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Kategorie: Film & Fernsehen

Der Hessische Film- und Kinopreis 2014 in Frankfurts Alter Oper am 10. Oktober, Teil 1

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Volker Bouffier hat's gut. Jedes Jahr darf er einem anderen Leinwandstar den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten übergeben. Je länger er sich im Amt hält, desto mehr Damen werden es, an Herren können wir uns gar nicht mehr erinnern, finden das aber richtig so. Diesmal also Iris Berben.

 

Ansonsten ist alles neu beim diesjährigen Geschehen und dem Verteilen der Preisgelder in Höhe von 185 000 Euro, nein, nicht unbedingt bei der Veranstaltung selbst in der Alten Oper. Die wird wieder zu lang werden, aber auch nett sein, was erst recht für die anschließende Vergnügung beim Wein und mehr als Brot gilt. Tatsächlich neu ist die personelle Besetzung in der hessischen Filmlandschaft, die sich auf der vorbereitenden Pressekonferenz schon durch Aussehen kund tat. Zum einen, weil die vertrauten Gesichter weg waren, zum anderen, weil gleich zweimal statt einer Frau ein Mann vor einem saß. Das gilt auch für den Minister Boris Rhein, der Eva Kühne-Hörmann abgelöst hatte.

 

Der hatte nun zum 25 Jahre Jubiläum viel zu erzählen, vergleiche den folgenden Artikel mit seinen Wortbeiträgen und der Vorstellung der neuen Statuette – typisch, der dritte Mann, diesmal stehend, dabei gibt es doch schon einen Oskar, eine symbolische Frau hätten wir viel besser gefunden, die liegt auch besser in der Hand - als Preis, hatte aber auch strukturelle Änderungen zu vermerken, die alle in der Richtung liefen, daß ab 2016 die Filmförderung in Hessen noch schlagkräftiger werden.

 

Das Problem der hessischen Förderung bleibt, daß diese gerne genommen und wie im Fall Matthias Schweiger bei so großem Erfolg auch zurückgezahlt wird, daß aber Hessen als Filmland noch immer nicht reüssiert und die bundesdeutsche Welt beim Länderfilm nach Bayern stiert, wo der Bayerische Filmpreis in voller Länge von Bayern 3 übertragen wird, während er dieses Jahr in Hessen als direkte Fernsehaufzeichnung wegfällt und nur noch tags drauf als Zusammenfassung geboten wird. Ein Schildbürgerstreich. Denn die Veranstaltung sollte so ablaufen, daß auch ein Zuschauer auf seine Kosten kommt. Natürlich gibt es wichtigeres bei der Filmförderung als Fernsehübertragungen, aber solche Vorgänge zeigen eben auch das Klima auf in einem Bundesland, wo der eine das aufbaut, was der andere gerade abbaut.

 

Holger Volland gab die Auswahl für die Beste Internationale Literaturverfilmung bekannt, die am 10. Oktober ebenfalls verliehen wird. Es ist der Filmregisseur und Fotograf Anton Corbijn, der den gerade angelaufene Film A MOST WANTED MAN fertigte, nach dem Roman von John le Carré MARIONETTEN, der hauptsächlich in Hamburg spielt und Philip Seymour Hofman in seiner letzten Rolle zeigt, zudem mit Nina Hoss und anderen hochkarätigen deutschen Schauspielern prunken kann. Wir berichten noch mehr darüber.

 

Die Nominierungen für den Hessischen Filmpreis unterteilen sich in Spielfilm und in Dokumentarfilm mit je drei Nominierungen, zudem gibt es den Hessischen Fernsehpreis für Schauspieler und Schauspielerinnen mit ebenfalls drei Nominierungen, die wir in einem weiteren Artikel im Detail benennen werden, jetzt nur rasch die Filme HEDI SCHNEIDER STECKT FEST, Regie Sonja Heiss, IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS, Regie Giulio Ricciarelli oder ARTEHOLIC, Regie Hermann Vaske nennen wollen, wie auch die nominierten Schauspielerinnen Jasna Fritzi Bauer, Alwara Höfels, Franziska Walser sowie die Herren Matthias Brandt, Golo Euler und Francis Fulton-Smith. Letzterer für seine Darstellung des legendären Franz Josef Strauss in der „Spiegel-Affäre“. Alle anderen Zuschreibungen zu den Nominierungen entnehmen Sie bitte folgenden Artikeln.

 

Erst auf der Gala werden die Preisträger des Hessischen Film- und Kinopreises bezüglich Experimentalfilm, Hochschulabschlußfilm, Drehbuch, Kinokulturpreis für gewerbliche Kinos und der entsprechende Preis für die kommunalen Kinos bekanntgegeben, zu denen dann die Erwählten aus den obigen Nominierungen hinzukommen. Das sind halt viele Preise, das dauert halt seine Zeit. Verkürzen soll sie – und der kann das! - Helge Schneider und das Spardosen-Terzett. Neben den Nominierten werden auch Anna Maria Mühe, Ulrich Matthes, Laura Tonke, Claudia Michelsen, Alexander Fehling und der Chef der Berlinale, Dieter Kosslick die Preisverleihung bereichern.

 

PS. Mit Frank Stephan Limbach stellte sich der neue Geschäftsführer der Hessischen Filmförderung – Filmförderung des Landes Hessen und des Hessischen Rundfunks vor, der im nächsten Jahr für alles verantwortlich sein wird, jetzt die Früchte der Vorgängerin erntet.

 

www.hessische-filmfoerderung.de

 

www.hessischer-filmpreis.de