILLE NACH DEM SCHUSS (D 1999) und Marcus H. Rosenmüllers WER FRÜHER STIRBT, IST LÄNGER TOT (D 2005). Seinen Vortrag am Donnerstag, 5. Januar, veranschaulicht Bendocchi-Alves mit einer seiner jüngsten Arbeiten, Maggie Perens Film DIE FARBE DES OZEANS (D/ES 2011). Beginn ist um 20 Uhr.

 

Lesung: Mit einem garstigen Leichenfund im Deutschen Filmmuseum am Frankfurter Schaumainkai nimmt alles seinen Anfang: Die Mörder haben ihrem Opfer die Zunge auf einem Tisch festgenagelt. Im Hintergrund laufen historische, russische Filme. Der Krawallreporter Dennis Hauschild entdeckt den Mord eher zufällig und beginnt zu recherchieren. Schon schockiert die nächste Leiche mit festgenagelter Zunge die Frankfurter. Organisierte Kriminalität aus Osteuropa, korrupte Politiker, Geheimagenten, rachedurstige Karrierefrauen: Der ehemalige Landespolizeipräsident Hessens, Udo Scheu, behandelt in seinem Krimi LUPENREIN viele brisante Themen – reichlich Stoff für eine interessante Debatte mit dem Gerichtsreporter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Thomas Kirn, am Montag, 9. Januar. Beginn des Gesprächs mit Lesung ist um 19.30 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums.

 

Specials: Auf dem Porträt, das der Fotograf Jim Rakete von ihr gemacht hat, hat sich die Schauspielerin Sophie Rois eine Thermoskanne in den Mantel gesteckt. Gepaart mit ihrem verschmitzten Blick wirkt der metallene Containergeheimnisvoll, fast bedrohlich. Die Kanne erinnert Rois an DREI: Für ihre Leistung in dem hochgelobten Film von Tom Tykwer erhielt sie den Deutschen Filmpreis. Porträtiert hat Jim Rakete Rois für seine Ausstellung „Stand der Dinge“, die im Deutschen Filmmuseum 100 Porträts von Filmschaffenden zeigt — alle mit einem Objekt, das mit ihrem Schaffen in Verbindung steht. Und die Thermoskanne? Dazu sagt Rois lapidar: „Beim Dreh von DREI war es sehr, sehr kalt.“ Am Donnerstag, 12. Januar, zeigt Sophie Rois DREI(DE 2010) und spricht mit Jim Rakete über ihr Wirken. Beginn ist um 20 Uhr.

 Zu den einzelnen Programmpunkten teilt das Filmmuseum mit:

Ergänzend zu Bendocchi-Alves’ Lecture zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im Januar folgende Filme

LE BAL Der Tanzpalast, (IT/FR/DZ 1983, R: Ettore Scola) 112 Min. 35mm. o.D.

Mittwoch, 04.01., 18:00 Uhr; Samstag, 07.01., 18:00 Uhr

THE CONVERSATION Der Dialog (USA 1973, R: Francis Ford Coppola) 113

Min.35mm. OmU, Mittwoch, 11.01.,18:00 Uhr; Samstag, 14.01, 18:00 Uhr

APOCALYPSE NOW (US 1979, R: Francis Ford Coppola) 153 Min. 35mm. OmU

Mittwoch, 18.01.,18:00 Uhr; Samstag, 21.01., 17:30 Uhr

DER AMERIKANISCHE FREUND (BRD/FR 1976, R: Wim Wenders) 127 Min. 35mm.

Mittwoch, 25.01., 18:00 Uhr; Samstag, 28.01., 18:00 Uhr