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Kategorie: Film & Fernsehen

50 Jahre hr-fernsehen



Eric Fischling

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Premiere“ hieß es am 5. Oktober 1964, als der damalige Hessische Ministerpräsident Georg August Zinn, der wohl beliebteste Ministerpräsident, unter dem 'Hessen vorn' geboren wurde, und hr-Intendant Werner Hess das „Hessische Fernsehprogramm“ aus der Taufe hoben. 125 Minuten dauerte der Festakt, der zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr übertragen wurde.

 

 

Für die einen ist es 'erst' 50 Jahre her, für die anderen 'schon'.Niemand bemerkte damals den Versprecher von Ministerpräsident Zinn, der dem „Hessischen Rührfunk“ für die Zukunft alles Gute wünschte. Wer hätte geahnt, dass genau dieser Versprecher knapp 50 Jahre später zu einer Frage für das große „Hessenquiz“ verarbeitet wurde?

Das Hessische Fernsehen bot schon in seiner Gründerzeit - zunächst an drei Tagen in der Woche und in Schwarz-Weiß - neben Bildung auch viel Hessisches. Schon am ersten regulären Sendetag stand das „Hessenmagazin“ auf dem Programm, zwei Tage später gab es den „Sportkalender“ mit regionalen Sportberichten. Immer auch im Angebot: der Blick über den Tellerrand ins benachbarte Ausland und viel Kulturberichterstattung. Es folgte die Ausdehnung des Programms auf sieben Tage in der Woche. Mit der Verlegung der „Hessenschau“ 1986 vom ARD-Vorabendprogramm zu „Hessen Drei“ begann der Siegeszug des Regionalen. Egal ob „Stadtgespräch“, die „Hessen Rallye mit Lia Wöhr“ oder „Hessen à la Carte“ mit Michaele Scherenberg und Karl-Heinz Stier – hessische Formate kamen beim Publikum an.
Am allermeisten natürlich „Familie Hesselbach“ und auch deren Firma.

1998 dann die Aufschaltung auf den Astra-Satelliten und die Ausdehnung des Programms auf 24 Stunden am Tag. Zum 40. Geburtstag 2004 bekam das Programm seinen heutigen Namen: hr-fernsehen. Neue Formate wie das „Hessenquiz“, „Dings vom Dach“ oder „Herkules“ gingen 2005 an den Start. 2012 begann das neue Nachmittagsmagazin „Hallo Hessen“.

Auch technisch hat sich in den vergangenen 50 Jahren viel getan: Die Anfänge in Schwarz-Weiß, seit 1968 in Farbe, der Stereoton Ende der 1980er Jahre und schließlich Ende 2013 die Ausstrahlung von Sendungen in hochaufgelöstem HD.

Aus Anlass des Jubiläums sendet das hr-fernsehen zwei Themennächte. In der Nacht vom 28. auf 29. November sowie vom 5. auf 6. Dezember gibt es unter anderem ein Wiedersehen mit „Wunder der Erde“, „Herrchen gesucht“, „Hessen à la Carte“, „Holgers Waschsalon“ und der „Late Lounge“.

 

Wir vermissen dabei natürlich die Kultsendung mit Roberto Cappelutti „straßenstars“. Zwar war auch seine LATE LOUNGE Kult, aber STRASSENSTARS ist es noch wöchentlich. Dieser Cappelutti bringt es fertig, die dollsten Leute ins Fernsehen zu bringen, von denen man beim äußeren Anschein gar nichts wissen wollte, und die dann so eigen und witzig und fernab irgendeiner Mode sind, daß einem das Herz aufgeht, wie unterschiedlich die Menschen in Hessen sind. Ganz große Nummer das – und sein Begleitpersonal auch. Weiter so die nächsten 50 Jahre!

 

 

Foto: Logo des hr 3